Pol Espargaró (Platz 6): «Stefan Pierer ist ein Hai!»
Pol Espargaró: 4 WM-Punkte am Samstag
Pol Espargaró eroberte gleich bei seinem zweiten Grand Prix nach der Rückkehr aus der viereinhalb Monate langen Pause im Sprint von Spielberg einen unerwarteten sechsten Platz. «Es hat zwar lange gedauert, bis ich in diesem Jahr endlich wieder ein respektables Ergebnis erreicht habe», seufzte der 32-jährige Spanier. «Aber ich bin recht zufrieden. Ich habe meinem Team schon vor dem Start gesagt: ‘Das wird heute mein Rennen!’ Denn ich habe mich gestern und heute in der Früh im dritten Training bestmöglich auf diesen Sprint vorbereitet. ich weiß zwar, die meisten Punkte werden am Sonntag verteilt. Aber gleichzeitig dauert das Rennen morgen 28 Runden. Und ich fühle momentan, für diese Distanz bin ich noch zu schwach. Aber ich habe geahnt, am Samstag kann ich über die 14 Runden konkurrenzfähig sein. Nach der Zielflagge war ich trotzdem kaputt.»
«Schade, dass ich kein gutes Qualifying-1 zustande gebracht habe. Es war nicht so übel, aber mit meiner Idealzeit wäre ich ins Q2 gekommen. Dich in diesen stressigen Situationen kann ich nicht alles genau auf den Punkt bringen, weil mein angeschlagener Körper noch nicht so schnell reagiert wie vor der Portimão-Unfall. Es dauert noch eine Weile, bis die Muskeln wieder optimal funktionieren. An einigen Stellen fehlt mir noch die Kraft, vor allem im Nackenbereich», meinte Pol, der im Q1 auf Platz 3 landete.
Denn der GASGAS-Tech3-Werkspilot hat in Portugal am Freitag im 2. Training am 24. März drei Rückenwirbelbrüche und zwei Brustwirbelfrakturen erlitten, dazu einen Kieferbruch, einen Handbruch und eine Lungenquetschung.
«Meine Genesung wird noch etwas Zeit beanspruchen, aber immerhin kann ich wieder Rennen bestreiten und mich bei den nächsten Grand Prix steigern», hat sich Pol vorgenommen.
Aleix Espargaró forderte nach dem Sprint, die KTM-Manager sollten sich an die Erfolge von Pol in den Jahren 2017 bis 2020 erinnern und ihn jetzt nicht in einen Wettkampf gegen Augusto Fernández um den zweiten GASGAS-Platz 2024 neben Pedro Acosta jagen.
«Ich verstehe, warum Aleix das sagt, denn er ist mein Bruder. Er liebt mich. Aber ich verstehe auch, wenn in den Medien über meinen Platz gesprochen wird, denn ich habe ja einen Vertrag mit der Pierer Mobility für 2024. und es ist klar: Sobald du nicht hier bist und keine guten Leistungen zeigst, gibt es viele junge, talentierte Fahrer, die dir den Sitz abspenstig machen und auf dein Bike springen wollen. Das ist Teil des Geschäfts und normal. Das ist kein Problem. Ich habe mit diesen Gegebenheiten mein ganzes Leben lang klarkommen müssen. Ich bin seit 15 Jahren in der GP-Welt; ich verstehe alle Positionen und Meinungen, besonders in einem konkurrenzfähigen Umfeld. Und ich bin überzeugt: So muss es sein! Denn die Zuschauer wollen die besten Fahrer der Welt sehen», erklärte Pol Espargaró.
«Ja, ich habe einen Vertrag für 2024. Aber das spielt für die Zuschauer keine Rolle. Sie wollen die bestmögliche Show sehen», ist sich Espargaró bewusst. «Wichtig ist, dass man weiß, was man hat, man muss zufrieden und entspannt sein. Das war ich immer, so gut wie möglich, außerdem bin ich von guten Leuten umgeben, von Borja, von Homer und ganz sicher von meiner Superfrau Carlota. Der Rest ist für mich nicht wichtig.»
Was sagt Pol zum Ausscheidungsfahren zwischen ihm und Augusto Fernández um den zweiten Platz bei GASGAS 2024?
«Ja, du kennst Stefan Pierer, er ist ein Hai», schmunzelte der kampflustige Pol Espargaró bei dieser Frage von SPEEDWEEK.com. «Er will die besten Jungs auf seinen Motorrädern, das verstehe ich vollkommen. Ich werde mich ganz sicher bemühen, der bestmögliche Pol zu sein. Trotz meiner gesundheitlichen Einschränkungen werde ich mich anstrengen. Ich habe einen Zwei-Jahres-Vertrag. Trotzdem werde ich mein Bestes geben – wie heute. Bald kommt der Misano-GP. Das ist eine Strecke, auf der ich sehr gut zurechtkomme. Ich bin dort sehr, sehr schnell. Ich werde alles tun, um dort in einer guten Position anzukommen.»
Ist ein Podestplatz möglich? «Ich werde es versuchen», kündigte der Moto2-Weltmeister von 2013 an, der heute vom 13. Startplatz losfuhr, aber morgen wegen des Vorfalls mit Marc Márquez vom Freitag auf Platz 16 zurückrücken muss.
MotoGP-Ergebnisse Sprint, Spielberg (19. August):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 19 von 41 Rennen:
1. Bagnaia, 226 Punkte. 2. Martin 180. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 140. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 110. 7. Marini 107. 8. Miller 95. 9. Alex Márquez 81. 10. Viñales 76. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 60. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Mir 5. 26. Pirro 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 329 Punkte. 2. KTM 181. 3. Aprilia 156. 4. Honda 89. 5. Yamaha 85.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 302 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 254. 4. Red Bull KTM Factory Racing 235. 5. Aprilia Racing 186. 6. Monster Energy Yamaha 125. 7. Gresini Racing 118. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 66. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.