Pecco Bagnaia (2.): Bei Regen zu führen, ist kritisch
Aleix Espargaró und Pecco Bagnaia im regen Austausch
Francesco «Pecco» Bagnaia führte den Britischen Grand Prix ab der zweiten Runde an und hielt seine Spitzenposition auch bei leicht einsetzendem Regen. Als Aleix Espargaró aber in der letzten Runde einen Angriff setzte, blieb der Konter aus.
Von einer konservativen Herangehensweise wollte der WM-Leader aber nicht sprechen. «Ich habe einfach gepusht. Ich habe versucht zu gewinnen», versicherte er und machte deutlich: «In dem Moment, in dem ich aufhöre zu pushen und mit einem zweiten Platz zufrieden bin, müsste ich alles in Frage stellen.»
Dennoch konnte der Ducati-Werksfahrer mit dem Podestplatz letztendlich gut leben. Nachdem er im Sprint bis auf Platz 14 durchgereicht worden war, baute er seinen Vorsprung in der WM-Tabelle am Sonntag immerhin wieder auf 41 Punkte aus, auch weil Marco Bezzecchi stürzte.
«Gestern haben wir viele Punkte verloren, aber wir wissen, dass unser Potenzial unter allen Bedingungen das sein muss, was wir heute gezeigt haben. Deshalb bin ich mit der Bilanz des Wochenendes am Ende happy», lautete Bagnaias Fazit am Sonntag.
Zum Rennverlauf und der finalen Attacke von Aleix Espargaró schilderte der 26-jährige Italiener: «Wir mussten bei diesen Verhältnissen mit dem weichen Vorderreifen starten. Das war in dem Moment vielleicht nicht die beste Wahl. Als es dann angefangen hat zu regnen, hatte ich einfach ein bisschen Angst. Wenn du führst und es anfängt zu regnen, ist es sehr kritisch. Es ist schwieriger zu verstehen, wo und auf welche Weise du pushen musst. Im letzten Sektor war es sehr rutschig, in Kurve 15 habe ich das Limit nicht verstanden. Ich habe einfach versucht, es zu kontrollieren, gleichzeitig aber gesehen und gehört, dass Aleix sehr nahe dran war. Ich wusste, dass er es in den letzten Runden versucht hätte.»
«Wenn man auch bedenkt, welches Potenzial Aleix auf dieser Strecke hat und welche Traktion Aprilia auf die Strecke bringt, war ich darauf vorbereitet. Ich habe versucht, auf seine Attacke zu antworten, es hat aber nicht gereicht. Er hat den Sieg heute verdient», fügte Bagnaia an.
Vielleicht müsse er sich bei diesen schwierigen Bedingungen noch steigern, räumte der Weltmeister ein. «Wenn Miguel Oliveira pro Runde eine Sekunde schneller war, bedeutet das, dass er das Limit besser verstanden hat. Vielleicht muss ich mich also verbessern und es besser verstehen, aber für heute bin ich zufrieden. Wenn man auf die WM schaut, hatte ich noch nie einen größeren Vorsprung auf den Zweiten. Wir müssen so weitermachen.»
Erster Verfolger ist nun wieder Jorge Martin, der nach einem Kontakt in der ersten Kurve bis auf Rang 21 zurückgefallen war. Als Sechster betrieb der Pramac-Star zwar noch Schadensbegrenzung, Bagnaias Vorsprung beträgt nun aber 41 Punkte.
MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück
MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):
1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674
WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.