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Marc Márquez: «Pedrosa ist der präziseste Testfahrer»

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosa übernahm im Frühjahr 2019 bei Red Bull-KTM die Rolle des MotoGP-Testfahrers. Honda und Yamaha wollten ihn nicht. Im August 2020 gewann Binder mit der KTM RC16 in Brünn. Pedrosa wird nun von Márquez gelobt.

Red Bull-KTM-Testfahrer Dani Pedrosa schaffte in Misano am Samstag und Sonntag je einen vierten Platz. Die Honda Racing Corporation hat es verabsäumt, den bald 38-jährigen Spanier nach seinem Ausstieg bei Repsol-Honda als Testfahrer zu engagieren. Dafür hat Pedrosa im Jahr danach begonnen, die KTM RC16 zum Siegermotorrad zu formen. Pedrosa hat schon bei seinem Wildcard-Einsatz 2021 mit Platz 10 in Spielberg überzeugt. Ende April 2023 schaffte er in Jerez in den zwei Rennen die Plätze 6 und 7 und machte Fans und Kollegen sprachlos.

Aus heutiger Sicht bedauert Marc Márquez, dass sein ehemaliger Teamkollege (Dani fuhr von 2006 bis Ende 2018 bei Repsol-Honda) damals von Honda nicht zum Weitermachen als Testfahrer überredet wurde. Aber das Klima zu Márquez und zur Teamführung mit Shuhei Nakamoto und Livio Suppo, die dem neuen Superstar willfährig zu Füßen lagen, ließ arg zu wünschen übrig.

Dabei hatte Dani mit 31 MotoGP-Siegen geglänzt, die MotoGP-WM dreimal als Vizeweltmeister beendet, er hat insgesamt bisher in seinem Leben bei 298 GP-Einsätzen 153 Podestplätze erreicht, die 125er- und 250er-WM gewonnen und mehr zur Weiterentwicklung der Rennmaschinen beigetragen, als die HRC-Techniker offenbar wahrhaben wollten.

Auch Yamaha wollte Dani Pedrosa nach 2018 nicht haben. Er sei nicht in der «range», er verfüge also nicht über die richtige Spannweite, wurde im Hinblick auf Pedrosas Jockey-Statur (158 ccm, 55 kg) bemängelt. Aber die Testfahrer Jonas Folger (2019), Jorge Lorenzo (2020) und dann Cal Crutchlow brachten das M1-Projekt trotz größerer Statur nicht richtig vorwärts.

«Auf jeden Fall ist Dani der beste Testfahrer bisher, er ist der Schnellste und gibt auch die präzisesten Kommentare zum Motorrad ab. Er ist sehr sensibel, was das Bike betrifft, er weiß genau, was nötig ist, um das Fahrzeug schneller zu machen», ist Marc Márquez heute überzeugt.

«Gleichzeitig muss ich betonen: Du kannst der beste Testfahrer sein, aber wenn du nicht die richtigen Ingenieure in der Entwicklungsabteilung hast, die die richtigen Antworten auf deine Kommentare haben, ist es unmöglich, das Motorrad besser zu machen», sagt der Repsol-Honda-Star. «Wir sehen ja: Aprilia und Ducati haben auch konkurrenzfähige Motorräder gebaut, mit Pirro und Savadori und anderen Testfahren in der Vergangenheit. Das sind gute Fahrer, aber nicht so hochtalentiert wie Dani Pedrosa. In einem Testteam ist natürlich der Fahrer ein wichtiger Bestandteil. Aber noch wichtiger sind die Ingenieure, die aus den Informationen die richtigen Schlüsse ziehen.»

Die Fakten: Dani Pedrosa, der am 29. September 38 Jahre alt wird, hat bei seinen zwei Sonntag-Rennen 2023 schon 22 Punkte eingeheimst,  er war einmal Siebter und einmal Vierter. Marc Márquez hat bei den ersten neun Grand Prix in diesem Jahr am Sonntag nie gepunktet. In Spielberg, Catalunya und Misano heimste er immerhin die Plätze 12, 13 und 7 ein.

Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):

1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544


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