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Lin Jarvis (Yamaha): «Niemand will einen Ducati-Cup»

Von Paolo Scalera
Lin Jarvis mit Fabio Quartararo

Lin Jarvis mit Fabio Quartararo

Yamaha-Rennchef Lin Jarvis äußerte sich über die Ducati-Macht in der MotoGP und erklärte, wie das derzeitige Regelwerk angepasst werden müsste, um neue Hersteller in die Königsklasse zu locken.

Mit Francesco Bagnaia, Jorge Martin, Marco Bezzecchi und Johann Zarco liegen aktuell vier Ducati-Fahrer in den Top-5 der Weltmeisterschaft. Während Ducati gleich acht Motorräder ins Rennen schickt, sind es bei Aprilia, KTM und Honda lediglich vier, Yamaha hat mit dem Werksduo Fabio Quartararo und Franco Morbidelli gar nur zwei Fahrer am Start.

Aprilia-CEO Massimo Rivola meint daher, dass acht Ducati-Bikes zu viel seien, da sie aufgrund der wenigen Testtage einen großen Vorteil hätten. Hingegen sieht Yamaha-Rennchef Lin Jarvis die Lage differenzierter. «Ich respektiere Massimos Ansicht», schob er voraus, betonte aber: «Wir wollen keine Ausreden dafür finden, dass wir nicht konkurrenzfähig sind. Das sind nunmal die Regeln.»

Der Brite weiß eine einfache Antwort darauf, warum Ducati in der MotoGP aktuell so dominant ist. «Sie haben ein starkes Motorrad und sind bereit, dieses zu leasen. Ducati war sehr gut darin, im Regelwerk zwischen den Zeilen zu lesen.» Dennoch ist er der Ansicht: «Acht Ducatis sind zu viel. Sechs würden ausreichen. Mit den heutigen Regeln und dem Sprint haben sie zu viele Daten. Dank der modernen Computer und den Auswertungsmöglichkeiten ist ihr Vorteil dadurch zu groß. Niemand will einen Ducati-Cup. Selbst Carmelo Ezpeleta würde lieber vier Bikes jedes Herstellers in der Startaufstellung haben.»

Gleichzeitig bedauerte Jarvis: «Leider hat sich Suzuki zurückgezogen. Das war für alle unerwartet, aber so etwas geschieht bei großen Firmen.» Damit künftig auch andere Hersteller den MotoGP-Eintritt wagen, braucht es laut dem Briten ein überarbeitetes technisches Reglement, das jedoch bis 2026 zunächst eingefroren wurde: «Unser Fokus liegt auf den neuen Regeln für 2026, aber zuvor müssen wir auf 2024 und 2025 schauen. Die Regeln müssen für alle gleich sein und enge Rennen ohne exorbitante Kosten garantieren. Sie müssen so entworfen sein, dass sie andere Hersteller motivieren, in die MotoGP einzusteigen.»

Welche Hersteller dafür infrage kommen? «BMW spricht seit vielen Jahren darüber, aber sie haben keine Intention, wirklich einzusteigen. KTM ist ein gutes Beispiel, da sie herausgefunden haben, dass der Sport der beste Weg ist, um in den globalen Markt einzusteigen. Vielleicht wäre Triumph noch eine Option. Aber erst einmal müssen wir die aktuellen Hersteller hier halten.»

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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