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Alex Rins: «Es liegt nicht in den Händen der Fahrer»

Von Nora Lantschner
Alex Rins in Spielberg

Alex Rins in Spielberg

Der aktuell verletzte Austin-Sieger Alex Rins wechselt für die MotoGP-Saison 2024 von Honda zu Yamaha – wohl wissend, dass die japanischen Hersteller den Europäern hinterherhinken.

In Spielberg kehrte Alex Rins erstmals nach seinem schweren Unfall von Mugello ins MotoGP-Paddock zurück, allerdings auf Krücken und in der Zuschauerrolle.

Vom Streckenrand aus stellte der LCR-Honda-Pilot auf dem Red Bull Ring fest: «In Kurve 2, im Ausgang der Schikane, bewegt sich unser Motorrad im Vergleich zu den anderen sehr stark. Die Wheelie-Neigung ist mit den großen Wings aber geringer, zum Beispiel in Kurve 3. Aber von außen ist es ziemlich schwierig, etwas zu erkennen.»

Klar aber ist mittlerweile für jeden Beobachter: Die europäischen Hersteller stellen die Marken aus Japan deutlich in den Schatten. «Ich bin ziemlich beeindruckt, wie die europäischen Hersteller ihre Motorräder verbessert haben», pflichtete Rins bei. «Der Schritt, den sie gemacht haben, ist beeindruckend. Es geht ja nicht nur um Ducati, sondern auch um Aprilia und KTM. Sie arbeiten wirklich hart.»

«Es stimmt, dass die zwei japanischen Hersteller im Moment ins Hintertreffen geraten sind», ergänzte der 27-jährige Spanier, der mit seinem Erfolg in Austin für den bisher einzigen GP-Sieg eines japanischen Motorrads in der laufenden Saison gesorgt hat.

«Von den Ergebnissen her können wir feststellen, dass Honda mehr leidet als Yamaha – wie zuletzt in Silverstone und auch in Spielberg. Sie arbeiten aber», betonte Rins. «Ich will nicht urteilen, aber ich glaube, dass sie die Mentalität und die Arbeitsweise verändern müssen, um sich zu verbessern. Es liegt aber nicht in den Händen der Fahrer, sondern mehr bei den Ingenieuren.»

Der Spielberg-GP war auch Rins‘ erster öffentlicher Auftritt seit Bekanntwerden seines Wechsels von LCR ins Yamaha-Werksteam für 2024. Über seinen künftigen Arbeitgeber darf der aktuelle Honda-Pilot zwar noch nicht im Detail reden.

So viel zu den Hintergründen verriet Alex aber: «Ich will nicht behaupten, dass es so schwierig war, die Entscheidung zu treffen. Es war aber auch nicht einfach. Es ist so, dass ich nicht im Werksteam bin und die Unterstützung, die dieses Team bekommt, ist nicht dieselbe wie in einem Factory Team. Mein Vertrag ist ein Werksvertrag, der Support aber war nicht so, wie ich es zum Beispiel bei Suzuki gewohnt war.»

«Einfach war die Entscheidung dennoch nicht, weil ich mich im Team super-gut fühle, Lucio [Cecchinello] ist eine großartige Person. Aber am Ende… Ein Satellitenteam ist nicht dasselbe wie ein Werksteam und dieser Aspekt wiegt schwer» unterstrich der sechsfache MotoGP-Sieger, der auch beim anstehenden Catalunya-GP von Iker Lecuona ersetzt wird.

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.

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