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Marc Márquez (8.): «Wenn ich fahre, dann pushe ich»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez auf dem Kalex-Chassis in Le Mans

Marc Márquez auf dem Kalex-Chassis in Le Mans

«90 Prozent der Fahrer hätte sich nach einer so langen Pause am ersten Tag zurückgehalten, aber ich bin anders», erklärte Marc Márquez nach Platz 8 und zwei Stürzen beim GP in Le Mans am Freitag.

Nach dem achten Platz am Freitag mit nur 0,4 Sekunden Rückstand und zwei Stürzen darf man sich am heutigen Samstag in Le Mans von Marc Márquez wieder ein Feuerwerk erwarten. Der Spanier liegt zwar in der WM 80 Punkte hinter Spitzenreiter Pecco Bagnaia, aber offenbar will er noch nicht klein beigeben.

«Ich muss dieses Wochenende nutzen, um das Kalex-Chassis besser kennenzulernen, wir werden es auch am Samstag einsetzen», kündigte der Repsol-Honda-Star an. «Wir sind noch weit von der Spitze weg und müssen uns weiter steigern. Mit diesem neuen Chassis machen wir auf dieser Piste in manchen Bereichen einen Fortschritt, aber wir brauchen weitere Schritte. Wir verlieren zu viel Zeit beim Beschleunigen und auf den Geraden und können das nur beim Bremsen aufholen. Dadurch pushen wir die Front zu stark, dadurch stürzen die Honda-Fahrer zu oft. Wir müssen viel riskieren, und ich bin ein Fahrer, der immer pushen wird. So können wir verstehen, in welche Richtung wir in Zukunft gehen müssen.»

Wäre es am ersten Tag nach eineinhalb Monaten Pause nicht besser gewesen, zuerst einmal mit mehr Zurückhaltung einzusteigen? Denn im Juni folgen drei Rennen hintereinander, eine weitere Verletzung wäre extrem nachteilig. «Ja, 90 Prozent der Fahrer würden es an meiner Stelle easy angehen und sich ‘step by step’ steigern. Aber das ist nicht mein System, nicht meine Strategie. Wenn ich zurückkomme, dann weil ich bereit bin mit dem Team zu arbeiten, zu pushen und Rennen zu fahren. Wenn ich für das Team und für Honda etwas leisten will, muss ich am Limit fahren. Natürlich könnte ich vorsichtiger ans Werk gehen und eine halbe Sekunde verlieren wie die anderen Honda-Fahrer. Aber dann verpasse ich das Q2 – und das ist nicht mein Ziel. Ich kann das Bike am Limit kontrollieren. Aber ich gebe zu, der Sturz am Freitagvormittag wäre vermeidbar gewesen. Aber ich musste diesen Medium-Reifen ausprobieren.»

Und er zweite Crash im FP2? «Auf der Geraden habe ich gesehen, dass ich auf Platz 8 bin. Aber ich wollte meine Rundenzeit weiter verbessern und sicher ins Q2 kommen. Wenn nicht, wären gelben Flaggen rauskommen, dann hätte ich mich nicht mehr verbessern können.»


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