Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marc Márquez weiß: Das hätte sein Leben verändert

Von Ivo Schützbach
Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez steckte in den MotoGP-Rennen in Katar gegen Pecco Bagnaia und Jorge Martin ungewöhnlicherweise zurück. Weshalb er sich so entschied und seine zwei elften Plätze positiv bewertet.

Von Startplatz 7 hatte Marc Márquez auf dem Lusail International Circuit in Katar keine schlechte Ausgangslage und bewies damit wieder einmal sein überragendes Können – die anderen drei Honda-Piloten Joan Mir, Taka Nakagami und Iker Lecuona standen am Ende des Grids.

Über eine fliegende Runde kann der Mann mit der Nummer 93 die Defizite der schwachbrüstigen Honda RC213V partiell kompensieren, über die Renndistanz ist selbst ein Gigant wie er machtlos. In beiden Rennen in Arabien ging es für Marc Márquez bis auf Position 11 nach hinten. Besser war auf einem japanischen Motorrad nur Yamaha-Star Fabio Quartararo, der Achter und Siebter wurde.

Marc hatte im Grand Prix am Sonntagabend gegen sechs Ducati-Piloten vor ihm einen guten Start und kam als Fünfter aus der ersten Runde zurück. In den folgenden 21 Runden sahen wir vom sechsfachen MotoGP-Weltmeister ungewöhnlich viele Fehler, die ihn letztlich sechs Plätze kosteten. Nach 118,36 Kilometern sah Márquez die Zielflagge knapp 15 sec hinter Überraschungssieger Fabio Di Giannantonio (Gresini Ducati).

«Schlecht war das Rennen nicht, ich habe aber auch keine Bestleistung gezeigt», meinte der 30-Jährige. «Vielleicht hätte ich etwas mehr geben können, es mangelte aber an Gefühl für das Bike. Also fuhr ich einfach meine Pace. In Kurve 1 musste ich einmal weit gehen, weil ich beim Anbremsen im Windschatten von drei Fahrern angesaugt wurde und das Vorderrad dann blockierte. Und wenn du nur etwas neben die Ideallinie kommst, dann sieht es so aus, als wäre der Fehler doppelt oder dreimal so schlimm. Die Strecke ist schmutzig, neben der Ideallinie kannst du nicht pushen. In einer Runde habe ich 2 oder 3 sec verloren, weil mich mehrere Fahrer überholten. Davon abgesehen war es ein gutes Wochenende.»

Die Pace von Márquez war zeitweise besser als von einigen Ducati-Piloten um ihn herum. Doch auf der über ein Kilometer langen Start-Ziel-Geraden war der Spanier leichte Beute. «Und ich wurde mehrmals bei einem Überholmanöver angerempelt und musste eine weite Linie fahren», ergänzte er.

Vermied er es in den Rennen am Samstag und Sonntag bewusst, Bagnaia und Martin anzugreifen? «Ich wollte in keine Schwierigkeiten kommen», grinste Marc. «Ich wusste, dass ein Platzgewinn für mich mein Rennen nicht ändern würde, ein Verlust für sie aber sehr wohl. Und ich kämpfte um keinen Spitzenplatz. Wäre das der Fall gewesen, dann hätte ich gekämpft. Aber warum hätte ich am Samstag Bagnaia überholen sollen, wenn ich keinen so hohen Rhythmus wie er habe? Das Gleiche mit Martin am Sonntag für einen Punkt mehr. Das hätte mein Leben nicht verändert – wenn ich einen Fehler mache aber schon. Also fuhr ich lieber hinter ihnen.»

Am nächsten Wochenende wird Marc Márquez in Valencia nach elf Jahren im Repsol-MotoGP-Team sein letztes Rennen für Honda bestreiten – 2024 sitzt er auf einer lang ersehnten Ducati und wird für das Gresini-Team fahren.

«Das wird ein sehr geschäftiges Wochenende, ich muss versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen», sagt der 59-fache Premier-Class-Sieger. «Mein Ziel ist, auf der Rennstrecke alles zu geben und unsere Partnerschaft bestmöglich zu beenden.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Doha (19.11.):

1. Di Giannantonio, Ducati, 22 Rdn in 41:43,654 min
2. Bagnaia, Ducati, + 2,734 sec
3. Marini, Ducati, + 4,408
4. Viñales, Aprilia, + 4,488
5. Binder, KTM, + 7,246
6. Alex Márquez, Ducati, + 7,620
7. Quartararo, Yamaha, + 7,828
8. Bastianini, Ducati, + 8,239
9. Miller, KTM, + 11,509
10. Martin, Ducati, + 14,819
11. Marc Márquez, Honda, + 14,964
12. Zarco, Ducati, + 17,431
13. Bezzecchi, Ducati, + 17,807
14. Mir, Honda, + 18,673
15. Augusto Fernández, KTM, + 21,455
16. Morbidelli, Yamaha, + 21,474
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 22,142
18. Pol Espargaró, KTM, + 27,194
19. Nakagami, Honda, + 27,740
– Aleix Espargaró, Aprilia, 16 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 1. Runde nicht beendet

Ergebnisse MotoGP-Sprint Doha (18.11.):

1. Martin, Ducati, 11 Rdn in 20:52,634 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,391 sec
3. Marini, Ducati, + 2,875
4. Alex Márquez, Ducati, + 3,370
5. Bagnaia, Ducati, + 3,957
6. Viñales, Aprilia, + 4,239
7. Binder, KTM, + 5,761
8. Quartararo, Yamaha, + 6,454
9. Augusto Fernández, KTM, + 8,285
10. Zarco, Ducati, + 8,314
11. Marc Márquez, Honda, + 9,596
12. Miller, KTM, + 10,173
13. Bezzecchi, Ducati, + 10,646
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,117
15. Morbidelli, Yamaha, + 12,163
16. Pol Espargaró, KTM, + 12,745
17. Lecuona, Honda, + 19,285
18. Nakagami, Honda, + 26,238
19. Mir, Honda, + 28,446
20. Bastianini, Ducati, + 35,553
– Aleix Espargaró, Aprilia, 10 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

MotoGP-WM-Stand nach 37 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 437 Punkte. 2. Martin 416. 3. Bezzecchi 326. 4. Binder 268. 5. Zarco 204. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Marini 194. 8. Viñales 192. 9. Quartararo 167. Alex Márquez 165. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 134. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 89. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 663 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 348. 3. Aprilia 309. 4. Yamaha 187. 5. Honda 174.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 620 Punkte (Weltmeister). 2. Ducati Lenovo Team 531. 3. Mooney VR46 Racing 520. 4. Red Bull KTM Factory Racing 431. 5. Aprilia Racing 390. 6. Gresini Racing 299. 7. Monster Energy Yamaha 260. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. Repsol Honda 115. 10. LCR Honda 112. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 93.

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