MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Marco Bezzecchi: «Ich werde bis zum Schluss kämpfen»

Von Nora Lantschner
WM-Leader Pecco Bagnaia und Marco Bezzecchi trennen 73 Punkte

WM-Leader Pecco Bagnaia und Marco Bezzecchi trennen 73 Punkte

Vor dem Thailand-GP berichtet der WM-Dritte Marco Bezzecchi (Ducati) von Fortschritten an seinem operierten Schlüsselbein. Seine körperliche Verfassung bleibt allerdings ein Fragezeichen, seine Entschlossenheit nicht.

Knapp drei Wochen nach dem Schlüsselbeinbruch fühlt sich Marco Bezzecchi körperlich besser, versicherte er am Donnerstag in Buriram: «Die Fäden wurden gezogen, das war ein großer Fortschritt für mich, weil meine Haut jetzt nicht mehr so zieht. Ich fühle mich besser und bin sehr stolz auf meine Narbe.»

Dass der Sprint am vergangenen Sonntag auf Phillip Island den Windböen zum Opfer fiel, war für den WM-Dritten von Vorteil, wie er offen einräumte: «Ich hatte einen Tag mehr, um mich auszuruhen und therapieren zu lassen. Zwei oder drei Mal pro Tage versuche ich, mit der Schulter und vor allem dem Arm zu arbeiten. Der Arm hat mir in Australien die größten Schwierigkeiten bereitet. Insgesamt bin ich aber sehr glücklich, wieder auf das Motorrad zu steigen und zu sehen, wie ich mich fühlen werde.»

«In Indonesien waren es richtige Schmerzen, am Knochen und rundherum. In Australien war es mehr die Müdigkeit nach dem Indonesien-Wochenende. Ich hatte zwar weniger Schmerzen, die Müdigkeit war aber stärker. Ich hatte erwartet, weniger Mühe zu haben, leider war das aber nicht der Fall», schilderte der 24-jährige Italiener. «Wie es hier in Buriram sein wird, weiß ich noch nicht. Ich hoffe, stärker und besser in Form zu sein. Ich wusste ja schon, dass ich leiden müsste, deshalb war ich von der Mentalität her darauf eingestellt. Ich bin bereit, ich kann mit den Schmerzen umgehen und ich kann leiden.»

Abgesehen von seiner physischen Verfassung sollte «Bez» der Chang International Circuit auf jeden Fall liegen. «Im Vorjahr war ich schnell und bin erstmals auf die Pole-Position gefahren, das war ein wunderbarer Moment», rief er in Erinnerung. «Ich mag die harten Bremspunkte, diese Strecke ist aber speziell, weil es auch einen sehr flüssigen Abschnitt gibt. Es ist ein Mix, den ich sehr mag. Und ich glaube, dass ich in diesem Jahr auf der Bremse einen Schritt nach vorne gemacht habe, deshalb bin ich sehr neugierig zu sehen, wie ich hier fahren werde. Zunächst muss ich aber schauen, wie es mir körperlich gehen wird.»

Mit seinem Blitz-Comeback wenige Tage nach der Schlüsselbein-OP hielt der Mooney-VR46-Star den Schaden in der Weltmeisterschaft in Grenzen. Mit 73 Punkten Rückstand auf seinen Kumpel Pecco Bagnaia gestaltet sich Marcos Ausgangslage im Titelkampf vier Grands Prix vor Schluss allerdings schwierig.

«Es ist im Moment natürlich schwierig, weil ich etwas zu weit weg bin», pflichtete der dreifache GP-Sieger der laufenden Saison bei. «Jorge und Pecco sind in Moment ein bisschen stärker als ich. Mein Ziel beim Comeback war aber nicht Punkte gutzumachen. Mein Ziel war einfach zu überleben und auf dem Bike zu sitzen. Denn ich habe bei Enea [Bastianini], Marc [Márquez] und auch Miguel [Oliveira] gesehen, dass du umso mehr Zeit brauchst, um zurückzukommen, je länger du pausierst. Sobald ich eine kleine Chance gesehen habe, habe ich also gesagt: ‚Okay, ich muss es versuchen, ich muss das Motorrad fahren und versuchen, dieses Momentum nicht zu verlieren.‘»

«Den Abstand zu Brad zum Beispiel konnte ich recht gut managen», verwies Bezzecchi auf den WM-Vierten Brad Binder aus dem Red Bull-KTM-Werksteam, der 69 Punkte hinter ihm liegt. «Es war natürlich schwierig, keine Punkte auf Pecco und Jorge zu verlieren, aber ich werde bis zum Schluss kämpfen. Wenn ich Chance habe, werde ich mit Sicherheit alles geben», schob der Italiener nach.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Phillip Island (21.10.):

1. Zarco, Ducati, 27 Rdn in 40:39,446 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,201 sec
3. Di Giannantonio, Ducati, + 0,477
4. Binder, KTM, + 0,816
5. Martin, Ducati, + 1,008
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,827
7. Miller, KTM, + 9,283
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,387
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,696
10. Bastianini, Ducati, + 12,523
11. Viñales, Aprilia, + 13,992
12. Marini, Ducati, + 17,078
13. Oliveira, Aprilia, + 19,443
14. Quartararo, Yamaha, + 20,949
15. Marc Márquez, Honda, + 21,118
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 32,538
17. Morbidelli, Yamaha, + 37,663
18. Pol Espargaró, KTM, + 37,668
19. Nakagami, Honda, + 37,758
Sturz: Augusto Fernández, KTM
Sturz: Joan Mir, Honda
Nicht gestartet: Alex Rins, Honda

MotoGP-WM-Stand nach 31 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 366 Punkte. 2. Martin 339. 3. Bezzecchi 293. 4. Binder 224. 5. Zarco 187. 6. Aleix Espargaró 185. 7. Viñales 170. 8. Marini 148. 9. Miller 144. 10. Quartararo 134. 11. Alex Márquez 115. 12. Di Giannantonio 86. 13. Morbidelli 79. 14. Oliveira 76. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 65. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Bastianini 42. 20. Raúl Fernández 39. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 552 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 296. 3. Aprilia 274. 4. Yamaha 154. 6. Honda 150.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 526 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 441. 3. Ducati Lenovo Team 418. 4. Red Bull KTM Factory Racing 368. 5. Aprilia Racing 355. 6. Monster Energy Yamaha 213. 7. Gresini Racing 201. 8. CryptoDATA RNF 119. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 85.

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