MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Aleix Espargaro räumte Binder ab: «Kennen das Risiko»

Von Ivo Schützbach
Aleix Espargaro: «Es tut mir leid»

Aleix Espargaro: «Es tut mir leid»

Aus der ersten Startreihe kommend hatte Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaro große Ambitionen für das MotoGP-Sprintrennen in Mandalika. Doch vom Start weg lief für den Spanier alles schief.

Hinter dem rekonvaleszenten Luca Marini (Mooney VR46 Ducati) qualifizierten sich die Aprilia-Asse Maverick Vinales und Aleix Espargaro für die Startplätze 2 und 3 und damit die erste Reihe. Während sich Vinales im Sprintrennen am Samstagnachmittag nach dem Start an die Spitze setzte und diese bis Runde 9 innehatte, kam Aleix nur als Sechster aus der ersten Runde zurück. In der zweiten Runde attackierte der Katalane Red-Bull-KTM-Pilot Brad Binder, rutschte beim Anbremsen innerhalb des Südafrikaners aus und räumte ihn ab.

Beide konnten ihre Maschinen aufklauben: Während Binder das Rennen auf dem letzten Platz liegend zu Ende fuhr, gab Espargaro in der achten von 13 Runden auf.

«Ich fühlte mich sehr stark und war extrem schnell», beschrieb Aleix seine ersten Kilometer im Sprint. «Ich sah, dass Maverick und Jorge Martin an der Spitze wegzogen und wollte nicht zu viel verlieren – ich hätte um den Sieg kämpfen können. Also versuchte ich zu überholen und machte einen Fehler. Ich hatte keinen Platz und musste neben der Ideallinie bremsen, wo die Strecke schmutzig ist. Es tut mir für Brad und alle bei KTM sehr leid. Ich versuchte, den Sturz zu verhindern, aber mir blockierte kurz das Vorderrad und es rutschte weg.»

Weil auf dem Pertamina Mandalika International Street Circuit auf der Insel Lombok nur wenige Rennen im Jahr stattfinden, gibt es jedes Mal das Problem, dass sich den Fahrern nur eine schmale Ideallinie bietet, daneben ist es im schlimmsten Fall wie auf Glatteis.

«Ich will das nicht als Entschuldigung heranziehen», betonte Espargaro. «Es ist nicht Brads Schuld, dass es dort schmutzig ist, das war mein Fehler. Aber wir müssen überholen – und es gibt nur eine Linie. Also ist damit ein Risiko verbunden, das wir kennen. Aber man stürzt so leicht, das hat mich überrascht. Ich bremste gut und war zirka 10 km/h langsamer als in der Runde danach. Aber das zählt alles nicht. Sobald du ein bisschen neben die Ideallinie gerätst, bist du in Sturzgefahr.»

Der WM-Fünfte ist überzeugt, dass er im Grand Prix am Sonntag um den Sieg kämpfen kann. Denn Espargaro hat nicht nur die dafür nötige Pace, die Aprilia RS-GP geht bei knapp 60 Grad Celsius Asphalttemperatur auch sanft mit dem Hinterreifen um.

«Dafür brauche ich aber einen guten Start», weiß der 34-Jährige. «Im Sprint hatte ich Probleme mit der Kupplung und büßte deshalb einige Positionen ein. Anschließend hätte ich geduldiger sein müssen. Maverick startete besser, ich kann mich also sicher steigern. Ich glaube, dass ich in Führung gehen und mich absetzen kann.»

Den Sprint gewann Jorge Martin vor seinen Ducati-Kollegen Marini und Marco Bezzecchi; der mehr als die Hälfte des Rennens führende Vinales fiel wegen nachlassendem Grip am Hinterrad bis auf Platz 4 zurück.

Ergebnis MotoGP-Sprint, Mandalika (14.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:49,711 min
2. Marini, Ducati, + 1,131 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 2,081
4. Viñales, Aprilia, + 2,720
5. Quartararo, Yamaha, + 3,121
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,203
7. Bastianini, Ducati, + 4,981
8. Bagnaia, Ducati, + 5,465
9. Miller, KTM, + 7,852
10. Oliveira, Aprilia, + 8,942
11. Nakagami, Honda, + 12,034
12. Zarco, Ducati, + 14,015
13. Augusto Fernández, KTM, + 14,823
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,699
15. Morbidelli, Yamaha, + 23,331
16. Mir, Honda, + 24,894
17. Pol Espargaró, KTM, + 27,169
18. Rins, Honda, + 28,980
19. Binder, KTM, + 43,090
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, erste Runde nicht beendet

WM-Stand nach 29 von 40 Rennen:

1. Martin, 328 Punkte. 2. Bagnaia 321. 3. Bezzecchi 272. 4. Binder 201. 5. Aleix Espargaró 171. 6. Zarco 162. 7. Viñales 145. 8. Marini 144. 9. Miller 126. 10. Quartararo 116. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 67. 15. Marc Márquez 64. 16. Di Giannantonio 57. 17. Rins 47. 18. Nakagami 45. 19. Raúl Fernández 36. 20. Pedrosa 32. 21. Bastianini 28. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 502 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 273. 3. Aprilia 246. 4. Honda 142. 5. Yamaha 136.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 490 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 416. 3. Ducati Lenovo Team 359. 4. Red Bull KTM Factory Racing 327. 5. Aprilia Racing 316. 6. Monster Energy Yamaha 193. 7. Gresini Racing 165. 8. CryptoDATA RNF 109. 9. LCR Honda 98. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 84.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «Das Update muss greifen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko analysiert exklusiv für SPEEDWEEK.com das GP-Wochenende auf dem Silverstone Circuit und spricht auch über die Red Bull Junioren und das anstehende Rennen auf dem Hungaroring.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 16.07., 17:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Di. 16.07., 17:40, Motorvision TV
    FIM E-Explorer
  • Di. 16.07., 18:10, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 16.07., 19:00, Motorvision TV
    FIM Trial World Championship
  • Di. 16.07., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 16.07., 19:30, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Di. 16.07., 20:00, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Di. 16.07., 20:55, Motorvision TV
    FastZone
  • Di. 16.07., 21:25, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Di. 16.07., 21:55, Motorvision TV
    Bike World
» zum TV-Programm
6