Jorge Martin (4.): «Darüber war ich selbst erstaunt!»
Jorge Martin in Misano
Die GP-Wochenenden haben seit einiger Zeit bereits am Freitag an Bedeutung gewonnen, denn das zweite Training der MotoGP-Klasse zählt als Zeittraining für die Qualifikation am Samstagmorgen. Dabei haben die Piloten eine Stunde Zeit, das Beste aus dem Bike herauszuholen. Für Jorge Martin bedeutete das in Misano am Ende Position 4, auf Markenkollege Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Racing) fehlten ihm 0,331 Sekunden.
Dabei hatte der Spanier, der in der WM-Gesamtwertung auf Platz 2 liegt, auch einige Anpassungen an seiner Desmosedici ins Auge gefasst. «Ich habe mich stark gefühlt, wir haben kleine Veränderungen am Bike vorgenommen, aber die beste Einstellung war die von vergangener Woche», erklärte Martin anschließend im Interview. «Natürlich ist es das gleiche Motorrad wie noch in Barcelona, aber es funktioniert deutlich besser. Darüber war ich selbst etwas erstaunt. Mit dem Medium-Hinterreifen hatte ich ein unglaublich gutes Gefühl, ich konnte zwei Runs absolvieren und lag immer unter 1:32 Minuten pro Runde. Eine Runde war eine 1:31,4 min, wirklich sehr schnell.»
«Mit dem weichen Hinterreifen fühlte ich mich nicht so stark, aber ich hatte auch zweimal Pech mit der gelben Flagge», betonte der Ducati-Star. «Dennoch bin ich glücklich über die gute Position, die Pace ist der Wahnsinn.»
50 Zähler liegt Martin hinter Weltmeister Pecco Bagnaia aus dem Werksteam des italienischen Herstellers. Das dürfte besonders an der fehlenden Konstanz in den Rennen liegen, doch der 25-Jährige sieht das etwas anders. «Mit der Pace war ich in diesem Jahr bei allen Rennen konstant unterwegs, aber ich habe die erste Runde meistens verbockt. In Silverstone wurde ich in der ersten Kurve rausgeschoben, genauso in Assen», lautete das Fazit.
«Die Qualifyings sind sehr wichtig», fügte Martin an und betonte: «Da fehlte mir zuletzt ein wenig, aber ich glaube, hier können wir um die Pole-Position kämpfen. Mein Gefühl sagt mir, dass ich um den Sieg kämpfen kann, wenn ich auch am Samstagmorgen schnell bin. Sollte ich eine freie Runde haben, kann ich sicher unter 1:31 min fahren.»
Stark waren an diesem Freitag auf dem 4,226 km langen Kurs an der Adria besonders die Testfahrer der Werke. Zunächst hatte Ducati-Testfahrer Michele Pirro das FP1 als Schnellster beendet, dann landete Dani Pedrosa mit der KTM auf Platz 3 am Freitagnachmittag. Wie beurteilt Martin die Performance seines Landsmanns? «Dani ist wirklich unglaublich. Er kam hier her und war gleich schnell, die beste KTM, wirklich stark. Im Sprint wird er ganz sicher um das Podium kämpfen», so der Moto3-Weltmeister von 2018.
MotoGP-Ergebnisse Misano, Zeittraining (8. September):
1. Bezzecchi, Ducati, 1:30,842 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,126 sec
3. Pedrosa, KTM, + 0,255
4. Martin, Ducati, + 0,331
5. Marini, Ducati, + 0,341
6. Marc Márquez, Honda, + 0,371
7. Bagnaia, Ducati, + 0,374
8. Alex Márquez, Ducati, + 0,401
9. Binder, KTM, + 0,410
10. Raul Fernández, Aprilia, + 0,690
11. Pol Espargaró, KTM, + 0,714
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,773
13. Quartararo, Yamaha, + 0,798
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,864
15. Bradl, Honda, + 0,869
16. Pirro, Ducati, + 0,897
17. Miller, KTM, + 0,935
18. Zarco, Ducati, + 0,939
19. Di Giannantonio, Ducati, + 0,975
20. Nakagami, Honda, + 1,261
21. Mir, Honda, + 1,295
22. Oliveira, Aprilia, + 1,508
23. Augusto Fernández, KTM, + 1,767
24. Takumi Takahashi, Honda, + 5,040
MotoGP-Ergebnisse FP1, Misano (8. September):
1. Pirro, Ducati, 1:31,909 min
2. Marini, Ducati, + 0,115 sec
3. Martin, Ducati, + 0,157
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,181
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,318
6. Pedrosa, KTM, + 0,341
7. Viñales, Aprilia, + 0,366
8. Zarco, Ducati, + 0,392
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,440
11. Binder, KTM, + 0,481
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,486
13. Pol Espargaró, KTM, + 0,495
14. Miller, KTM, + 0,600
15. Quartararo, Yamaha, + 0,601
16. Bradl, Honda, + 0,629
17. Di Giannantonio, Ducati, + 0,645
18. Oliveira, Aprilia, + 0,650
19. Nakagami, Honda, + 0,662
20. Bagnaia, Ducati, + 0,690
21. Marc Márquez, Honda, + 0,765
22. Augusto Fernández, KTM, + 1,291
23. Mir, Honda, + 1,319
24. Takumi Takahashi, Honda, + 5,985