MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Pecco Bagnaia (8.): Happy, wie schon lange nicht mehr

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia fühlte sich am Freitag in Sepang wohl

Pecco Bagnaia fühlte sich am Freitag in Sepang wohl

WM-Leader Francesco «Pecco» Bagnaia war am Freitag in Sepang sehr zufrieden mit seiner Werks-Ducati und seiner Rennpace. Er weiß aber auch, woran er im Vergleich zu Pramac-Ass Jorge Martin noch arbeiten muss.

Ein achter Platz in der Zeitenliste und 0,597 sec Rückstand auf die Tagesbestzeit von Alex Márquez mögen auf den ersten Blick kein herausragendes Ergebnis für einen MotoGP-Weltmeister sein, gerade weil sein Titelrivale Jorge Martin als Zweiter klar vor ihm lag. Dennoch betonte Pecco Bagnaia am Freitag in Sepang: «Ich bin sehr, sehr glücklich. Das ist der erste Freitag, an dem ich für den Samstag keine Wünsche an mein Team habe. Das ist schon lange nicht mehr passiert – vielleicht zuletzt vor Barcelona.»

«Generell bin ich mit der Bremsphase und der Traktion sehr zufrieden», schilderte der Ducati-Werksfahrer. «Mir fehlt noch ein bisschen Speed im ersten Run mit dem weicheren Hinterreifen, aber ich glaube, auch da haben wir heute einen Schritt vorwärts gemacht. Ich hatte nur ein bisschen Pech mit der gelben Flagge [nach dem Sturz von Raúl Fernández am Ende der Practice-Session], ich bin insgesamt aber sehr happy.»

Bagnaia, der in Mandalika und auf Phillip Island zweimal ins Q1 musste, kann mit einem Top-10-Ergebnis am Freitag und damit dem direkten Q2-Einzug den ersten Haken hinter seine Aufgaben für dieses Wochenende setzen. Ist das im Titelkampf besonders wichtig, gerade weil sein Herausforderer Martin auf einer Runde aktuell in absoluter Bestform agiert?

«Es war sehr wichtig, direkt ins Q2 zu kommen», pflichtete der 26-jährige Italiener bei. Gleichzeitig gab er aber auch zu bedenken: «In Thailand war ich am Freitag auch schon in den Top-10, das Gefühl war aber nicht dasselbe wie heute. Meine Pace heute war unglaublich. Auf gebrauchten Reifen wurde ich nur zwei oder drei Zehntel langsamer im Vergleich zum ersten Exit. Das ist sehr wichtig. Dennoch müssen wir noch einen weiteren Schritt machen. Am Samstagmorgen werde ich – ohne irgendwelche Veränderungen am Motorrad – mich selbst verbessern. Das ist das Wichtigste.»

Bagnaia selbst sprach davon, dass sein Gefühl zuletzt vor dem Catalunya-GP, als er den angsteinflößenden Unfall kurz nach dem Start hatte, nicht mehr so gut war. Traut sich der sechsfache Saisonsieger also erstmals auch wieder ein perfektes Wochenende wie bei seinem souveränen Auftritt beim Österreich-GP im August zu?

«Das ist schwierig, weil ich in Österreich einen klaren Performance-Vorteil hatte. Ich konnte härter bremsen, hatte gute Traktion und habe im Rennen keinen Reifenverschleiß bemerkt», blickte der WM-Leader zurück. «Diese Strecke hier in Malaysia ist ganz anders. Normalerweise sind wir von der Rennpace her aber immer sehr, sehr stark. Er ist auf Zeitenjagd noch stärker. Er hat im Vergleich zu uns und dem Rest seit Barcelona einen Schritt gemacht, das ist klar zu sehen», verwies er auf seinen Titelrivalen Jorge Martin. «Wir müssen dieses Gefühl wieder finden.»

Bagnaia weiß, wie wichtig das Qualifying für den Rennverlauf im Sprint und Hauptrennen ist. «Vielleicht nicht so sehr auf dieser Strecke, weil man auf der langen Geraden mit der Ducati und dem Device einen Vorteil haben kann, aber auf anderen Strecken wie Valencia kann es ein Problem sein, nicht aus der ersten Reihe zu starten. Dieses Gefühl [auf der einen schnellen Runde] wiederzugewinnen, ist daher sehr wichtig.»

Trotz dem Druck im WM-Fight gegen seinen Markenkollegen könne Pecco frei fahren, versicherte er auf Nachfrage. «Ich habe nicht das Gefühl, dass ich blockiert wäre, wie es im Vorjahr in Valencia beim letzten Rennen der Fall war», schmunzelte er. «Jeder Fahrer geht mit dem Druck anders um, ich glaube aber nicht, dass es sich auf seine Performance auswirken wird. Ich glaube, dass er noch immer sehr konkurrenzfähig sein wird.»

MotoGP-Ergebnis Zeittraining, Sepang (10.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 1:57,823 min
2. Martin, Ducati, + 0,174 sec
3. Miller, KTM, + 0,409
4. Binder, KTM, + 0,484
5. Viñales, Aprilia, + 0,489
6. Marini, Ducati, + 0,511
7. Quartararo, Yamaha, + 0,576
8. Bagnaia, Ducati, + 0,597
9. Bezzecchi, Ducati, + 0,627
10. Zarco, Ducati, + 0,664
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,748
12. Bastianini, Ducati, + 0,782
13. Augusto Fernández, KTM, + 0,855
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,886
15. Marc Márquez, Honda, + 0,965
16. Mir, Honda, + 1,079
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,151
18. Raúl Fernandez, Aprilia, + 1,201
19. Oliveira, Aprilia, + 1,327
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,903
21. Nakagami, Honda, + 1,932
22. Baustista, Ducati, + 2,547
23. Lecuona, Honda, + 2,628

MotoGP-Ergebnis FP1, Sepang (10.11.):

1. Martin, Ducati, 1:59,513 min
2. Alex Márquez, Ducati, + 0,049 sec
3. Zarco, Ducati, + 0,401
4. Morbidelli, Yamaha, + 0,542
5. Quartararo, Yamaha, + 0,621
6. Marini, Ducati, + 0,729
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,731
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,738
9. Pol Espargaró, KTM, + 0,785
10. Augusto Fernández, KTM, + 0,954
11. Miller, KTM, + 1,006
12. Oliveira, Aprilia, + 1,081
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,267
14. Di Giannantonio, Ducati, + 1,356
15. Bagnaia, Ducati, +1,375
16. Bastianini, Ducati, + 1,389
17. Marc Márquez, Honda, + 1,597
18. Binder, KTM, + 1,665
19. Mir, Honda, + 2:01,348
20. Viñales, Aprilia, + 1,839
21. Nakagami, Honda, + 2,024
22. Bautista, Ducati, + 3,003
23. Lecuona, Honda, + 3,780

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