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Joan Mir (Honda/19.): Wintertestarbeit erst im August

Von Günther Wiesinger
Honda-Werkspilot Joan Mir hat 2023 erst 5 Punkte erbeutet. Beim Comeback kämpft Joan Mir weiter mit den Tücken der Honda. Er macht jetzt die Arbeit, die bei den Wintertests erledigt hätte werden sollen.

Joan Mir bestreitet in Silverstone seine ersten MotoGP-Rennen seit fast drei Monaten, denn in Mugello erlitt er bereits am Freitag eine Fingerverletzung, weshalb er in Italien, Deutschland und in den Niederlanden beide Wettkämpfe verpasste. Der Repsol-Honda-Werkspilot tat sich am Freitag im Trockenen schwer und schaffte mit der Honda RC213V nur die 18. Zeit – mit 2,1 Sekunden Rückstand auf Aleix Espargaró (Aprilia). Im nassen Qualifying-1 kam der 25-jährige Mallorquiner über den 19. Startplatz nicht hinaus. Er blieb 3,4 sec hinter der Bestzeit von Morbidelli.

Wie schwer war es, zwei Monate nach dem Mugello-Crash wieder auf Speed zu kommen? «Wir sind am Freitag mit der technischen Basis von Le Mans gestartet», schilderte Joan Mir. «Denn mit dieser Basis war ich in der ersten Saisonhälfte am konkurrenzfähigsten. Ich konnte dort bis zu meinem Sturz am Sonntag nahe an die besten Rundenzeiten herankommen. Nach der langen Pause brauchte ich einige Runden, um das Motorrad wieder zu verstehen. Aber das ist mir nicht schwergefallen. Wir haben für diesen Grand Prix keine neuen Teile bekommen und konzentrieren uns deshalb auf das Elektronik-Set-up. Denn in diesem Bereich habe ich mich bisher auf dem Bike nicht wohl gefühlt.»

Der 25-jährige Joan Mir (bisher nur ein MotoGP-Sieg, Valencia 2020) widerspricht nicht, wenn man ihn fragt, ob er jetzt beim neunten Grand Prix eigentlich die Arbeit erledigt, die eigentlich bei den Wintertests bewältigt werden müsste. «Absolut, richtig, ja. ich bemühe mich, die Ruhe zu bewahren. Ich bin im Moment noch nicht bereit zu pushen und die letzten Zehntel zu finden, die du nur hervorzaubern kannst, wenn du dich auf der Maschine wohl fühlst, was jetzt nicht der Fall ist. Ich versuche, geduldig zu sein und die Schwächen am Bike zu verbessern.»

«Wir möchten jetzt eine Basis für die künftigen Rennen errichten, damit wir bereit sind, wenn irgendein Upgrade auftaucht. Damit wir eine Basis haben und uns dann nur noch um die neuen teile kümmern müssen», erklärte der MotoGP-Weltmeister (auf Suzuki) von 2020.

An der Honda von Nakagami war am Freitag eine neues Aero-Paket zu sehen. «Bei Repsol werden wir es an diesem Wochenende nicht verwenden. Aber wenn es sich bei Taka bewährt, werden wir es in Zukunft probieren. Wenn es keinen Fortschritt bringt, macht das Probieren keinen Sinn.»

Der Grund: Jeder Fahrer kann pro Saison zwei unterschiedliche Aero-Bodys homologieren. Márquez und Mir haben noch keine zweite Aerodynamik-Version homologiert. Sie werden das vielleicht erst tun, wenn sie diese Flügel beim Montag-Test in Misano probiert haben.

Denn sobald sie damit bei einem Grand Prix aus der Box rollen, kann bei den Grand Prix keine weitere Version mehr getestet werden.

MotoGP-Ergebnisse Q2, Silverstone (5. August):

1. Bezzecchi, Ducati, 2:15,359 min
2. Miller, KTM, + 0,270 sec
3. Alex Márquez, Ducati, + 0,412
4. Bagnaia, Ducati, + 0,736
5. Augusto Fernández, KTM, + 0,742
6. Marini, Ducati, + 0,793
7. Martin, Ducati, + 0,913
8. Viñales, Aprilia, + 0,953
9. Zarco, Ducati, + 1,302
10. Binder, KTM, + 1,318
11. Morbidelli, Yamaha, + 1,526
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,047

Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati
14. Marc Márquez, Honda
15. Pol Espargaró, KTM
16. Oliveira, Aprilia
17. Lecuona, Honda
18. Di Giannantonio, Ducati
19. Mir, Honda
20. Raúl Fernández, Aprilia
21. Nakagami, Honda
22. Quartararo, Yamaha


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