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Alex Márquez: «Marcs Situation ist völlig anders»

Von Frank Weeink
Im Interview blickt Ducati-Neuzugang Alex Márquez auf seine schwierigen Honda-Jahre zurück, er berichtet von einem Gespräch mit Repsol-Neuzugang Joan Mir und schätzt die Situation seines Bruders Marc Márquez ein.

Alex Márquez stieg für die Saison 2020 als Moto2-Weltmeister in die Königsklasse auf, in der Endabrechnung landete er als MotoGP-Rookie in Repsol-Honda-Farben mit zwei Podestplätzen noch auf WM-Rang 14. In den folgenden zwei Saisons rutschte er im LCR-Kundenteam allerdings auf die enttäuschenden Gesamtränge 16 und 17 ab.

Besonders im Vorjahr hatte der Bruder von Honda-Speerspitze Marc Márquez zu kämpfen: Alex kam in der gesamten Saison 2022 nur vier Mal in die Top-10 und verbarg am Ende des Jahres auch nicht, dass er froh war, die RC213V nach insgesamt drei Jahren endgültig in der Box abzustellen und gegen eine Ducati GP22 bei Gresini Racing einzutauschen.

Auf dem italienischen Weltmeister-Bike war das Gefühl auf Anhieb besser, dem jüngeren Márquez gelangen 2023 auch schon eine Pole-Position und die Rückkehr auf das Podest. Im Interview mit SPEEDWEEK.com blickt er noch einmal zurück.

Alex, vor einiger Zeit hast du einmal erklärt, dass man mit der Honda nie weiß, ob man abfliegen wird, wenn man in eine Kurve fährt. Das scheint die perfekte Art und Weise zu sein, um jegliches Selbstvertrauen zu verlieren.

Ja, der perfekte Weg! So ist es. In Austin habe ich mit Joan Mir gesprochen, wir haben über Motorräder und andere Sachen geredet. Und dieses Gefühl hatte er auch. Er hat gesagt: «Bei der Honda weiß man nie, was passieren wird.» Ich habe geantwortet: «Genau so ist es!» (Er lächelt.)

Für mich waren es drei schwierige Jahre. Aber wenn man in Schwierigkeiten steckt, lernt man mehr. Nach drei harten Jahren, insbesondere den letzten beiden, habe ich viel gelernt und bin ich als Fahrer besser geworden.

Du warst zuvor Moto3- und Moto2-Weltmeister und hattest auch schon MotoGP-Podestplätze. Aber auch als Mensch lernt man bestimmt dazu.

Natürlich. Manchmal war es wirklich schwierig. Vor allem, wie du sagst, nachdem ich den Moto2-Titel gewonnen hatte... Das erste MotoGP-Jahr war gar nicht so schlecht, aber was mir bei Honda fehlte, war die Kontinuität innerhalb des Repsol-Teams.

Ende 2020 fühlte ich mich wirklich gut. Als ich [ins LCR-Honda-Kundenteam] wechselte, war es, als würde ich wieder bei null anfangen. Von diesem Moment an hatte ich das Gefühl, von Honda vergessen zu werden. Es war nicht dasselbe und es war etwas schwer zu akzeptieren, auch in den ersten Rennen.

Das Motorrad hat uns auch einige Probleme bereitet, weil wir von 2020 bis 2021 keine guten Fortschritte gemacht haben. Und wenn man in einem Satellitenteam ist, kommen die neuen Teile später, man ist also immer einen Schritt zurück. Es ist wie ein Teufelskreis.

Wie geht es mit Marc, sprecht ihr darüber? Und dieser Nachname – das macht es für dich bestimmt noch schwieriger.

Es ist für niemanden einfach, sich in einer solchen Situation zu befinden. Aber seine Situation ist völlig anders als meine. Er ist im Werksteam, er ist die Referenz für Honda... Ich denke, Honda kann ein gutes Motorrad produzieren. Ich weiß nicht, wann oder wer es tun wird, aber ich meine: Das ist Honda. Wir reden vom weltgrößten Motorradhersteller. Es ist ein bisschen seltsam, dass sie in dieser Position sind, aber es ist nicht mehr mein Problem. Marc ist natürlich mein Bruder, aber es ist sein Problem. 

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