MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Marc Márquez (17.): Ist jetzt der Tiefpunkt erreicht?

Von Günther Wiesinger
Allmählich müsste bei Repsol-Honda der Tiefpunkt erreicht sein. Denn die Vorstellung von Marc Márquez am Samstag in Assen kann nur als «unterirdisch» bezeichnet werden.

Platz 17 mit 19,9 Sekunden Rückstand nach 13 Runden – das ist die trübsinnige Bilanz von Superstar Marc Márquez nach dem Sprintrennen bei der Dutch-TT in Assen am Samstag. Nach 15 Rennen in diesem Jahr hat er erst 15 Punkte erbeutet, noch keinen einzigen in einem Sonntag-Rennen.

Was hatte Marc Márquez zuerst einmal zum völlig unnötigen Zusammenstoss mit Enea Bastianini im Qualifying 1 am Vormittag zu sagen, der der Anfang alles Übels war – und schließlich den 17. Startplatz zur Folge hatte? «Ja, es war mein Fehler. Es gilt wie im Straßenverkehr – wer von hinten auffährt, trägt die Schuld. Dabei war ich heute den ganzen Tag recht entspannt, ich habe nicht mehr gepusht, als ich mir zugetraut habe und was ich gespürt habe. Aber wir haben in Spanien ein Sprichwort: Es regnet im Nassen...»

«So eine Situation habe ich schon 100 Mal oder 1000 Mal erlebt, aber hier ist sie heute schiefgegangen. Ich habe mich umgedreht, um keinen nachfolgenden Fahrer zu behindern. In diesem Augenblick hat Enea das Gas zugedreht, als ich nach hinten geblickt habe. Naja... Ich habe ihn dann in seinem Motorhome besucht. Es ist alles in Ordnung.»

Wie kommt Marc mit einer Situation zurecht, in der er Rennen fahren muss, ohne viel riskieren zu müssen, weil sonst wieder ein Desaster droht wie beim deutschen WM-Lauf mit fünf Stürzen in knapp 40 Stunden?

«Natürlich bemüht man sich trotzdem, die Konzentration zu bewahren», versicherte der Repsol-Honda-Werkspilot, der sich im Sprint mit Gegnern wie Fabio Di Giannantonio herumschlug. «Aber wenn du nicht sehr hartnäckig pusht, dann ändert sich alles, von der Bike-Balance bis zur Elektronik. Dieses Wochenende haben wir die Elektronik für einen sicheren Modus abgestimmt. Bei den Reifen habe ich heute die weiche Option gewählt. Sie liefert weniger Performance, aber sie vermittelt mir das beste Feedback. Es war meine Entscheidung, diese Mischung für den Sprint zu nehmen.»

Stefan Bradl stellte fest, das Honda-Motorrad reagiere oft unvorhersehbar, auch sein FP3-Crash habe sich vorher nicht abgezeichnet.

Verhält sich die Honda wenigstens berechenbar, wenn man nicht ans Limit geht? Márquez: «Die Antwort ist einfach: Im Warm-up auf dem Sachsenring habe ich nicht gepusht, als ich gestürzt bin.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 13 Runden in 20:09,174 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,294 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +2,245
5. Brad Binder* (ZA), KTM, +4,582
6. Jorge Martin (E), Ducati, +5,036
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +5,876
8. Enea Bastianini (I), Ducati, +10,102
9. Alex Márquez (E), Ducati, +10,525
10. Luca Marini** (I), Ducati, +10,556
11. Jack Miller (AUS), KTM, +11,191
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +11,473
13. Johann Zarco (F), Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández (E), KTM, +17,754
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +19,508
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez (E), Honda, +19,916
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +20,583
19. Miguel Oliveira (P), Aprilia, 24,269
20. Iker Lecuona (E), Honda, +24,727
21. Jonas Folger (D), KTM, +32,056
22. Stefan Bradl (D), Honda, +35,372
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 10 Runden zurück
* erhielt 3 sec Strafe
** erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 15 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 169 Punkte. 2. Martin 148. 3. Bezzecchi 138. 4. Zarco 109. 5. Binder 101. 6. Marini 89. 7. Miller 79. 8. Quartararo 64. 9. Aleix Espargaró 61. 10. Viñales 56. 11. Alex Márquez 53. 12. Morbidelli 50. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 36. 15. Di Giannantonio 34. 16. Oliveira 27. 17. Nakagami 26. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 4. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 260 Punkte. 2. KTM 140. 3. Aprilia 105. 4. Honda 81. 5. Yamaha 75.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 257 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 227. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Red Bull KTM Factory Racing 180. 5. Aprilia Racing 117. 6. Monster Energy Yamaha 114. 7. Gresini Racing 87. 8. LCR Honda 73. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 43. 10. CryptoDATA RNF 35. 11. Repsol Honda 20.


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