Gigi Dall’Igna: Warum er Andrea Iannone unterstützt
Es ist kein Geheimnis, dass Ducati den bis 16. Dezember 2023 gesperrten Andrea Iannone in der Superbike-WM 2024 einsetzen möchte. Er könnte für das Team Go Eleven fahren, das ihn mit der Panigale V4R in der sechswöchigen Sommerpause testen lassen wollte.
Doch Gigi Dall’Igna, General Manager von Ducati Corse, will bei der Rückkehr des MotoGP-Siegers von Spielberg 2016 nichts überstürzen, der wegen der Einnahme von Drostanolon, einem anabolen Steroid, in seiner Aprilia-MotoGP-Zeit zuerst für eineinhalb und dann nach einem völlig misslungenen Einspruch sogar für vier Jahre gesperrt wurde.
«Ich kann vorläufig nicht sagen, wann Iannone erstmals ein Superbike testen kann», erklärte Gigi Dall’Igna gegenüber SPEEDWEEK.com. «Denn ich habe das Urteil der WADA nicht gelesen. Deshalb weiß ich nicht, wann er wieder fahren darf. Mir ist es lieber, wenn Andrea Iannone die Entscheidung trifft, wann er wieder testen darf. Ich habe ihm gesagt, wir müssen vorsichtig sein und die Vorschriften respektieren.»
Ducati und Gigi Dall’Igna haben nicht die Absicht, auf eigene Faust bei der Anti-Doping-Agentur WADA Erkundigungen einzuholen.
Iannone ist wegen seiner Doping-Vergangenheit, mancher Eskapaden und wegen seiner Celebrity-Auftritte nicht bei allen Ducati-Managern willkommen.
Doch Gigi Dall’Igna ist überzeugt, der 34-jährige Italiener mit dem vielsagenden Künstlernamen «The Maniac» habe eine neue Chance verdient. «Iannone ist ein Fahrer, der zu Beginn meiner Ducati-Zeit für mich wichtig war», hält der Ducati-Rennchef fest. «Er hat schon in der 125-ccm-WM Rennen für mich gewonnen. Aber wichtiger ist, dass er bei Ducati war, als ich Ende 2013 dort begonnen habe. Er sorgte nachher 2016 in Spielberg für den ersten Ducati-MotoGP-Sieg seit 2010. Ich bin ein Mann, der für diese Verdienste dankbar ist und sie respektiert. Und wenn ich jemandem helfen kann, der mir in der Vergangenheit geholfen hat – warum nicht?»
Bei Go Eleven Ducati werden laut Dall’Igna 2024 zwei SBK-Fahrer eingesetzt. «Ich denke, Philipp Öttl wird einer davon sein. Aber das ist eine Entscheidung des Teams», so der Italiener.