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Motegi auf ServusTV: Honda wie ein Hochseedampfer

Von Mario Furli
Marc Márquez im Gespräch mit Alina Marzi

Marc Márquez im Gespräch mit Alina Marzi

ServusTV überträgt den Japan-GP am Samstag und Sonntag zu früher Stunde live, Wiederholungen gibt es am späten Vormittag – und dazu unter anderen Marc Márquez im Interview. Die Ausgangslage analysiert Gustl Auinger.

Dass die Fernost-Tour neue Spannung in der Motorrad-Weltmeisterschaft bringen würde, zeigte sich gleich zu deren Auftakt. ServusTV-Experte Gustl Auinger: «Indien hat bestätigt, wie unberechenbar die MotoGP ist. Und in Motegi werden wir wieder völlig andere Bedingungen vorfinden.»

«Eine top Anlage, gute Grip-Verhältnisse, enormes Zuschauerinteresse und fantastische Rennen», stellt Auinger der WM-Premiere in Indien ein positives Zeugnis aus. «Von den Problemen mit der Bürokratie wusste man schon im Vorfeld. Aber wenn die Hersteller sagen, dass der Markt für sie wichtig ist, sollte man sich auch bemühen, die MotoGP hinzubringen. Denn ohne Hersteller gibt es keine Rennen.»

Spitze rückt zusammen

Die WM ist nach dem Wochenende im gigantischen Vielvölkerstaat jedenfalls wieder völlig offen. Jorge Martin fehlen nur 13 Punkte auf den am Sonntag ausgefallenen Francesco «Pecco» Bagnaia, GP-Sieger Marco Bezzecchi liegt mit 44 Zählern Rückstand ebenfalls in Schlagdistanz. Auinger: «Alle Seiten wüschen sich, dass der Titelkampf bis zur letzten Runde in Valencia anhält.»

Für Ducati spiegelt das Gesamtklassement mit drei verschiedenen Teams an der Spitze fast einen Idealstand wider, sogar die Reihenfolge würde stimmen. «Natürlich hat man den Anspruch, ein Werksmotorrad als erstes über die Ziellinie zu bringen», weiß der ServusTV-Experte. «Pramac hat ein ebenbürtiges Motorrad und ist Herausforderer Nummer 1. Dass Bezzecchi so lange vorne mitmischen kann, hat man sich zu Saisonbeginn hingegen nicht vorstellen können.»

Der Lockenkopf aus Rimini nütze den Vorteil, auf dem Weltmeistermodell des Vorjahres zu sitzen. «Es gibt schon einen Rezeptvorschlag.» Aber nicht nur eine Fülle an Daten hätte die VR46-Truppe zur Verfügung. «Die Topleute von Ducati kümmern sich auch intern sehr intensiv um die Satellitenteams.» Eine Unterstützung, die freilich auch Pramac erfährt, zudem habe der Rennstall mit der 2023er-Maschine mehr Spielraum zur Weiterentwicklung. «Umgekehrt muss man sich aber mehr Know-how erarbeiten.»

Dass aber die Werksfahrer an erster Stelle stehen würden, sei genauso logisch. Indes grübelt Auinger über die Ursache für Bagnaias unvermittelten Abflug, der das Titelrennen wieder enger macht. «Ich tue mir schwer, seinen Sturz in Indien wie auch jenen in Austin zu verstehen. Zu sagen, es war ein leichter Fehler, ist mir bei so einem Klassemann zu einfach. Es zeigt viel mehr, welch Gratwanderung es bei diesen empfindlichen Paketen ist, am Limit zu fahren.»

Lebenszeichen der Japaner

Rechtzeitig vor dem Heim-Grand-Prix gaben die japanischen Marken mit vier einstelligen Resultaten ein kräftiges Lebenszeichen von sich, Honda brachte in Indien sogar die gesamte Staffel in die Punkteränge. «Man hat schon bei den Testzeiten von Stefan Bradl gemerkt, dass einiges passiert ist und kleine Schritte in die richtige Richtung gesetzt wurden. Sie haben zwar kein Weltmeister-Motorrad, aber auch keine erbärmliche Krücke, wie es oft heißt.»

Von konkurrenzfähigen Bikes aus dem Land der aufgehenden Sonne würde die gesamte Szene profitieren, ist der ServusTV-Experte überzeugt. «Die Japaner müssen aber über ihren Schatten springen, das Ehrgefühl hintanstellen und sich öffnen.» Konnte der weltgrößte Hersteller einst auf mehr Ressourcen als andere Konzerne zurückgreifen, wirke sich dieser Umstand aufgrund verfahrener Strukturen und langer Entscheidungswege inzwischen negativ aus. «Honda ist wie ein Hochseedampfer, der träger navigiert als ein kleines Sportboot.»

Nun komme das Team aber mit Rückenwind zur hauseigenen Strecke, von der man auch einen Datenvorsprung hat, die milderen Temperaturen sollten ebenfalls helfen. «Honda hat natürlich den Anspruch, daheim performen zu wollen. Und Yamaha wünscht sich nichts lieber, als Honda in Japan zu sekkieren.» Da das Rennen in Motegi auf der Bremse entschieden werde, könnte sich die Aufgabe allerdings als knifflig erweisen. «Andererseits hat Marc Márquez im Vorjahr auch die Pole-Position geholt und ist am Ende Vierter geworden.»

Zwölf Monate später stünden die Vorzeichen noch besser. «Ohne seinen Sturz wäre der Kampf an der Spitze in Indien hochinteressant geworden. Wenn Marc spürt, dass etwas möglich ist, werden alle Grundsätze über Bord geworfen. Ich wage zu behaupten, dass er am Sonntag aufs Podium fährt.» Auf den anderen Stockerlplätzen sieht der ServusTV-Experte die Ducati-Piloten. «Der Druck auf Pecco ist aber groß. Er kann sich nicht nur auf den Sprint verlassen.»

Marc Márquez im ServusTV-Interview

Rund um die Rennaction stellt sich Marc Márquez einem exklusiven One-on-One. Zudem gibt es einen Blick auf die Auferstehung der japanischen Werke sowie das Ducati-Duell zwischen Pecco Bagnaia und Jorge Martin um die WM-Führung. Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit den enormen Belastungen für die Fahrer bei den Überseerennen.

Alina Marzi und Alex Hofmann melden sich direkt aus der Boxengasse des Mobility Resort Motegi, Kommentar und Analysen liefern Philipp Krummholz und Sandro Cortese.

«Motul Grand Prix of Japan» bei ServusTV:

Samstag (30. September):
03:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
04:35 Uhr: Analyse Qualifying
05:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
06:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
07:30 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
08:25 Uhr: Analyse Sprint
11:45 Uhr: Qualifying & Sprint Highlights

Sonntag (1. Oktober):
04:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
05:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
06:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
08:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
08:45 Uhr: Analyse MotoGP
11:15 Uhr: Alle Rennen Re-Live

Das komplette TV- und Streaming-Programm für das Wochenende gibt es wie gewohnt in der Zusammenfassung von SPEEDWEEK.com.

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