Aleix Espargaró: «Kundenteam noch keine große Hilfe»
Nach WM-Rang 4 im Vorjahr ist Aleix Espargaró mit großen Hoffnungen in die MotoGP-Saison 2023 gestartet. Doch nach fünf GP-Wochenenden wirkt der 33-jährige Spanier etwas ernüchtert. 42 WM-Zähler bedeuten für den Aprilia-Werksfahrer aktuell nur Platz 11 im Gesamttableau, auf WM-Leader Pecco Bagnaia (Ducati) fehlen ihm bereits 52 Punkte.
Im Interview mit SPEEDWEEK.com analysiert Espargaró Aprilias derzeitige Probleme und erläutert, warum Ducati in diesem Jahr noch stärker auftritt als bisher.
Aleix, warum ist die RS-GP in diesem Jahr besser als 2022?
Ich denke, es wurden in jedem Bereich Verbesserungen erzielt. Die Bremsen sind vielleicht 5 Prozent besser, im Kurvenspeed sind wir 5 Prozent schneller und die Motorleistung hat sich um 5 Prozent verbessert. Insgesamt ist das Bike schneller als die 22er-Spezifikation.
Anscheinend haben aber alle Werke große Fortschritte erzielt?
Ja, besonders Ducati. Sie haben viele starke und erfahrene Fahrer, keine Rookies mehr und die fast identischen Ducati GP22 und GP23. Das alles trägt dazu bei, dass alle Ducati-Fahrer schnell sind, was es für alle anderen etwas schwieriger macht.
Aprilia scheint besonders beim Rennstart Probleme zu haben?
Ja, das ist eines unserer größten Probleme. Ich denke, der Start und die ersten Runden sind sogar die ausschlaggebenden Gründe, warum wir am Rennsonntag bisher noch keine guten Leistungen zeigen konnten.
Ist die Kupplung der Aprilia die Ursache dieser Probleme?
Es ist eine Frage des Startsystems. In diesem Bereich sind wir nicht auf dem Niveau unserer Konkurrenten. Sie haben ihr Launch-System besser weiterentwickelt als wir. Unser System ist nicht schlechter als im letzten Jahr, jedoch ist das unserer Gegner besser geworden.
Hilft es dir und Aprilia, insgesamt vier RS-GP in der Startaufstellung zu haben?
Momentan haben wir dahingehend etwas Pech. Das Kundenteam hat uns bisher in Hinblick auf das Testen neuer Teile nicht sonderlich geholfen. Miguel hatte viel Verletzungspech und Raúl kommt mit der Aprilia noch nicht gut zurecht. Aber wir hatten auch einige positive Rennen, wie das in Portimão, als drei Aprilias in den Top-10 lagen.