Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marc Márquez gesteht: «Ich war nicht erwachsen genug»

Von Sarah Göpfert
Marc Márquez auf seiner Honda RC213V von 2013, auf der er seinen ersten MotoGP-Titel holte

Marc Márquez auf seiner Honda RC213V von 2013, auf der er seinen ersten MotoGP-Titel holte

In den vergangenen elf Jahren drückten Marc Márquez und das Repsol Honda Team der MotoGP ihren Stempel auf. Nun verriet der Spanier, wie ihn diese Zeit geprägt hat und wie schwer ihm der Abschied gefallen ist.

Am 26. November 2023 bestritt Marc Márquez beim Valencia-GP sein vorerst letztes Rennen auf der Honda RC213V. Damit schloss der MotoGP-Superstar nach elf Jahren eines der erfolgreichsten Kapitel in der Motorrad-WM-Geschichte. Der künftige Gresini-Ducati-Pilot sprach darüber, wie er sich innerhalb des Jahrzehnts im Repsol Honda Team weiterentwickelt hat und welchen Stellenwert die japanische Mannschaft in seinem Leben hatte.

«Das Repsol Honda Team war von Beginn an das Team, das meine Karriere und mein Leben geformt hat. Das werden sie für immer bleiben», begann der 30-Jährige ungewohnt emotional. «Ich war elf Jahre bei ihnen und gemeinsam haben wir sechs WM-Titel gewonnen. Das werde ich mit einem anderen Team nie schaffen. Sie werden immer die Truppe bleiben, mit der ich sowohl persönlich als auch sportlich den meisten Erfolg hatte.»

Was den Marc von 2013 und den heutigen Marc unterscheidet? «Ich habe besonders aus den Tiefschlägen viel gelernt», antwortete der Spanier und betonte: «Du kannst einen 20-Jährigen nicht mit einem 30-jährigen Mann vergleichen. All die Ideen in meinem Kopf sind nun deutlich klarer und reifer. So eine Entscheidung, das Team zu verlassen, wäre mit 23 oder 24 Jahren unmöglich gewesen. Dafür war ich einfach noch nicht erwachsen genug.»

Seit seinem Oberarmbruch in Jerez 2020 musste der erfolgsverwöhnte Márquez zahlreiche Stürze und Rückschläge einstecken. Dennoch bekräftigte er: «Mein Charakter und mein Lachen sind immer noch das gleiche wie früher. Aber besonders mein Siegeswille ist weiterhin ungebrochen. Ich bin hier, um zu siegen. Sowohl auf als auch neben der Strecke tue ich das, was sich für mich richtig anfühlt und was zu tun ist, um auf die vorderen Positionen zu fahren. Daher werde ich diese Entscheidung nie bereuen.»

Bereits 85-mal stand Márquez bei einem Grand Prix (59-mal davon in der Königsklasse) auf der obersten Stufe des Siegertreppchens. Zu seiner Taktik, wie er so erfolgreich werden konnte, verriet er: «Oft war ich nicht der Schnellste im Rennen. Ich habe gewonnen, weil ich der cleverste war oder das Rennen auf andere Weise verwaltet habe als alle anderen Zum Glück habe ich so viele Siege eingefahren, dass ich mich nicht an jeden einzelnen erinnere, das ist eine schöne Errungenschaft.»

Der Abschied vom Repsol Honda Team fiel dem Spanier nach elf gemeinsamen Jahren sichtlich schwer: «Was ich vermissen werde? Einfach alles. Ich werde den Eingang zur Box, die Farben, die Leute und das Bike, einfach alles, vermissen. Ich kenne seit meinem Einstieg in die MotoGP nichts anderes. Daher sollte die Frage eher lauten, was ich nicht vermissen werde.»

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