MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Taka Nakagami (21./Honda): «Bin enttäuscht von mir»

Von Philippe Soutter
Während die beiden Werks-Honda weit über den Erwartungen abschnitten, endeten die Bemühungen von LCR-Honda-Reiter Taka Nakagami zweimal im Kies und mit harscher Selbstkritik.

Eigentlich müsste Takaaki Nakagami (31) entspannt beim GP Indien auf dem Buddh International Circuit antreten können. Vor wenigen Tagen wurde der Vertrag des zweifachen Moto2-GP-Siegers, der seit 2018 Jahren auf der MotoGP-Honda unterwegs ist, beim LCR-Idemitsu-Team, für 2024 verlängert.

An der neuen Stecke liegt es nicht, dass dem 234-fachen GP-Teilnehmer der erste Trainingstag auf der 5,01 km langen Strecke ziemlich misslungen ist. «Die Strecke macht mir enorm Freude. Klar ist die physische Herausforderung gross, doch ich habe wirklich Spass.»

Taka Nakagami analysierte aber selbstkritisch. «Ich muss ganz einfach schneller werden. In den Sektoren 1 und 2 bin ich viel zu langsam. Das gibt mir wirklich zu denken. Ich muss die Daten studieren, um zu sehen, wieso ich dort so viel Zeit verliere. Ich bin von mir selbst sehr enttäuscht.»

Nach dem ersten freien Training war der Mann aus Chiba noch sehr optimistisch. «Ich habe das erste Training genauso gestalten können, wie ich mir dies vorgenommen habe. Die Strecke kennenlernen und dann Schritt für Schritt schneller werden.» Mit dem zwölften Rang nach dem FP1 schien diese Strategie vorerst aufzugehen.

Doch bereits in diesem ersten Training kam es bei einem wilden Highspeed-Sturz ein erster Warnschuss. Nakagami: «Dieser Crash war wirklich etwas beunruhigend. Die Mauer kam doch recht nahe.»

Die Probleme im zweiten Training sieht Taka Nakagami vor allem bei den Reifen. «Es ist mir ein Rätsel. Mit dem Medium habe ich mich wohl gefühlt, mit dem Soft war das komplett anders. Erstens war ich kaum schneller und dazu habe ich das Vertrauen in die Front komplett verloren.»

So kam es dann bei einer «time attack» fast logischerweise zu einem zweiten Sturz. Ein Bike war schon im FP1 übel zugerichtet worden, seine Technik-Crew musste nach dem FP2-Sturz eine Nachtschicht einlegen. Die Daten zeigten: Der Japaner hatte 50 Meter später gebremst als vorher!

«Auch diesen Sturz verstehe ich nicht. Ich bin ausgerechnet in einer Kurve gestürzt, in der ich immer schnell war. Vielleicht habe ich es deshalb etwas übertrieben», grübelte Taka Nakagami über seinen missglückten Tag.

Übrigens: Beim ersten Indien-GP auf dem Buddh International Circuit sind nach dem Freitag-Training wegen der Hitze und Luftfeuchtigkeit die Renndistanzen für alle drei GP-Klassen gekürzt worden. In der Moto3 werden neu 16 Runden (vorher 17) gefahren, in der Moto2 18 statt 19. Der Tissot-Sprint geht über 11 Runden (statt 12). Der MotoGP-Wettkampf am Sonntag wurde von 24 auf 21 Runden reduziert.

MotoGP-Ergebnisse Zeittraining, Buddh Circuit (22.9.):

1. Marini, Ducati, 1:44,782 min
2. Martin, Ducati, + 0,008 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,051
4. Marc Márquez, Honda, + 0,335
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,420
6. Viñales, Aprilia, + 0,431
7. Bagnaia, Ducati, + 0,498
8. Quartararo, Yamaha, + 0,509
9. Zarco, Ducati, + 0,523
10. Mir, Honda, + 0,550
11. Di Giannantonio, Ducati, + 0,624
12. Binder, KTM, + 0,757
13. Alex Márquez, Ducati, + 0,768
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,794
15. Augusto Fernández, KTM, + 0,807
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,930
17. Oliveira, Aprilia, + 1,081
18. Miller, KTM, + 1,179
19. Pol Espargaró, KTM, + 1,392
20. Bradl, Honda, + 1,494
21. Nakagami, Honda, + 1,528
22. Pirro, Ducati, + 1,791

MotoGP-Ergebnisse FP1, Buddh Circuit (22.9.):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:45,990 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,139 sec
3. Binder, KTM, + 0,320
4. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,381
5. Viñales, Aprilia, + 0,488
6. Zarco, Ducati, + 0,586
7. Marini, Ducati, + 0,619
8. Martin, Ducati, + 0,620
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,788
10. Mir, Honda, + 0,815
11. Augusto Fernández, KTM, + 0,837
12. Nakagami, Honda, + 0,976
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,984
14. Alex Márquez, Ducati, + 1,207
15. Bagnaia, Ducati, + 1,060
16. Miller, KTM, + 1,381
17. Oliveira, Aprilia, + 1,429
18. Pol Espargaró, KTM, + 1,490
19. Quartararo, Yamaha, + 1,524
20. Pirro, Ducati, 2,038
21. Morbidelli, Yamaha, + 2,115
22. Bradl, Honda, + 2,755


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