Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Johann Zarco (4.): «Einmal zur Kathedrale und zurück»

Von Leon Schüler
Johann Zarco wurde beim Catalunya-GP von Enea Bastianini ins Kiesbett befördert

Johann Zarco wurde beim Catalunya-GP von Enea Bastianini ins Kiesbett befördert

Beim Startcrash in Barcelona wurde Johann Zarco von Enea Bastianini ins Kiesbett befördert. Der Pramac-Ducati-Fahrer, der beim Neustart auf kalten Reifen losfahren musste, nahm daraufhin Stellung zu Bastianinis Strafe.

Johann Zarco war einer der Leidtragenden von Enea Bastianinis übermotiviertem Manöver in Kurve 1 des Catalunya-GP. Denn der Prima-Pramac-Ducati-Fahrer wurde von seinem Markenkollegen gerammt, woraufhin er stürzte. Zarco brachte seine Desmosedici GP23 anschließend wieder in Gang und steuerte daraufhin die Box an.

Jedoch zu spät, denn: «Wir haben das gestürzte Bike zwei Minuten vor Öffnen der Boxengasse bekommen. Wir hatten die Wahl, entweder mit dem weichen heißen Vorderreifen des Ersatzmotorrades zu starten oder den kalten Medium-Reifen zu montieren, der auf dem gestürzten Bike war», erklärte Zarco sein Dilemma. Der Franzose entschied sich schließlich für den kalten Medium-Reifen: «Dadurch habe ich am Start Zeit verloren. Ich hätte gern einen Podestplatz eingefahren, aber dazu hat mir zu Rennbeginn die Pace gefehlt», seufzte der 33-Jährige frustriert.

Gleichzeitig zeigte Zarco wenig Verständnis für Bastianinis ambitionierte Vorgehensweise zu Rennbeginn. «Er hat am Start versucht, mehr als sechs Positionen zu gewinnen. Klar, kann man zu Beginn viele Plätze gutmachen. Aber manchmal muss man akzeptieren, dass das Wochenende nicht so gut läuft und dass man sich etwas zurückhalten muss.»

Der zweifache Moto2-Weltmeister appellierte daraufhin an die Vernunft aller Fahrer: «Es sind nicht die Devices, die zu den vielen Stürzen fühlen. Die Fahrer müssen einfach mehr Acht geben. Ich bin wie ein alter Mann, der sagt, dass wir uns besser kontrollieren müssen.»

Für sein Manöver erhielt Bastianini von der Rennleitung eine Long-Lap-Strafe, die der Italiener jedoch nicht absolvieren musste, da er nicht am Neustart teilnahm. «Die Strafe hätte ihm auf dieser Strecke das Rennen zerstört», meinte Zarco und erklärte scherzend: «Der Long-Lap hier ist so lang wie eine Reise nach Barcelona, um die Kathedrale zu besuchen und anschließend wieder zurückzukehren.»

Der WM-Sechste urteile abschließend: «Wenn es nur darum ginge, ihm sein Rennen zu zerstören, hätte die Strafe gereicht. Aber so ist diese Strafe schwer zu beurteilen.»

MotoGP-Ergebnisse, Montmeló (3. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 23 Rdn in 38:56,159 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,377 sec
3. Martin, Ducati, + 2,831
4. Zarco, Ducati, + 4,867
5. Oliveira, Aprilia, + 7,529
6. Alex Márquez, Ducati, + 10,590
7. Quartararo, Yamaha, + 10,821
8. Miller, KTM, + 10,880
9. Augusto Fernández, KTM, + 12,889
10. Di Giannantonio, Ducati, + 13,280
11. Marini, Ducati, + 16,491
12. Bezzecchi, Ducati, + 16,561
13. Marc Márquez, Honda, + 21,616
14. Morbidelli, Yamaha, + 23,108
15. Nakagami, Honda, + 26,740
16. Lecuona, Honda, + 28,860
17. Mir, Honda, + 33,929
– Raul Fernández, Aprilia, 13 Runden zurück
– Brad Binder, KTM, 20 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 22 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, DNS
– Bastianini, Ducati, DNS

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Montmeló (2. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Rdn in 20:02,744 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,989 sec
3. Viñales, Aprilia, + 2,040
4. Binder, KTM, + 2,857
5. Martin, Ducati, + 4,341
6. Oliveira, Aprilia, + 4,940
7. Zarco, Ducati, + 6,746
8. Bezzecchi, Ducati, + 6,888
9. Bastianini, Ducati, + 8,068
10. Alex Márquez, Ducati, + 10,380
11. Marc Márquez, Honda, + 11,823
12. Marini, Ducati, + 11,900
13. Di Giannantonio, Ducati, + 12,018
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,284
15. Morbidelli, Yamaha, + 16,207
16. Miller, KTM, + 16,404
17. Augusto Fernández, KTM, + 16,534
18. Quartararo, Yamaha, + 17,147
19. Lecuona, Honda, + 18,658
20. Nakagami, Honda, + 19,080
21. Mir, Honda, + 19,574
– Pol Espargaró, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 260 Punkte. 2. Martin 210. 3. Bezzecchi 189. 4. Binder 166. 5. Aleix Espargaró 154. 6. Zarco 141. 7. Marini 125. 8. Viñales 113. 9. Miller 104. 10. Alex Márquez 102. 11. Quartararo 82. 12. Morbidelli 67. 13. Augusto Fernández 58. 14. Oliveira 55. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Bastianini 25. 19. Marc Márquez 22. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 379 Punkte. 2. KTM 215. 3. Aprilia 203. 4. Yamaha 102. 5. Honda 96.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 351 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 314. 3. Ducati Lenovo Team 295. 4. Red Bull KTM Factory Racing 270. 5. Aprilia Racing 267. 6. Monster Energy Yamaha 149. 7. Gresini Racing 145. 8. LCR Honda 85. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. CryptoDATA RNF 73. 11. Repsol Honda 27.

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