MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Maverick Viñales: «Können Bike nicht ausquetschen»

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales: Platz 3

Maverick Viñales: Platz 3

Aprilia erlebt in diesem Jahr abwechselnd Top-Ergebnisse und Durststrecken. «Wir müssen analysierem, warum wir manchmal nicht pushen können», sagte Viñales.

Maverick Viñales verlor im Zeittraining am Freitag als Dritter nur 0,093 Sekunden auf die Bestzeit seinen Markenkollegen Raúl Fernández au dem CryptoDATA-RNF-Team, aber der Aprilia-Werksfahrer war trotzdem nicht wirklich zufrieden. «Wir sind heute wieder konkurrenzfähig gewesen. Das lag auch daran, dass wir die Balance zwischen dem Grip vorne und hinten viel besser hingebracht haben. Dadurch hat sich das Einlenkverhalten verbessert, und wir konnten die Kurven viel aggressiver attackieren. Aber jetzt muss Aprilia eine tiefgreifende Untersuchung machen, warum wir auf manchen Pisten so gut sind und auf anderen Pisten nicht in der Lage sind, bis ans Maximum zu pushen. Wir sind hier nicht schlecht, aber wir können das Motorrad nicht ans Limit ausquetschen.»

Wie waren die Gripverhältnisse auf der neu asphaltierten Strecke heute? «Im FP1 waren sie übel. Doch im zweiten Training waren sie sehr stark verbessert – um drei oder vier Sekunden. Das war verrückt. Ich bin neugierig, wie stark die Verbesserung mit mehr Gummiabrieb am Samstag sein wird. Dann müssen wir das Elektronik-Set wieder neu anpassen. Denn dann können wir mehr Power freigeben. Wir werden morgen keinen einfachen Tag haben. Deshalb werden wir heute bis tief in die Nacht arbeiten.»

Wie stark ist der Reifenverschleiss? Viñales: «Er macht uns keine Sorgen, er wurde von Exit zu Exit besser. Aber wir haben Graining am Vorderreifen. Doch ich denke, das wird uns am Samstag nicht mehr so stark beschäftigen. Das ist immer dasselbe in Katar.»

Ist Aprilia auf dieser schnellen und flüssigen Strecke mit wenig Grip so überlegen wie in Catalunya? «Hm. Wie gesagt, wir müssen ergründen, warum wir manchmal so stark sind und anderswo ganz schlecht. Meine Techniker verstehen die Situation sehr gut. Aber wir wissen nicht immer genau, was wir tun müssen, wenn die Balance nicht so gut ist. Wenn wir Mühe haben wie in Sepang, wissen wir nicht genau, wo wir den Hebel ansetzen müssen. Wir haben uns in Malaysia angestrengt, aber wir kamen nie an den Punkt, an dem es besser geworden wäre.»

«Wir müssen in diesem Winter wirklich tiefgreifend analysieren, was wir bei Rückschlägen ändern müssen, denn das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir brauchen eine gute Kupplung und eine gute Balance. Natürlich wollen wir immer mehr Top-Speed, damit wir besser überholen können. Doch Aprilia hat ein großartiges Motorrad. Wir müssen nur herausfinden, warum wir immer wieder mit schlechten Tagen konfrontiert werden. Bisher haben wir keine Antwort.»

Funktioniert die Aprilia RS-GP23 einfach nicht ausreichend vorhersehbar? Viñales: «Ja, es geht um die Balance. Wir verstehen, wo das Problem liegt, das ist ein gutes Zeichen, weil wir den ganzen Winter Zeit haben, um uns damit zu beschäftigen. Wir brauchen ein Werkzeug, das uns hilft, wenn wir Mühe haben.»

Der Startplatz ist hier auf dem Losail Circuit sehr rutschig. Macht das die Situation komplizierter? «Der Veranstalter muss den Grid säubern. Wir werden Burn-outs machen, aber das ist sehr gefährlich. Ich werde in der Safety Commission Druck machen, damit der Startplatz gereinigt wird. Sonst werden wir beim Start durch die Gegend kugeln, das wäre gefährlich.»

Wie bewähren sich die neuen Misano 200N-Kerbs, die vor drei Jahren erstmals in Misano verbaut wurden und deshalb von Ex-Safety-Officer Franco Uncini diesen Bezeichnung erhalten haben? «Sie sind tadellos. Nur ein Bordstein zwischen den Kurven 12 und 13 schaut seltsam aus. Izan Guevara ist dort gestürzt. Doch der Rest ist super gut», betonte Viñales.

MotoGP-Ergebnis, Zeittraining, Doha (17.11.):

1. Raúl Fernández, Aprilia, 1:52,843 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,049 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,093
4. Binder, KTM, + 0,112
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,190
6. Marini, Ducati, + 0,251
7. Martin, Ducati, + 0,352
8. Bagnaia, Ducati, + 0,359
9. Augusto Fernández, KTM, + 0,446
10. Marc Márquez, Honda, + 0,480
11. Miller, KTM, + 0,494
12. Alex Márquez, Ducati, + 0,718
13. Morbidelli, Yamaha, + 0,721
14. Pol Espargaró, KTM, + 0,853
15. Bezzecchi, Ducati, + 0,861
16. Zarco, Ducati, + 0,935
17. Mir, Honda, + 1,078
18. Bastianini, Ducati, + 1,094
19. Oliveira, Aprilia, + 1,162
20. Lecuona, Honda, + 1,411
21. Quartararo, Yamaha, + 1,417
22. Nakagami, Honda, + 1,598

MotoGP-Ergebnis FP1, Doha (17.11.):

1. Martin, Ducati, 1:56,393 min
2. Zarco, Ducati, + 0,172 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,229
4. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,292
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,411
6. Marini, Ducati, + 0,426
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,427
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,437
9. Pol Espargaró, KTM, + 0,492
10. Brad Binder, KTM, + 0,501
11. Quartararo, Yamaha, + 0,568
12. Viñales, Aprilia, + 0,582
13. Miller, KTM, + 0,667
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,703
15. Oliveira, Aprilia, + 1,213
16. Alex Márquez, Ducati, + 1,442
17. Bastianini, Ducati, + 1,589
18. Bezzecchi, Ducati, + 1,678
19. Mir, Honda, + 1,784
20. Marc Márquez, Honda, + 1,800
21. Lecuona, Honda, + 1,951
22. Nakagami, Honda, + 4,036

Moto2, kombinierte Zeiten nach FP2, Doha (17.11.):

1. Aldeguer, Boscoscuro, 1:58,059 min
2. Canet, Kalex, + 0,104 sec
3. Lowes, Kalex, + 0,254
4. Chantra, Kalex, + 0,308
5. Dixon, Kalex, + 0,375
6. Gonzalez, Kalex, + 0,614
7. Ogura, Kalex, + 0,773
8. Acosta, Kalex, + 0,795
9. Lopez, Boscoscuro, + 0,868
10. Arbolino, Kalex, + 1,053
11. Roberts, Kalex, + 1,172
12. Ramirez, Kalex, + 1,249
13. Vietti, Kalex, + 1,415
14. Foggia, Kalex, + 1,422
15. Escrig, Forward, + 1,447

Ferner:
25. Tulovic, Kalex, + 2,240


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