MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Marc Márquez (Honda/21.): Repsol-Team mit 49 Stürzen!

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez machte sich schon im Qualfying-1 unbeliebt, als er sich wieder bei Morbidelli einklinken wollte. Nach den zwei Stürzen am Samstag sprach er von einer guten Fahrweise.

Nach acht von zehn Runden im Tissot Sprint Race von Sepang lagen die vier Honda-Fahrer auf den Plätzen 19, 20, 21 und 23, nur Superbike-Weltmeister Álvaro Bautista lag noch dazwischen auf Rang 22. Inzwischen erübrigt sich jede kritische oder hämische Bemerkung über die Performance von Honda, dem weltgrössten Motorradhersteller, denn die Situation in den drei WM-Tabellen (Fahrer, Marken, Team) spricht Bände.

Dazu kommt, dass Marc Márquez und Joan Mir im 10-Runden-Sprint als einzige Fahrer stürzten, es waren die Saisonstürze 48 und 49, da sind die Zwischenfälle bei den Tests noch nicht mitgezählt. Marc Márquez hat bei seinen insgesamt 167 MotoGP-Einsätzen 59 Siege vorzuweisen, 64 Pole-Positions und 59 schnellste Rennrunden sowie 101 Podestplätze in der «premier class».

Am eindrucksvollsten ist jedoch die Anzahl seiner Stürze an den 167 GP-Wochenenden – nämlich 194 in den elf Jahren! Das heisst: Der Verkleidungshersteller von Repsol-Honda hat alle Hände voll zu tun.

Marc Márquez stürzte in Kurve 14, in derselben Kurve hatte er den berühmten «Sepang Clash» mit Valentino Rossi 2015, als dem Italiener sogar vorgeworfen wurde, er habe die Nummer 93 mit einem Fußtritt vom Motorrad befördert – was nachweislich falsch war.

Heute brauchte der Honda-Star keinen Gegner wie einst Rossi, um sich dort vor seinen Verfolgern Di Giannantonio, Augusto Fernández, Mir und Pol Espargaró hinzulegen, die alle sowieso nur noch um die goldene Ananas kämpften und keine Chance auf Punkte hatten, die im Sprint den Top-9 vorbehalten sind.

Schon das Qualifying-1 war Márquez gründlich misslungen, weil er sich den Windschatten von Franky Morbidelli gesucht hatte, der aber nicht Zugpferd spielen wollte. Und als es Marc auf eigene Faust versuchte, stürzte er – und fiel auf Startplatz 20 zurück.

Immerhin: Nach der ersten Rennrunde hielt er sich bereits an 13. Stelle. Der Crash passierte in Runde 3, auf Platz 22 ging es weiter.

«Ich fahre an diesem Wochenende auf gute Art und Weise, gestern bin ich nicht gestürzt», stellte der achtfache Weltmeister zur Verwunderung der GP-Reporter fest. «Ja, gut, in der letzten Quali-Runde habe ich Augusto überholt, dann habe ich eine Bodenwelle erwischt, was zum Sturz geführt hat. Nachher ist im Rennen ein weiterer Crash passiert. Wir können sagen, dass ich mein Wochenende im Qualifying zerstört habe. Ich habe dafür im Sprint Race bezahlt und werde auch morgen im 20-Runden-Rennen dafür büssen. Also müssen wir auf Katar warten.»

Immerhin hat heute ein Márquez gewonnen, aber es handelt sich um den kleinen Bruder, der allerdings einen Kopf größer als der ältere Marc ist. «Ich bin sehr happy für Alex. Immerhin habe ich dadurch einen gewissen Trost für mein Rennen. Als ich über den Zielstrich gefahren bin, habe ich gesehen, dass er gewonnen hat. Er verdient das. Denn in den letzten Rennen hatte er viel Mühe, weil er sich in Indien vier Rippenbrüche zugezogen hat. Das war sicher schmerzhaft, aber in Buriram war er bereits wieder gut dabei.»

«Ich wiederhole, was ich schon während meiner ganzen Laufbahn immer gesagt habe: Es ist besser, wenn man auf einen Spitzenplatz stürzt, zum Beispiel auf Platz 3, als wenn du auf dem hoffnungslosen 12., 13. oder 14. Platz ins Ziel kommst. Denn am Ende hast du dann den nötigen Speed, du kannst dazu lernen, wenn du dich in Gesellschaft anderer Topfahrer befindest. Und irgendwann findest du eine Methode, die dir hilft, diese Stürze zu vermeiden. Denn mit jeder erfolgreichen Runde wächst das Selbstvertrauen. Aber wenn dir der Speed fehlt, ist er manchmal schwierig zu finden.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sepang/MAL (11. November):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 34 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 396 Punkte. 2. Martin 385. 3. Bezzecchi 313. 4. Binder 254. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 196. 7. Viñales 170. 8. Marini 165. 9. Miller 148. 10. Quartararo 145. 11. Alex Márquez 129. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 51. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 601 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 326. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 581 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 478. 3. Ducati Lenovo Team 457. 4. Red Bull KTM Factory Racing 402. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 222. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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