MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Doha: Raúl Fernández überrascht mit Freitag-Bestzeit

Von Nora Lantschner
Eine turbulente Practice-Schlussphase hatte im Flutlicht von Losail ein durchaus überraschendes Ergebnis zur Folge: RNF-Aprilia-Pilot Raúl Fernández mit Bestzeit, die Titelanwärter nur mit Mühe im Q2.

In der ersten Flutlicht-Session der MotoGP-Asse waren die Zeiten bei 24 Grad Luft- und 28 Grad Asphalttemperatur um 20 Uhr Ortszeit (18 Uhr in Mitteleuropa) auf Anhieb schneller als die FP1-Bestzeit von Jorge Martin am Freitagnachmittag, einer 1:56,393 min.

Nach der ersten Viertelstunde der einstündigen Practice-Session führte Maverick Viñales in 1:54,148 min vor seinem Aprilia-Markenkollegen Raúl Fernández (+ 0,161 sec), Gresini-Ducati-Pilot Alex Márquez (+ 0,268), GASGAS-Tech3-Fahrer Pol Espargaró (+ 0,419) und Yamaha-Ass Fabio Quartararo (+ 0,472). Red Bull-KTM-Werksfahrer Jack Miller verzeichnete einen frühen Crash.

Auch für Martin lief das Zeittraining alles andere als nach Wunsch. Der WM-Zweite war sichtlich unzufrieden, er klagte über massiven Grip-Mangel und lag nach 25 Minuten mit 3,387 sec Rückstand noch auf dem 22. und letzten Platz. Für Prima Pramac Racing, im ersten Training noch auf den Rängen 1 und 2, gingen die Probleme weiter: Johann Zarco fabrizierte zur Halbzeit der Session einen Sturz, blieb dabei aber zumindest unverletzt.

An der Spitze der Zeitenliste wechselten sich die Aprilia-Piloten ab: Miguel Oliveira übernahm mit einer 1:54,005 min die Führung, ehe Maverick Viñales 25 Minuten vor Schluss mit einer frühen «time attack» in 1:53,340 min die neue Richtzeit setzte. Im Vergleich zum All-Time-Lap-Record von Pecco Bagnaia aus dem Jahr 2021, einer 1:52,772 min, war aber noch Spielraum.

Als noch 18 Minuten auf der Uhr standen, war es dann Fabio Di Giannantonio auf der Ducati GP22, der bei seinem ersten Angriff auf einem weichen Hinterreifen die erste 1:52er-Zeit des Wochenendes zeigte – eine 1:52,892 min.

Mit Anbrechen der finalen Viertelstunde wechselten alle auf den Soft-Reifen – und Martin verbesserte sich damit auf Anhieb von Rang 17 auf den dritten Zwischenrang. Dennoch schüttelte er weiter den Kopf.

Die nächste Bestzeit fuhr wieder ein Aprilia-Pilot: Raúl Fernández gelang eine 1:52,843 min. Pecco Bagnaia übernahm den vorläufigen vierten Rang, Marc Márquez schaffte es im Windschatten des WM-Leaders ebenfalls in die Top-10.

In den letzten fünf Minuten ging es noch drunter und drüber, auch weil es nach Stürzen von Pol Espargaró und Jack Miller gleich zwei Gelbphasen und damit jede Menge gestrichene Rundenzeiten gab. So fiel unter anderen ein vermeintlicher All-Time-Lap-Record von Viñales, eine 1:52,652 min, wieder aus der Wertung. Dadurch beendete Raúl Fernández aus dem CryptoDATA RNF MotoGP Team den Freitag auf Platz 1!

Bagnaia erwischte gelbe Flaggen und musste deshalb zittern, hielt sich letztendlich aber auf Rang 8. Insgesamt machten die Ducati GP23 bei den kühleren Temperaturen keinen so souveränen Eindruck wie gewohnt. Sepang-Sieger Enea Bastianini landete gar nur auf Rang 18.

MotoGP-Ergebnis, Zeittraining, Doha (17.11.):

1. Raúl Fernández, Aprilia, 1:52,843 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,049 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,093
4. Binder, KTM, + 0,112
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,190
6. Marini, Ducati, + 0,251
7. Martin, Ducati, + 0,352
8. Bagnaia, Ducati, + 0,359
9. Augusto Fernández, KTM, + 0,446
10. Marc Márquez, Honda, + 0,480
11. Miller, KTM, + 0,494
12. Alex Márquez, Ducati, + 0,718
13. Morbidelli, Yamaha, + 0,721
14. Pol Espargaró, KTM, + 0,853
15. Bezzecchi, Ducati, + 0,861
16. Zarco, Ducati, + 0,935
17. Mir, Honda, + 1,078
18. Bastianini, Ducati, + 1,094
19. Oliveira, Aprilia, + 1,162
20. Lecuona, Honda, + 1,411
21. Quartararo, Yamaha, + 1,417
22. Nakagami, Honda, + 1,598

MotoGP-Ergebnis FP1, Doha (17.11.):

1. Martin, Ducati, 1:56,393 min
2. Zarco, Ducati, + 0,172 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,229
4. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,292
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,411
6. Marini, Ducati, + 0,426
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,427
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,437
9. Pol Espargaró, KTM, + 0,492
10. Brad Binder, KTM, + 0,501
11. Quartararo, Yamaha, + 0,568
12. Viñales, Aprilia, + 0,582
13. Miller, KTM, + 0,667
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,703
15. Oliveira, Aprilia, + 1,213
16. Alex Márquez, Ducati, + 1,442
17. Bastianini, Ducati, + 1,589
18. Bezzecchi, Ducati, + 1,678
19. Mir, Honda, + 1,784
20. Marc Márquez, Honda, + 1,800
21. Lecuona, Honda, + 1,951
22. Nakagami, Honda, + 4,036

Moto2, kombinierte Zeiten nach FP2, Doha (17.11.):

1. Aldeguer, Boscoscuro, 1:58,059 min
2. Canet, Kalex, + 0,104 sec
3. Lowes, Kalex, + 0,254
4. Chantra, Kalex, + 0,308
5. Dixon, Kalex, + 0,375
6. Gonzalez, Kalex, + 0,614
7. Ogura, Kalex, + 0,773
8. Acosta, Kalex, + 0,795
9. Lopez, Boscoscuro, + 0,868
10. Arbolino, Kalex, + 1,053
11. Roberts, Kalex, + 1,172
12. Ramirez, Kalex, + 1,249
13. Vietti, Kalex, + 1,415
14. Foggia, Kalex, + 1,422
15. Escrig, Forward, + 1,447

Ferner:
25. Tulovic, Kalex, + 2,240

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «Das Update muss greifen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko analysiert exklusiv für SPEEDWEEK.com das GP-Wochenende auf dem Silverstone Circuit und spricht auch über die Red Bull Junioren und das anstehende Rennen auf dem Hungaroring.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 16.07., 18:10, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 16.07., 19:00, Motorvision TV
    FIM Trial World Championship
  • Di. 16.07., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 16.07., 19:30, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Di. 16.07., 20:00, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Di. 16.07., 20:55, Motorvision TV
    FastZone
  • Di. 16.07., 21:25, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Di. 16.07., 21:55, Motorvision TV
    Bike World
  • Di. 16.07., 22:25, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Di. 16.07., 23:30, Eurosport
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
» zum TV-Programm
5