MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Pol Espargaró: «Augusto bringt gute Energie ins Team»

Von Nora Lantschner
Teamkollegen wiedervereint: Augusto Fernández und Pol Espargaró

Teamkollegen wiedervereint: Augusto Fernández und Pol Espargaró

Pol Espargaró (GASGAS Factory Racing Tech3) spricht offen über die harte Zeit, in der er die Erfolge seiner RC16-Kollegen nur von zu Hause aus miterlebt hat, und verrät, was für seine mentale Gesundheit wichtig war.

Pol Espargaró verletzte sich bereits am ersten Trainingstag der laufenden Saison in Portimão bei seinem FP2-Abflug schwer, sein Comeback musste er bekanntlich aufgrund der noch nicht zu 100 Prozent verheilten Rückenwirbel bis nach der Sommerpause aufschieben.

Das Geschehen in der MotoGP-WM verfolgte der GASGAS-Tech3-Fahrer natürlich trotzdem aufmerksam, auch vor seinem Besuch im Fahrerlager von Assen. In Pols Abwesenheit erzielten seine Kollegen aus der Pierer Mobility AG beachtliche Ergebnisse: Mit Brad Binder und Jack Miller standen beide Red Bull-KTM-Werksfahrer bereits auf dem Podest, dazu gewann der Südafrikaner zwei Sprints. Aber auch GASGAS-Rookie Augusto Fernández fuhr in Le Mans schon auf Platz 4.

«Augusto bringt so viel gute Energie in die Box. Das gefällt mir wirklich sehr», lobte Espargaró seinen Teamkollegen. «Er macht es großartig, aber vor allem die Atmosphäre in der Box hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren komplett verändert – auch dank Augusto. Er versucht es, er pusht, er ist schnell. Und das Bike hat sich auch ziemlich verändert», ergänzte der Spanier mit Blick auf die RC16.

«Ich muss gestehen, dass es mir zu Beginn der Saison in Argentinien oder Amerika noch nicht so viel ausgemacht hat, die Rennen zu verpassen, weil sie noch nicht so gute Ergebnisse geholt haben. Aber dann ist Jerez gekommen – und das war schmerzhaft, das kann ich euch sagen», räumte Pol mit Verweis auf das KTM-Doppelpodium beim Spanien-GP schmunzelnd ein. «Es war schwierig, die Rennen im TV zu sehen. Jack war sehr schnell und in der Vorsaison war ich auf dem Level von Jack. Zu sehen, was die Jungs zeigen konnten… Das war hart.»

Marc Márquez, der eigenen Aussagen zufolge gerade den schwierigsten Moment seiner Karriere erlebt, erklärte in Assen, trotz allem an einer Routine festzuhalten, helfe mit diesen schwierigen Momenten umzugehen.

«Ja, das stimmt», pflichtete Pol Espargaró bei. «Ich mache es hauptsächlich, weil ich dann aufwache und ein Ziel habe. Du stehst auf und gehst ins Fitnessstudio oder Radfahren und am Nachmittag machst du wieder etwas – es ist wie ein normaler Job, wenn du ins Büro gehst. Mein Büro ist das Training. Das hilft dir, um gesund zu bleiben – auf mentaler Seite vor allem.»

«Auch meine Frau und meine Töchter haben mir geholfen, ohne sie hätte ich nicht überlebt. Ich konnte ja nicht einmal essen, meine Frau hat mir geholfen. Und meine Töchter haben mir zum Beispiel keine freie Zeit gelassen. Ich musste sie in den Kindergarten bringen, abholen, mit ihnen spielen… Diese Momente helfen dir», unterstrich der Katalane, der mit seiner Frau Carlota zwei kleine Töchter hat, die dreijährige Alexandra und die zweijährige Nicole.

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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