MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Pecco Bagnaia (1.): «Leute reden manchmal zu viel»

Von Nora Lantschner
Dieser Sieg ist für Pecco Bagnaia und seine Ducati-Lenovo-Crew besonders wertvoll

Dieser Sieg ist für Pecco Bagnaia und seine Ducati-Lenovo-Crew besonders wertvoll

Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia zeigte in Mandalika von Startplatz 13 ein weltmeisterliches Rennen, während Jorge Martin stürzte. Damit ist das Momentum im Titelkampf plötzlich wieder auf der Seite des Italieners.

Francesco «Pecco» Bagnaia kam aus der vierten Startreihe bereits als Sechster aus der ersten Runde zurück, in Runde 3 war er hinter Jorge Martin und Maverick Viñales schon Dritter. Der Sturz des bis dahin souverän führenden Martin übergab dem Titelverteidiger nicht nur die WM-Führung, sondern eröffnete auch die Chance auf den Sieg – und Pecco ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen.

«Ich stelle diesen Sieg auf eine Stufe mit dem Malaysia-Sieg im Vorjahr – oder vielleicht sogar noch höher», unterstrich Bagnaia, der in Sepang 2022 von Startplatz 9 die Weiche für seinen ersten MotoGP-Titel gestellt hatte. «Ich habe alles gegeben, um mich nach dem, was gestern passiert ist, zurück zu kämpfen. Wir haben einen unglaublichen Job gemacht, ich bin sehr stolz auf mein Team.»

Zum Rennverlauf und dem Ausrutscher von Jorge Martin berichtete Pecco: «Ich habe gesehen, dass Jorge sehr stark gepusht hat – wirklich viel. Aus meiner Sicht war die Pace für den Hinterreifen wirklich am Limit. Als ich gesehen habe, dass er gestürzt ist, habe ich einfach versucht, es zu kontrollieren. Denn ich habe gesehen, dass Maverick anfing, auf der linken Flanke mit dem Reifen Probleme zu bekommen. Zehn Runden vor Schluss habe ich wieder angefangen zu pushen und es war dann unglaublich, als ich ihn überholt habe.»

Was ging Bagnaia durch den Kopf, als er Martin im Kiesbett von Kurve 11 sah? Der 26-jährige Italiener holte kurz Luft und erklärte dann unmissverständlich: «Mein Ziel war heute zu gewinnen. Als ich gesehen habe, dass er gestürzt ist, habe ich einfach ein bisschen durchgeatmet, weil ich nicht mehr so pushen musste wie bis dahin. Ich konnte es mehr kontrollieren. Denn der Hinterreifen hat angefangen ein bisschen nachzulassen, deshalb war es sehr wichtig, konstanter zu fahren.»

Auf der Auslaufrunde legte der Weltmeister vielsagend eine Hand hinter das Ohr. Auf die Geste angesprochen schmunzelte er kurz. «Die Leute reden manchmal zu viel. Es ist besser abzuwarten und danach zu reden. Das war der Grund dafür», machte Pecco auf Nachfrage deutlich.

«Das Letzte, was ich gestern getan habe, als ich mein Smartphone ausgemacht habe, war daran zu denken, dass es sehr wichtig war, heute das maximal mögliche Ergebnis herauszuholen und um den Sieg zu kämpfen. Das haben wir gebraucht und das haben wir verdient. Für die restlichen Rennen ist es ein großartiger Boost», unterstrich der alte und neue WM-Leader, der mit 18 Punkten Vorsprung und viel Selbstvertrauen nach Australien zum nächsten Kräftemessen weiterreist.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Mandalika (15.10.):

1. Bagnaia, Ducati, 27 Rdn in 41:20,293 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,306 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,433
4. Di Giannantonio, Ducati, + 6,962
5. Bezzecchi, Ducati, + 11,111
6. Binder, KTM, + 11,228
7. Miller, KTM, + 12,474
8. Bastianini, Ducati, + 12,684
9. Rins, Honda, + 22,540
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 30,468
11. Nakagami, Honda, + 30,823
12. Oliveira, Aprilia, + 36,639
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 42,864
14. Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 13 Runden zurück
– Martin, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 16 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 20 Runden zurück
– Marini, Ducati, 23 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 26 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Mandalika (14.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:49,711 min
2. Marini, Ducati, + 1,131 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 2,081
4. Viñales, Aprilia, + 2,720
5. Quartararo, Yamaha, + 3,121
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,203
7. Bastianini, Ducati, + 4,981
8. Bagnaia, Ducati, + 5,465
9. Miller, KTM, + 7,852
10. Oliveira, Aprilia, + 8,942
11. Nakagami, Honda, + 12,034
12. Zarco, Ducati, + 14,015
13. Augusto Fernández, KTM, + 14,823
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,699
15. Morbidelli, Yamaha, + 23,331
16. Mir, Honda, + 24,894
17. Pol Espargaró, KTM, + 27,169
18. Rins, Honda, + 28,980
19. Binder, KTM, + 43,090
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, erste Runde nicht beendet

WM-Stand nach 30 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 346 Punkte. 2. Martin 328. 3. Bezzecchi 283. 4. Binder 211. 5. Aleix Espargaró 177. 6. Viñales 165. 7. Zarco 162. 8. Marini 144. 9. Miller 135. 10. Quartararo 132. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 79. 13. Oliveira 73. 14. Di Giannantonio 70. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 64. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Raúl Fernández 39. 20. Bastianini 36. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 527 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 283. 3. Aprilia 266. 4. Yamaha 152. 6. Honda 149.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 490 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 427. 3. Ducati Lenovo Team 392. 4. Red Bull KTM Factory Racing 346. 5. Aprilia Racing 342. 6. Monster Energy Yamaha 211. 7. Gresini Racing 178. 8. CryptoDATA RNF 116. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 84.

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