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Ducati bringt das neue MotoGP-Format zu Fall

Von Günther Wiesinger
Gigi Dall'Igna

Gigi Dall'Igna

Die meisten MotoGP-Teams wollten durchsetzen, dass das erste Freitag-Training nach der Sommerpause nicht mehr für den Aufstieg ins Q2 gewertet wird. Doch Ducati stimmte nicht zu.

Die meisten der elf MotoGP-Teams befürworteten die Idee, das erste freie MotoGP-Training als richtiges freies Training mit der Bezeichnung FP1 zu bewerten und die Rundenzeiten nicht als Grundlage für den direkten Einzug ins Q2 am Samstag zu nehmen. Bisher gilt 2023 am Freitag die Gesamtwertung der beiden Trainings als Basis für das Q2, in dem die Top-Ten vom Freitag mitfahren dürfen und dann noch die zwei Schnellsten aus dem Q1.

Für eine Änderung des Formats war ein einstimmiges Wahlergebnis nötig. Doch Ducati Corse ging mit der klaren Absicht in das Meeting, der geplanten Änderung des Formats nicht zuzustimmen.

Denn das italienische Werk hat acht MotoGP-Bikes im Feld und dreimal im Jahr dazu noch Testfahrer Michele Pirro mit einer Wildcard. Deshalb spielt es keine große Rolle, wenn am Freitag zum Beispiel vom Lenovo-Werksteam oder Pramac bei widrigen Verhältnissen nicht genug Daten für das FP2 oder den Samstag gesammelt werden können. Denn die drei anderen Teams können beim Set-Up und bei den Reifen gewisse Aufgaben für das Werksteam übernehmen. Die Ducati-Ingenieure bei den vier Desmosedici-Teams tauschen die Daten und Erkenntnisse dann untereinander aus. Ducati hatte auch mit dem Vorhaben keine Freude, das dritte freie Training (es sollte künftig FP2 heißen) am Samstag von 30 auf 20 Minuten zu verkürzen.

In der Hersteller-Vereinigung MSMA hat sich das Klima zwischen Ducati und den gegnerischen Herstellern verschlechtert, weil Honda, Aprilia, Suzuki und KTM gegen den umstrittenen Flügel vor dem Hinterrad («spoon») protestiert und damit den Sieg von Dovizioso in Doha aufs Spiel gesetzt hat.

Doch der Protest wurde abgelehnt, denn Konstrukteur Gigi Dall’Igna behauptete, der Spoiler diene zur Kühlung des Hinterreifens...

Dass außerdem für 2023 das von Dall’Igna erfundene Front Ride Height Device nach einer Saison verboten wurde, hat das Klima auch nicht verbessert.

«Ich bewege mich immer im Rahmen der Technischen Reglements», sagte Dall’Igna zu SPEEDWEEK.com. «Ich habe noch nie darum gebeten, irgendetwas zu verbieten, dass vom Reglement erlaubt ist.»

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