Gigi Dall’Igna: Neugierig auf die Márquez-Kommentare
Mit der erfolgreichen Titelverteidigung durch Pecco Bagnaia ging für Ducati am Sonntag die bisher erfolgreichste MotoGP-Saison der Geschichte zu Ende. Total standen für das Werk aus Borgo Panigale 17 Siege mit sechs unterschiedlichen Fahrern, insgesamt 43 Podestplätze und 17 Pole-Positions zu Buche.
«Es war eine großartige Saison für uns, einige Zahlen sind wirklich unglaublich. Wir sind sehr stolz auf den Job, den wir geleistet haben», zog Gigi Dall’Igna an einem kühlen und windigen Dienstagmorgen im Fahrerlager des Circuit Ricardo Tormo Bilanz. «Ich muss mich bei unseren Fahrern bedanken, weil sie unglaublich sind, und all den Mitarbeitern bei Ducati Corse. Wir haben ziemlich gut begonnen, unser Bike dann aber mit Sicherheit noch verbessert – vor allem in einigen Bereichen, in denen unsere Gegner besser waren als wir, zum Beispiel am Start.»
Mit dem Valencia-Test liegt der Fokus nun aber bereits auf der kommenden Saison, mit einem prominenten Neuzugang im Ducati-Lager: Der achtfache Weltmeister Marc Márquez gibt am heutigen Dienstag sein Debüt mit Gresini Racing, wo er 2024 eine GP23 steuern wird. «Ich bin mit Sicherheit neugierig darauf, seine Kommentare zu hören», so Dall’Igna. «Denn er ist einer der wichtigsten Fahrer in der Geschichte des Motorradsports. Es ist auch eine Ehre, dass ein Champion wie er mit unserem Motorrad fahren will.»
Dazu verriet der Rennchef des italienischen Herstellers: «Marc beginnt wie alle anderen Teams, die dieses Motorrad verwenden werden, mit dem Bike, mit dem Zarco die Saison beendet hat. An den Bikes von Enea, Pecco und Martin hatten wir noch ein paar zusätzliche Evolutionen gebracht, die aber auch ein paar Probleme mit sich gebracht haben – sowohl in Sachen Verlässlichkeit, also auch bei der Performance. Deshalb sind wir nicht der Ansicht, dass diese Evolutionen für die privaten Teams einfach handzuhaben sind, und haben es vorgezogen, sie nicht weiterzugeben, wie es manchmal vorkommt.»
Die GP22 war 2023 konkurrenzfähig, das bewies vor allem Marco Bezzecchi mit drei Saisonsiegen und WM-Rang 3, aber auch Márquez-Vorgänger Fabio Di Giannantonio gewann in Katar auf dem Vorjahresmodell. Ist mit der GP24 für die kommende Saison ein größerer Schritt zu erwarten?
«Das Problem ist, dass wir im Winter nicht genug Tests haben, um all die neuen Teile, die wir gerne einführen möchten, richtig abzustimmen. Wir haben Anfang 2022 einen Fehler gemacht, weil wir versucht haben, zu viele Entwicklungsteile am Motorrad zu bringen. Aus dieser Lektion haben wir gelernt, wir wollen also nicht zu viele Weiterentwicklungen bringen», schickte Dall’Igna voraus. «Dieses Jahr werden wir aber ein bisschen mehr machen. Ich glaube, dass der Unterschied zwischen den Werksmaschinen und den Motorrädern aus dem vorangegangenen Jahr in der nächsten Saison etwas größer sein wird, aber wir werden sehen.»