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Kein neues MotoGP-Format: Kritik von Aleix Espargaró

Von Otto Zuber
Aleix Espargaró: «Ich verstehe nicht, warum man überhaupt abstimmt, wenn es um die Sicherheit geht»

Aleix Espargaró: «Ich verstehe nicht, warum man überhaupt abstimmt, wenn es um die Sicherheit geht»

Die Änderung des MotoGP-Formats ab Silverstone ist vom Tisch, denn Ducati stimmte gegen den Plan, das FP1 am Freitag nicht mehr für den Aufstieg ins Q2 zu werten. Aleix Espargaró hat wenig Verständnis dafür.

Die Gründe für den Wunsch, das MotoGP-Format anzupassen, liegen auf der Hand: Um den Trainingsfreitag weniger stressig zu gestalten und um zu verhindern, dass die Piloten bereits in der ersten Session des Wochenendes auf Zeitenjagd gehen müssen, wurde vorgeschlagen, das erste freie Training am Freitagfrüh nicht mehr mit dem Einzug ins Q2 zu verknüpfen. «Ausserdem können wir mit dem jetzigen Freitag-Format im Gegensatz zu früher nie mehr neue Teile testen», erklärte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer.

Doch der Versuch, die Änderung mittels Abstimmung durchzubringen, misslang, denn Ducati Corse stellte sich quer, und um das neue Format bereits beim Silverstone-GP einzuführen, wäre Einstimmigkeit nötig gewesen.

Ducati hat acht Bikes im MotoGP-Feld und setzt darüber hinaus auch drei Mal Testfahrer Michele Pirro mittels Wildcard ein. Damit ist der Druck für die Fahrer des Ducati-Werksteams oder Pramac nicht so gross, genug Daten für das FP2 und den Samstag zu sammeln, denn die drei anderen Teams können Schützenhilfe bei der Suche nach dem richtigen Set-up und der Reifenwahl bieten.

Aleix Espargaró kritisierte die Ducati-Haltung scharf. Der 33-Jährige, der den Trainingsfreitag als Siebtschnellster beendet hatte, ärgerte sich in seiner Medienrunde: «Die Fahrer haben sich dafür eingesetzt, das Format zu ändern, aber Ducati war dagegen. Wir haben die Änderung nicht verlangt, um bei der Performance Vorteile zu haben. Vielmehr ging es um die Sicherheit und darum, die Crashs im ersten Training zu vermeiden, weil die Leute etwas entspannter ins Wochenende starten können.»

«Aber Ducati fand keinen Gefallen an dieser Idee, was ehrlich gesagt etwas eigenartig ist, denn ihr könnt mir glauben, dass die Ducati-Fahrer für das neue Format waren. Aber die Bosse wollten das nicht, also bleibt in diesem Jahr alles beim Alten. Aber ich verstehe nicht, warum man überhaupt abstimmt, wenn es um die Sicherheit geht. Natürlich können die Ducati-Verantwortlichen so abstimmen, wie sie wollen. Aber sie haben den Wunsch der Fahrer damit nicht respektiert», ergänzte der Spanier, der auch über seinen Trainingsfreitag Auskunft gab.

Der ältere der beiden Espargaró-Brüder blieb im ersten Training noch mehr als eine Sekunde über der FP1-Bestzeit von Marco Bezzecchi, damit kam er nicht über den zehnten Platz hinaus. Die zweite Session schloss er mit einem Rückstand von 0,345 sec ab und rückte damit auf den siebten Rang in der Tageszeitenliste vor.

«Das ist eine Highspeed-Strecke, es braucht Zeit, um die richtige Linienwahl zu treffen und das Verhalten des Bikes zu verstehen. Es geht nicht nur ums Bremsen und Beschleunigen, in dieser Hinsicht unterscheidet sich diese Piste von allen anderen im WM-Kalender. In der ersten Session hatte ich noch etwas Mühe, das Bike richtig zu verstehen», weiss der Aprilia-Werkspilot.

«Aber am Ende des zweiten Trainings lief es auf dem weichen Reifen etwas besser. Ich war auf einem guten Niveau im 1:31-er Bereich unterwegs und habe das Bike etwas besser verstanden. Der Medium-Hinterreifen hat hingegen gar nicht funktioniert, jeder hatte Mühe und nur wenig Grip damit», schilderte Aleix Espargaró mit Blick auf die Reifen.

MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Assen (23. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:32,063 min
2. Martin, Ducati, + 0,130 sec
3. Miller, KTM, + 0,155
4. Bagnaia, Ducati, + 0,200
5. Viñales, Aprilia, + 0,245
6. Quartararo, Yamaha, + 0,278
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,345
8. Brad Binder, KTM, + 0,386
9. Marini, Ducati, + 0,406
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,518
11. Zarco, Ducati, + 0,606
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,731
13. Oliveira, Aprilia, + 0,738
14. Nakagami, Honda, + 0,872
15. Bastianini, Ducati, + 0,892
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,043
17. Augusto Fernández, KTM, + 1,117
18. Di Giannantonio, Ducati, + 1,241
19. Marc Márquez, Honda, + 1,422
20. Savadori, Aprilia, + 1,432
21. Bradl, Honda, + 1,438
22. Lecuona, Honda, + 1,657
23. Folger, KTM, + 2,337

MotoGP-Ergebnis FP1, Assen (23. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:32,246 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,314 sec
3. Alex Márquez, Ducati, + 0,368
4. Zarco, Ducati, + 0,516
5. Quartararo, Yamaha, + 0,558
6. Marini, Ducati, + 0,635
7. Nakagami, Honda, + 0,735
8. Martin, Ducati, + 0,821
9. Miller, KTM, + 0,841
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,175
11. Binder, KTM, + 1,240
12. Bagnaia, Ducati, + 1,252
13. Augusto Fernández, KTM, + 1,342
14. Di Giannantonio, Ducati, + 1,387
15. Oliveira, Aprilia, + 1,427
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,647
17. Bastianini, Ducati, + 1,656
18. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,695
19. Bradl, Honda, + 1,743
20. Savadori, Aprilia, + 1,809
21. Marc Márquez, Honda, + 1,865
22. Lecuona, Honda, + 2,117
23. Folger, KTM, + 2,495

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