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«Bez» zu Pramac, Zarco zu Gresini, Morbido zu Mooney?

Von Günther Wiesinger
Eigentlich wollte Ducati die Fahrduos bei Lenovo und Pramac für 2024 nicht ändern. Aber jetzt werden neue Pläne diskutiert, um den WM-Zweiten Marco Bezzecchi zu Pramac platzieren zu können.

Für das kommende Jahr sind noch einige lukrative MotoGP-Plätze offen. Sogar bei Repsol-Honda könnte sich etwas ändern, obwohl die Verträge von Marc Márquez und Joan Mir bis Ende 2024 laufen. Bei Monster-Yamaha ist der zweite Platz neben Fabio Quartararo offen. Alex Rins würde den vakanten Platz von Morbidelli gerne übernehmen – wenn er aus dem HRC-Deal herauskommt. Aprilia Racing macht mit Aleix Espargaró und Maverick Viñales weiter, auch das Lenovo-Ducati-Werksteam bleibt mit Pecco Bagnaia und Enea Bastianini unverändert.

Aber nach den eindrucksvollen Darbietungen von Marco Bezzecchi, in der WM nach acht Grand Prix nur 36 Punkte hinter Leader Bagnaia und einen Punkt hinter Jorge Martin, geraten die ursprünglichen Pläne von Ducati ins Wanken.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti kündigte in Assen vor drei Wochen an, der italienische Hersteller plane auch bei Pramac 2024 weiter mit der Fahrerpaarung Martin und Zarco. Bei Mooney VR46 waren wie bisher Bezzecchi und Marini vorgesehen, bei Gresini Racing wird Alex Márquez bleiben, als zweiter Fahrer war plötzlich Franco Morbidelli, der bei Yamaha nur noch zweite Wahl ist, ein Thema. 

Doch nach der starken Vorstellung von Bezzecchi in Assen wurde zuerst einmal überlegt, «Bez» für 2024 im Mooney VR46-Team zwei Ducati GP24 anzubieten. In der laufenden Saison fahren Mooney VR46 und Gresini mit Vorjahres-Modellen.

Und da sich Bezzecchi bereits in seiner zweiten MotoGP-Saison zum Titelanwärter gemausert hat, während Johann Zarco mit 33 Jahren bisher kein Rennen in der Königsklasse gewonnen hat, wird jetzt in Borgo Panigale überlegt, ob «Bez» bei Pramac nicht besser aufgehoben wäre. 

Der Franzose, der am gestrigen Sonntag seinen 33. Geburtstag gefeiert hat, könnte dann bei Gresini Racing platziert werden. Der Nachteil: Dort müsste er eine GP23 fahren. 

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti räumte gegenüber SPEEDWEEK.com ein, dass für 2024 bei den Teambesetzungen noch verschiedene Möglichkeiten diskutiert werden. «Aber es ist noch nichts entschieden», stellte er fest. 

Fakt ist: Bei der Fahrerwahl von Mooney VR46 und Gresini Racing hat Ducati nur ein bedingtes Mitspracherecht, weil bei diesen beiden Kundenteams die Fahrergagen bisher selbst bezahlen.

Ducati will sich im August entscheiden, nach Silverstone und spätestens beim Spielberg-GP. 

Und es gibt weitere offene MotoGP-Plätze. LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello muss mit HRC einen neuen Topfahrer suchen, wenn ihm Rins tatsächlich abhanden kommt.  Kein leichtes Unterfangen. Man muss kein Prophet sein, um sich auszumalen, dass er mit dem von Alberto Puig ins Spiel gebrachten Iker Lecuona keine Freude hat.

Auch beim GASGAS Factory Tech3 Racing Team von Hervé Poncharal muss noch eine Entscheidung fallen. Vorläufig existieren mit Pol Espargaró (er hat einen Vertrag für 2024), Augusto Fernández und Moto2-WM-Titelanwärter Pedro Acosta (19) drei Fahrer für zwei Plätze.

Dieses Dilemma könnte sich in Wohlgefallen auflösen, wenn Pol Espargaró überredet werden kann, bei der Pierer-Gruppe künftig Test- und Ersatzfahrer zu werden.

Beim Aprilia-RNF-Kundenteam gelten laut Aprilia-Racing-CEO Massimo Rivola der Portugiese Miguel Oliveira und der Spanier Raúl Fernández für 2024 als Fixstarter. 

Die MotoGP-Werksteams 2023

Red Bull KTM (Brad Binder, Jack Miller)
Ducati Lenovo (Pecco Bagnaia, Enea Bastianini)
Monster Yamaha (Fabio Quartararo, Franco Morbidelli)
Aprilia Racing (Aleix Espargaró, Maverick Viñales)
Repsol Honda (Marc Márquez, Joan Mir)

Die Kundenteams 2023

GASGAS Tech3 (Pol Espargaró, Augusto Fernández)
Prima Pramac Ducati (Johann Zarco, Jorge Martin)
CryptoDATA-RNF-Aprilia (Miguel Oliveira, Raúl Fernández)
Mooney VR46 Ducati (Luca Marini, Marco Bezzecchi)
Gresini Racing Ducati (Alex Márquez, Fabio Di Giannantonio)
LCR Honda (Alex Rins, Takaaki Nakagami)

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