MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Fabio Quartararo (Yamaha): «Warum nicht aufs Podium?»

Von Günther Wiesinger
Fabio Quartararo: Starker Freitag, die Ansprüche steigen

Fabio Quartararo: Starker Freitag, die Ansprüche steigen

Fabio Quartararo hat nach vielen enttäuschenden Grand Prix den Kampfgeist wieder gefunden. Er presst die M1-Yamaha beispielhaft aus – und verdrängt nach Platz 8 beim Thai-GP die Gedanken an den fehlenden Top-Speed.

Fabio Quartararo hat in Indien und Indonesien je einen starken dritten Platz eingeheimst, aber dazwischen und danach zwei Flops in Japan und Australien abgeliefert. Er hoffte deshalb bereits am Donnerstag in Thailand, nach dem Gesetz der Serie jetzt wieder ein Top-Ergebnis kassieren zu können. Und er machte kein Geheimnis daraus, dass er dazu unbedingt den direkten Einzug ins Q2 schaffen müsse.

Dieses Plansoll hat der Weltmeister von 2021 und Vizeweltmeister von 2022 heute tadellos bewerkstelligt. «Ja, das Q2 war heute das Hauptziel und wir haben es auf eine gute Art und Weise erreicht», fasste der Yamaha-Werksfahrer zusammen. «Ich bin wirklich happy, denn die Pace ist gut. Sobald wir am Hinterreifen eine Karkasse haben, die sich von der üblichen unterscheidet, können wir etwas mehr Freude haben. Bei uns ändert sich dann nichts, aber die Gegner sind dann nicht in der Lage, die ganze Motorleistung zu nutzen. Deshalb haben wir heute gut abgeschnitten.»

In der Zielkurve war in Zeitlupe zu sehen, wie Fabio mit rutschendem Hinterrad das Bike wieder aufrichtete und heftig beschleunigte – eine extrem spektakuläre Szene, die Respekt abverlangte.

«Ja, ich habe im Technical Debrief mit meiner Crew darüber gesprochen. Es war verrückt, denn du bremst und bremst, du musst sehr aggressiv ans Werk gehen, um das Motorrad zum Sliden zu bringen. Aber du musst das Bike dann aufrichten, das Rear Ride Height Device aktivieren, gleichzeitig musst du auf die Hinterradbremse steigen. Du bist also ziemlich stark beschäftigt. Du bist heftig am Kämpfen, aber es macht auch Freude, wenn dadurch gute Rundenzeiten zustande kommen. Das ist recht unterhaltsam.»

Fabio Quartararo hat jetzt Platz 8 sichergestellt. Rechnet er sich für Samstag und Sonntag noch mehr aus? Hat er große Ambitionen für den Thai-GP?

«Ja, es wird auch vom Wetter abhängen. Aber wenn uns ein großartiges Qualifying gelingt, können wir um die Top-5 kämpfen – und warum nicht um das Podium?»

Die Frage, wo er die auf den Geraden verlorene Zeit wettmache, konnte Fabio rasch beantworten: «Beim Bremsen.»

Dann ergänzte er: «Beim Anbremsen der Kurve 1, 3, 12 hole ich Zeit auf. In der Kurve 4 nehme ich viel 'corner speed' mit, obwohl ich nicht genau weiß, wie mir das gelingt. Ich bemühe mich einfach, den Top-Speed-Nachteil zu verdrängen. Denn wir verlieren sicher mindestens zwei Zehntel auf den Geraden. Aber ich blende das aus meinem Kopf aus und konzentriere mich ganz darauf, das Beste aus dem Motorrad herauszuquetschen.»

Wir wiederholen es gerne: Fabio Quarataro muss sich beim Fahrkönnen auf keinen Fall hinter Marc Márquez verstecken.

Der Unterschied: «El Diablo» fliegt sehr selten vom Motorrad – und hält seinen Markenkollegen Morbidelli immer locker in Schach.


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