MotoGP-Raketen von KTM die schnellsten

Luca Marini: Sonderbehandlung wegen Beziehung zu Vale

Von Manuel Pecino
Luca Marini mit Bruder Valentino Rossi

Luca Marini mit Bruder Valentino Rossi

Im Interview mit SPEEDWEEK.com schildert Luca Marini (Mooney VR46 Racing) wie es ist, MotoGP-Legende Valentino Rossi als Bruder zu haben und wie diese Beziehung seine Arbeit als Rennfahrer beeinflusst hat.

Als Bruder von MotoGP-Superstar Valentino Rossi hatte Luca Marini im Laufe seiner Karriere immer eine Sonderstellung, mit der der Italiener gelernt hat, umzugehen. Im Interview mit SPEEDWEEK.com schilderte der Mooney-VR46-Ducati-Pilot, wie sich seine Beziehung zu Rossi und der VR46-Akademie innerhalb der letzten Jahre verändert hat.

Außerdem sprach Marini über die Vorteile der Ausgewogenheit der Königsklasse und darüber, weshalb die Fahrer in Italien besonders kritisch beurteilt werden.

Gibt es jemanden, der dich zu einem besseren Fahrer gemacht hat?

Jeder auf meinem Weg hat mir dabei geholfen, der Fahrer zu werden, der ich heute bin. Ich denke, dass jede Person, mit der ich gearbeitet habe, sehr wichtig war und das seit meiner Moto3-Zeit. Ich lerne gerne von jedem, mit dem ich arbeite.

Hast du dir dein jetziges Team zusammengestellt oder wurde es von anderen Leuten für dich zusammengestellt?

Ich habe es gemeinsam mit Pablo, Uccio und Vale ausgesucht.

Musstest du jemals jemandem absagen, der nicht ins Team gepasst hätte?

Nein, noch nie. Ein paar Mal wurde mir gesagt, dass eine Person x nicht weiter mit mir arbeiten wird. Meine Antwort lautete dann: «Ok, gut, aber ihr müsst ihn durch jemanden ersetzen, der besser ist als der, den ihr mir wegnehmt.»

Meiner Meinung nach ist der Fahrer derjenige, der den Unterschied ausmacht. Der Techniker ist wichtig, denn er ist derjenige, der das Motorrad baut. Aber die Atmosphäre wird durch den Fahrer geschaffen. Motorradfahren scheint eine Individualsportart zu sein. Aber es ist die Art und Weise, wie die Gruppe arbeitet, die den Unterschied ausmacht. Auch wenn du am Ende derjenige bist, der in 40 Minuten die Arbeit der ganzen Gruppe präsentieren muss.

Die VR46-Akademie scheint wie eine große Familie zu sein. Zwingt dich diese familiäre Situation dazu, eine dritte Person an den Verhandlungstisch zu bringen, um deine beruflichen Interessen zu verteidigen?

In diesem Jahr haben sich die Dinge etwas geändert. Denn eine neue Person ist der Akademie beigetreten. An dem Tisch sitzt nun auf meiner Seite diese neue Person, auf der anderen Seite Pablo und Uccio. VR46 ist inzwischen mehr wie ein Unternehmen, in dem jede Abteilung unabhängig geführt wird.

Du hast also jemanden, der deine beruflichen Interessen vor dem VR46 Team verteidigt?

Ja. Anfänglich war es eine sehr seltsame Situation, aber inzwischen ist es normal. Im letzten Jahr und zu meiner Zeit in der Moto2 war die Lage kompliziert. Aber meine Beziehung zu Uccio und Vale war immer gut, auch wenn sie die Interessen des Teams vertreten. Denn sie wissen, wie es ist, an meiner Stelle zu sein und was für uns Fahrer das Beste ist.

Findest du, dass im aktuellen MotoGP-Feld ein Anführer oder eine Referenzfigur fehlt?

Nein, ich denke, die MotoGP braucht keine Referenz. Ich finde es inzwischen deutlich interessanter. Zuvor konntest du nur vier Fahrer unterstützen. Jemanden anderes als Vale, Jorge, Dani, Stoner und später Márquez gab es nicht. Heutzutage sind 15 Fahrer in der Lage zu gewinnen. Für die Fans ist es damit einfacher, sich mit den Fahrern zu identifizieren, die sie mögen. Wir erreichen unsere Fans nicht, indem wir andere Fahrer kopieren. Wir müssen unseren eigenen Weg gehen und ihnen die Leidenschaft der MotoGP vermitteln.

Kannst du dir erklären, warum die Fans in Italien so kritisch gegenüber Pecco Bagnaia sind und seinen WM-Titel so wenig anerkennen?

Das ist nicht nur bei Pecco so. Wir Italiener sind immer sehr kritisch, daher ist es bei uns nicht gerade einfach, sich durchzusetzen. Seit ich klein war wurde ich aufgrund meiner Verwandtschaft zu Vale in den Medien immer anders behandelt als andere Fahrer. Ich bin auf solche Situationen daher sehr gut vorbereitet und weiß, wie ich mich zu verhalten habe.

MotoGP-Test, Jerez (1. Mai):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:36,574 min
2. Marini, Ducati, + 0,104 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,151
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,389
5. Viñales, Aprilia, + 0,390
6. Bagnaia, Ducati, + 0,450
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,486
8. Brad Binder, KTM, + 0,494
9. Martin, Ducati, + 0,515
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,615
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,711
12. Nakagami, Honda, + 0,740
13. Zarco, Ducati, + 0,752
14. Miller, KTM, + 0,857
15. Mir, Honda, + 0,942
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,969
17. Rins, Honda, + 1,148
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,165
19. Bradl, Honda, + 1,208
20. Pedrosa, KTM, + 1,823
21. Folger, KTM, + 1,968
22. Savadori, Aprilia, + 1,984

MotoGP-Ergebnis, Jerez (30.04.):

1. Bagnaia, Ducati, 24 Rdn in 39:29,085 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,221 sec
3. Miller, KTM, + 1,119
4. Martin, Ducati, + 1,942
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,760
6. Marini, Ducati, + 6,329
7. Pedrosa, KTM, + 6,371
8. Alex Márquez, Ducati, + 14,952
9. Nakagami, Honda, + 15,692
10. Quartararo, Yamaha, + 15,846
11. Morbidelli, Yamaha, + 17,209
12. Di Giannantonio, Ducati, + 17,911
13. Augusto Fernández, KTM, + 19,010
14. Bradl, Honda, + 27,294
15. Raul Fernández, Aprilia, + 36,371
16. Lecuona, Honda, + 36,753
17. Folger, KTM, + 47,146
– Viñales, Aprilia, 1 Runde zurück
– Zarco, Ducati, 8 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 8 Runden zurück
– Rins, Honda, 22 Runden zurück
– Mir, Honda, 23 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, nicht gestartet

MotoGP-Ergebnis Sprint, Jerez (29.04.):

1. Brad Binder, KTM, 11 Rdn in 18:07,055 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,428 sec
3. Miller, KTM, + 0,680
4. Martin, Ducati, + 0,853
5. Oliveira, Aprilia, + 1,638
6. Pedrosa, KTM, + 1,738
7. Viñales, Aprilia, + 3,248
8. Zarco, Ducati, + 3,380
9. Bezzecchi, Ducati, + 5,711
10. Marini, Ducati, + 7,015
11. Di Giannantonio, Ducati, + 7,174
12. Quartararo, Yamaha, + 7,467
13. Rins, Honda, + 9,867
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,550
15. Bradl, Honda, + 15,455
16. Morbidelli, Yamaha, + 15,849
17. Augusto Fernández, KTM, + 15,969
18. Lecuona, Honda, + 25,356
19. Folger, KTM, + 25,530
– Mir, Honda, 4 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 8 Runden zurück
– Nakagami, Honda, 8 Runden zurück

WM-Stand nach 8 von 40 Rennen:
1. Bagnaia 87 Punkte. 2. Bezzecchi 65. 3. Binder 62. 4. Miller 49. 5. Viñales 48. 6. Marini 48. 7. Martin 48. 8. Rins 47. 9. Zarco 46. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 29. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 7. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 137 Punkte. 2. KTM 81. 3. Aprilia 67. 4. Honda 61. 5. Yamaha 49.

Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing 113 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 111. 3. Prima Pramac 94. 4. Ducati Lenovo Team 92. 5. Aprilia Racing 77. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3 21. 11. Repsol Honda 12.

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