Wegen Strafe: Jorge Martin ist ganz anderer Meinung
Jorge Martin ist überzeugt: «Sie brauchten einen Schuldigen»
Am Samstag war Jorge Martin gleich in zwei diskussionswürdige Vorfälle verwickelt. Viele sahen den Spanier als Auslöser des Chaos’ in der ersten Kurve, im weiteren Rennverlauf kam nach einem Rempler Luca Marini (Mooney VR46 Ducati) zu Sturz. Das FIM MotoGP Stewards Panel machte Martin als Schuldigen aus und verdonnerte ihn für den Grand Prix am Sonntag zu einer Long-lap-Strafe.
Auch einen Tag später kann Martin die Entscheidung der Offiziellen nicht nachvollziehen. «Ich habe mir das Video zigmal angeschaut und mit vielen Fahrern wie Randy Mamola und auch Journalisten gesprochen», erzählte der Madrilene. «Das waren Situationen, in denen verschiedene Dinge zusammenkamen. Am Sonntag sahen wir aggressivere Manöver von einem anderen Fahrer und nichts passierte. Besonders bedauerlich für mich war, dass ich die Strafe nicht während des Rennens bekam, sondern sie ins wichtigere Hauptrennen mitnehmen musste. Das reduziert deine Möglichkeiten, vor allem, wenn du um die Weltmeisterschaft kämpfst.»
Wurde die Strafe dem 25-Jährigen erklärt? «Nein», hielt Martin fest. «Es ging nur darum, dass jemand bestraft wird. Und dafür wählten sie den einfachen Weg.»
Angesichts dieser Umstände ist Platz 7 ein respektables Ergebnis, Martin kam 12,9 sec hinter dem überragenden Sieger Pecco Bagnaia (Ducati Lenovo) ins Ziel. Sein Rückstand in der Gesamtwertung hat sich auf dem Red Bull Ring auf 62 Punkte erhöht, als Zweiter liegt er sechs Zähler vor dem Dritten Marco Bezzecchi.
«Ich hatte von Position 12 einen unglaublichen Start und war kurz Dritter», schilderte Jorge. «Dann fiel ich bis auf Platz 14 zurück und wurde noch Siebter. Das war das Maximum. Ich musste viele Fahrer überholen, was viel Zeit und Hinterreifen kostet. Letztlich habe ich mich gut zurückgekämpft, obwohl wir mit den derzeitigen Reifendruckvorschriften nicht mehr hintereinander herfahren können. Dafür muss eine Lösung gefunden werden, sonst sehen wir nur noch langweilige Rennen.»
Martin abschließend: «Es ist schade, ich hätte die Pace gehabt. Vielleicht nicht für den Sieg, aber Platz 2 wäre sicher möglich gewesen. Meinem Gefühl nach wäre ich der Einzige gewesen, der Bagnaia hätte näherkommen können. Das war jetzt schon das dritte Wochenende, an dem wir unsere Chance auf das Podium einbüßten. Wir müssen uns mehr auf das Qualifying konzentrieren, dann ginge alles leichter. Bekommen wir das nicht hin, kämpfen wir in der Meisterschaft nur um den zweiten Platz.»
MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück
*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)
MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.