MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Jack Miller (KTM/6.): Bastianini roch Blut im Wasser

Von Friedemann Kirn
Jack Miller hinter Brad Binder und Enea Bastianini

Jack Miller hinter Brad Binder und Enea Bastianini

Zu Halbzeit des Sprintrennens in Malaysia musste Jack Miller Brad Binder und Enea Bastianini vorbeilassen und fiel von Platz 4 auf Rang 6 zurück. Trotzdem war der Red Bull-KTM-Pilot mit dem Samstag in Sepang zufrieden.

«Das Bike fühlte sich gut an, schon das ganze Wochenende», resümierte Jack Miller. «Im Qualifying fehlte uns ein Quäntchen, deshalb hat es nur zu Platz 10 in der Startaufstellung gereicht. Mit dem ersten Reifen gelang mir einfach keine optimale Runde, beim nächsten Versuch mit dem zweiten Reifen wurden gelbe Flaggen geschwenkt. Doch ich war nicht allzu sehr enttäuscht, denn wir standen immer noch besser da als nach anderen Qualifyings in jüngster Zeit.»

Alles in allem habe der Australier einen anständigen Rhythmus vorlegen können, was sich auch im Sprintrennen zeigen sollte. Vier Runden lang verteidigte Miller Rang 4, bevor er sich seinem Teamkollegen Brad Binder und, eine weitere Runde später, Ducati-Werkspilot Enea Bastianini geschlagen geben musste. «Es gibt ein paar Bereiche, an denen wir fürs Hauptrennen am Sonntag arbeiten müssen. Am Ausgang von Kurve 2 verliere ich Zeit beim Beschleunigen vor dem nächsten Richtungswechsel. Dort, und an ein paar anderen Stellen», schilderte er.

Zum Beispiel stempelte sein Vorderrad in der Schikane zwischen Turn 5 und 6, was Miller bei Rennmitte ein bisschen nervös machte. «Ich hatte dort einen ziemlich heftigen Moment auf der äußersten Reifenflanke. Eine Runde später fuhr ich dort ein bisschen verkrampft, und Enea Bastianini roch wohl Blut im Wasser – denn genau dort griff er dann an», schilderte Miller, warum ihm der zunächst zurückgefallene, dann aber wieder aufholende Italiener in der sechsten Runde entwischte.

Eine Runde zuvor war bereits Brad Binder vorbeigehuscht. «Brad hatte ein paar Pfeile mehr im Köcher als ich, definitiv in Turn 2, aber auch in den Turns 5 und 6, wo er schon das ganze Wochenende über sehr schnell war», konstatierte Miller.

Binders Beobachtung, die Ducati-Piloten seien unfassbar stark auf der Bremse, teilte Miller allerdings nicht. «Ein paarmal habe ich ihre Referenzpunkte beim Anbremsen gewählt statt meine eigenen, und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie auf der Bremse überwältigend stark sind. Und fehlt einfach ein bisschen Topspeed auf der Geraden im Vergleich zu den Ducati, deshalb sind wir beim Bremsen nicht in der idealen Position zum Angriff», analysierte er.

Fürs Hauptrennen sieht Miller Verbesserungspotenzial. «Die Reifen haben gut gehalten, es wird interessant, zu sehen, ob sich das am Sonntag über die doppelte Distanz bestätigt. Für uns gilt: Wir müssen noch ein paar Kleinigkeiten ausbügeln, speziell in den genannten Kurven. Dann sind wir morgen noch besser dabei!»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sepang/MAL (11. November):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 34 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 396 Punkte. 2. Martin 385. 3. Bezzecchi 313. 4. Binder 254. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 196. 7. Viñales 170. 8. Marini 165. 9. Miller 148. 10. Quartararo 145. 11. Alex Márquez 129. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 51. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 601 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 326. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 581 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 478. 3. Ducati Lenovo Team 457. 4. Red Bull KTM Factory Racing 402. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 222. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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