Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Alex Márquez: «Schalter bleibt hoffentlich umgelegt»

Von Nora Lantschner
Ein technisches Problem zwang Alex Márquez (Ducati) am Sonntag in Silverstone zur Aufgabe. Die Enttäuschung war groß, das Selbstvertrauen aus seinem ersten Sieg in einem MotoGP-Sprint nimmt er aber mit.

Am Samstag fuhr Alex Márquez im Sprint erstmals in seiner MotoGP-Karriere als Sieger über den Zielstrich, am Sonntag war sein Britischer Grand Prix dann aber schon in der fünften Runde frühzeitig beendet. Der Gresini-Ducati-Pilot lag auf Rang 4, als er plötzlich langsamer wurde, nach dem Ganghebel griff und seine GP22 schließlich an der Box abstellen musste.

Offiziell war nur von einem «technischen Problem» die Rede, Einzelheiten wurden keine preisgegeben. «Ja, ein technisches Problem, ich kann nicht mehr sagen», bekräftigte Alex Márquez auf Nachfrage. Seine Gesten ließen aber auf ein Problem am Getriebe schließen. «Ja, es war etwas in dem Bereich, man hat ja an meiner Körpersprache gesehen, wo das Problem ungefähr lag.»

«Es war schade, weil wir eine gute Chance verpasst haben – vor allem, wenn man sieht, welche Verhältnisse in den letzten Runden geherrscht haben, da bin ich normalerweise ziemlich gut», verwies der 27-jährige Spanier auf den einsetzenden Regen. «Ich habe mich auch sehr gut gefühlt, auch wenn nach dem Kontakt mit Pecco in der ersten Runde ein Front-Flügel etwas am Limit war. Auf der rechten Seite hat sich das Motorrad etwas mehrwürdig bewegt. In den Rechtskurven war das Einlenkverhalten etwas schlechter und in der Beschleunigung war das Bike ein bisschen weniger stabil. Abgesehen davon war es aber nicht schlecht, ich konnte noch immer eine gute Pace fahren.»

Könnte auch das technische Problem eine Spätfolge des Zwischenfalls mit Pecco Bagnaia gewesen sein? Der Ducati-Werksfahrer verlor dabei übrigens seinen linken Heckflügel. «Nein, nein», winkte Alex ab. «Die Berührung hat sich nur auf den Flügel ausgewirkt, abgesehen davon hat das Motorrad absolut perfekt funktioniert – bis zu dem Punkt.»

«Es war einfach schade, aber wir haben den Speed und ich hoffe, dass unser Moment kommen wird», fügte der zweifache Weltmeister (2014 in der Moto3 und 2019 in der Moto2) an.

Alex Márquez bescherte dem Gresini Racing Team in dieser Saison zwar schon eine Pole-Position auf abtrocknender Strecke und Rang 3 im Regenrennen von Termas de Río Hondo. Ein Podestplatz im Trockenen gelang aber noch nicht.

Sein Selbstvertrauen hat der Ducati-Neuling in Silverstone mit dem Sprint-Sieg – wenn auch wieder auf Regenreifen – jedenfalls gestärkt: «Ja, es stimmt, dass ich das Rennen am Sonntag mit einer neuen Mentalität angegangen bin: ‚Du hast den Speed, du hast alles, du kannst es schaffen.‘ Bisher war ich immer ein bisschen besorgter, alles kontrollieren zu müssen… Jetzt fühle ich mich befreiter, nach dem Sieg im Sprint. Hoffentlich bleibt der Schalter im Kopf für den Rest der Saison umgelegt.»

Der Spanier machte keinen Hehl daraus, dass der Silverstone Circuit zu seinen Lieblingsstrecken zählt und ihm entgegengekommen sei. «Österreich kann für mich und Ducati aber auch gut sein. Wir werden es wieder versuchen. Wir haben den Speed, wir müssen einfach nur weiterarbeiten und weiterhin pushen. Wenn wir so weitermachen, bin ich überzeugt, dass wir es schaffen werden.»

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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