Gigi Dall’Igna: Wäre Tätigkeit bei Honda vorstellbar?
Ducati hat 2022 erstmals in der Firmengeschichte im selben Jahr die MotoGP- und die Superbike-WM gewonnen. Gigi Dall’Igna, trat im Oktober 2013 bei Ducati Corse den Posten als General Manager an. Er kam von der Piaggio Group mit der Absicht, bei den Roten in Borgo Panigale erstmals in seiner Karriere als Konstrukteur und Rennmanager Weltmeister in der «premier class» zu werden. Nach neuneinhalb teilweise mühseligen Jahren war es so weit.
Dall’Igna hat jetzt mit seinem Wissen und seiner Methode bei Ducati und Piaggio, wo er in den Klassen 125 ccm, 250 ccm und Superbike für die Fabrikate Aprilia, Derbi und Gilera Erfolge einheimste, zum Gewinn von 25 Fahrer-WM-Titeln und fast 40 Team und Marken-WM-Titel beigetragen.
Welche Ziele verfolgt der 56-jähriger Italiener jetzt noch? Er möchte die Ergebnisse von 2022 bestätigen und ist auf dem besten Weg dorthin. In der WM-Tabelle liegen vor dem Heim-GP in Mugello fünf Ducati-Fahrer in den Top-6. Vier der ersten fünf Grand Prix-Siege 2023 wurden von Desmosedici-Piloten erobert.
Im Interview mit SPEEDWEEK.com verriet Gigi Dall’Igna, was ihn in der erfolgreichsten Phase seiner Karriere noch antreibt.
Gigi, du hast bei Ducati dein Ziel erreicht und mit Bagnaia die MotoGP-Fahrer-WM gewonnen. Du bist mit 56 Jahren noch jung genug für das nächste Abenteuer; Honda steckt seit drei Jahren in der Krise. Sie kaufen Auspuffanlagen, Schwingen und Chassis in Europa ein. Warum sollte nicht ein siegreicher Italiener eine einflussreiche Rolle bei HRC übernehmen?
(Er lacht herzlich). Ich glaube nicht, dass bei Honda so ein Szenario in Frage kommt. Deshalb ziehe ich solche Pläne oder Ideen nicht in Betracht.
Ich habe das Wort «unmöglich» vor mehr als 40 Jahren aus meinem Wortschatz gestrichen. Damals kehrte Mike Hailwood mit 42 Jahren auf einer Ducati zur Tourist Trophy zurück; Honda baute eine 500-ccm-Dreizylinder und trat damit gegen die siegreichen Vierzylinder von Suzuki und Yamaha an. Und Sheene löste seinen Suzuki-Werksvertrag auf, um im eigenen AKAI-Team eine private Yamaha-TZ 500 zu fahren.
(Er lacht wieder laut). Ja, ja…
Wenn ich dir prophezeit hätte, dass Honda von 2020 bis 2022 in der MotoGP-Marken-WM dreimal hintereinander auf dem letzten Platz landet, hättest du es für unmöglich gehalten.
Ja, richtig. Das ist wahr.
Du hast deine letzte Ambition im Motorradsport erreicht. Welche Ziele bleiben jetzt noch?
Wir möchten die Resultate von 2022 bestätigen und wiederholen. Es ist nicht einfach, diese Ergebnisse in der Superbike-WM und MotoGP zu reproduzieren. Aber das ist im Moment mein großes Ziel.
Ducati führt in beiden Serien überlegen. Es bahnt sich eine ähnliche Erfolgsbilanz wie 2022 an. Was strebst du noch an?
Wir können in diesem Jahr erstmals auch die Supersport-WM gewinnen.
Ja, Nicolò Bulega hat mit der 955-ccm-Panigale-V2 sechs der ersten neun Rennen für sich entschieden und führt die WM überlegen an. Und Ducati wird noch eine weitere Serie gewinnen – die MotoE-Weltmeisterschaft.
(Er lacht). Das ist sicher; das ist wahr. Daran gibt es nichts zu rütteln.
Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F, 14. Mai
1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Runden in 41:37,970 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec
3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795
4. Augusto Fernández (E), KTM, +6,281
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726
6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370
10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828
11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125
13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808
– Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück
MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück
WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Dani Pedrosa (E), KTM, 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Michele Pirro (I), Ducati, 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández (E), Aprilia, 3. 26. Stefan Bradl (D), Honda 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.
Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.