MotoGP: Der Druck auf Marc Marquez steigt

Johann Zarco (Ducati/5.): «Zeit genug, Reifen nicht»

Von Philippe Soutter
Johann Zarco am Freitag in Silverstone

Johann Zarco am Freitag in Silverstone

Für Johann Zarco war der erste Trainingstag in Silverstone von einem Reifenpoker geprägt. Obwohl er deshalb nur wenige Runden fuhr, erreichte er den fünften Rang der kombinierten Zeitenliste.

Wie bei vielen Fahrern war das garstige britische Wetter auch bei Johann Zarco (33) ein Thema. «Vor allem, wenn man aus Südfrankreich bei 38 Grad anreist.» Der zweifache Moto2-Weltmeister ging sehr behutsam ans Werk. «Für mich war der Medium-Vorderreifen kein Thema. Damit komme ich bei diesen Bedingungen nicht zurecht.»

Stattdessen operierte der Prima Pramac Ducati-Fahrer mit der weichen Mischung. «Das hat sich schon letztes Jahr gezeigt, dass der Soft hier gut funktioniert. Und da war es deutlich wärmer. Ich werde darauf setzen.»

«Ich brauche Vertrauen in mein Motorrad. Und die Front fühlte sich nicht stabil an. Dass ich trotz dieses fehlenden Vertrauens sehr schnell war, ist ein gutes Zeichen», so Zarco weiter. «Ich fuhr allerdings nicht allzu viele Runden, da ich meine Soft-Sets nicht verschleudern wollte. Nach 20 Runden lassen diese nach. Mit dem zweiten Set bin ich nur noch ein paar Runden gefahren.»

Das war denn auch das Hauptproblem des 16-fachen GP-Siegers, dem allerdings noch kein Triumph in der MotoGP-Klasse gelang. «Zeit genug hätten wir am Freitag gehabt. Aber nicht die passenden Reifen. Trotzdem ist uns gegen Ende des zweiten Trainings ein entscheidender Schritt in der Abstimmung gelungen. Das stimmt mich für den Samstag optimistisch.»

So nutzte der aktuelle WM-Fünfte die Zeit, um zu prüfen, ob das Start-Device auch auf der «Hamilton Straight» eingesetzt werden kann («Ja, das klappt») und zeigt sich erfreut darüber, dass die neue Boxenanlage genutzt wird. «Aufgrund der Streckenführung kriegen wir die Reifen so besser auf Temperatur.»

Immerhin führt sein Prima Pramac Team aktuell auch die Team-WM an. Und falls es am Samstag regnen sollte, wäre Zarco – als Regenspezialist allgemein anerkannt – auch parat. «Es wird darauf ankommen, wer sich in den nächsten beiden Tagen am besten und schnellsten adaptieren kann. Das wird der Schlüssel zum Erfolg.» Vielleicht ist das die Basis für Zarcos langersehnten ersten MotoGP-Sieg.

MotoGP-Ergebnisse, Zeittraining, Silverstone (4. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,183 min
2. Martin, Ducati, + 0,671 sec
3. Binder, KTM, + 0,715
4. Viñales, Aprilia, + 0,721
5. Zarco, Ducati, + 0,760
6. Bagnaia, Ducati, + 0,790
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,835
8. Miller, KTM, + 1,018
9. Marini, Ducati, + 1,063
10. Alex Márquez, Ducati, + 1,115
11. Quartararo, Yamaha, + 1,242
12. Morbidelli, Yamaha, + 1,271
13. Marc Márquez, Honda, + 1,272
14. Oliveira, Aprilia, + 1,482
15. Bastianini, Ducati, + 1,510
16. Di Giannantonio, Ducati, + 1,531
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,543
18. Mir, Honda, + 2,174
19. Augusto Fernández, KTM, + 2,359
20. Nakagami, Honda, + 2,440
21. Pol Espargaró, KTM, + 2,626
22. Lecuona, Honda, + 2,939

Ergebnisse FP1, Silverstone, (4. August):

1. Bezzecchi, Ducati, 2:00,295 min
2. Marini, Ducati, + 0,036 sec
3. Martin, Ducati, + 0,075
4. Zarco, Ducati, + 0,172
5. Miller, KTM, + 0,370
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,382
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,561
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,641
9. Viñales, Aprilia, + 0,803 
10. Quartararo, Yamaha, + 0,946
11. Alex Márquez, Ducati, + 0,964
12. Bastianini, Ducati, + 1,122
13. Binder, KTM, + 1,156
14. Bagnaia, Ducati, + 1,225
15. Marc Márquez, Honda, + 1,291
16. Di Giannantonio, Ducati, + 1,619 
17. Oliveira, Aprilia, + 1,879
18. Nakagami, Honda, + 2,258
19. Augusto Fernández, KTM, + 2,265
20. Mir, Honda, + 2,453
21. Lecuona, Honda, + 2,581
22. Pol Espargaró, KTM, + 3,502

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