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Morbidelli: Chance auf Sieg im Yamaha-Duell bestand

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo und Franco Morbidelli: 2024 trennen sich die Wege der langjährigen Teamkollegen

Fabio Quartararo und Franco Morbidelli: 2024 trennen sich die Wege der langjährigen Teamkollegen

Als WM-13. und ohne Podestplatz verabschiedete sich Franco Morbidelli aus dem Yamaha-Werksteam. Welche positiven Aspekte er dennoch mitnimmt und was Fabio Quartararo in der zweiten Saisonhälfte besser gemacht hat.

Nach seinen drei MotoGP-Siegen und dem Vize-Titel auf der Petronas-Yamaha in der verkürzten Corona-Saison 2020 waren die Highlights für Franco Morbidelli als Yamaha-Werksfahrer dünn gesät. Dort hatte er im September 2021 die Nachfolge von Maverick Viñales angetreten, bei seinem Comeback nach einer Kreuzband- und Meniskus-OP. Selbst als die Nachwirkungen dieser Verletzungspause nachließen, blieben die Erfolge beim Italo-Brasilianer aus.

Zwei vierte Plätze bei speziellen Grip-Verhältnissen zum Beginn der diesjährigen Saison in Termas de Río Hondo waren das höchste der Gefühle für den 13. der WM-Tabelle 2023. «Es gab definitiv ein paar gute Rennen, wie Argentinien in diesem Jahr, und einige gute Aufholjagden nach schlechten Qualifyings, zum Beispiel in Sepang. Ich erinnere mich an viele Überholmanöver», suchte «Franky» bei seinem Yamaha-Abschied nach den Highlights aus den vergangenen paar Jahren.

Ein schwacher Trost: Die M1 war 2023 offensichtlich nicht konkurrenzfähig. Selbst Fabio Quartararo, 2021 noch Champion und 2022 Vizeweltmeister, hatte als WM-Zehnter große Schwierigkeiten. Yamaha erlebte am Ende die zweite sieglose Saison der MotoGP-Ära, zuvor war das nur 2003 passiert.

Zumindest in der ersten Hälfte dieser Saison war Morbidelli deutlich näher an seinem Teamkollegen dran als noch im Vorjahr. In die Sommerpause ging er nur mit sieben WM-Punkten weniger auf dem Konto. «Ja, in diesem Jahr hatte ich das Gefühl, dass ich eine Chance hatte, der beste Yamaha-Pilot zu sein», pflichtete der Moto2-Weltmeister von 2017 bei. «In der ersten Hälfte der Saison waren wir gut dabei, wir waren in diesem Kampf. In der zweiten Hälfe aber… Vielleicht lag es an der Bekanntgabe [seines Yamaha-Abschieds] oder vielleicht an ein paar anderen Dinge, die im Team passiert sind – und dazu hat Fabio einen großartigen Job gemacht, in der zweiten Hälfte der Saison war er praktisch makellos.»

«Wir hatten große Probleme, ins Q2 zu kommen – und er hat es immer geschafft, gerade noch am Freitag in die Top-10 zu kommen. Das hat dazu beigetragen, dass er eine höllisch gute zweite Saisonhälfte gezeigt hat», erläuterte Morbidelli, was aus seiner Sicht den Unterschied gemacht habe. «Uns ist es in der zweiten Saisonhälfte nicht gelungen, direkt ins Q2 einzuziehen, und darunter haben wir gelitten. Der Gap ist dadurch ein bisschen größer geworden, ich hatte aber definitiv das Gefühl, dass ich eine Chance hatte, und vor allem in Sachen Rennpace ist der Speed immer da.»

Etwaige Veränderungen am Motorrad hätten dabei weniger eine Rolle gespielt. «Nein. Ich glaube, die andere Seite hat einfach einen besseren Job gemacht», entgegnete der 29-Jährige und zollte damit der Boxenmannschaft von Quartararo Respekt. «In der ersten Saisonhälfte hatten sie genauso große Mühe wie wir, ins Q2 einzuziehen. In dieser ersten Hälfte ist es uns oftmals gelungen, Fabio im Qualifying hinter uns zu lassen. In der zweiten Hälfte dagegen war es schwieriger. Sie haben es also geschafft, einen Schritt zu machen – und wir nicht.»

«Wir sind vom Qualifying-Speed her so ziemlich an dem Punkt hängen geblieben. Von der Rennpace her haben wir dann einen großartigen Job gemacht. Wenn du aber von Startplatz 14 losfährst, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man einen Fabio auf Startplatz 7 noch einholt», weiß der künftige Pramac-Ducati-Pilot Morbidelli. «Man kann vielleicht näher herankommen, aber man wird ihn nicht mehr einholen.»

MotoGP-WM-Endstand 2023 nach 39 Rennen:

1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.

Ergebnis Valencia-Test (28. November):

1. Viñales, Aprilia, 1:29,253 min
2. Binder, KTM, + 0,028 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,093 sec
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,171
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,263
6. Alex Márquez, Ducati, + 0,385
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,409
8. Bastianini, Ducati, + 0,543
9. Miller, KTM, + 0,648
10. Marini, Honda, + 0,703
11. Bagnaia, Ducati, + 0,717
12. Quartararo, Yamaha, + 0,769
13. Mir, Honda, + 0,798
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,824
15. Martin, Ducati, + 0,899
16. Morbidelli, Ducati, + 0,953
17. Zarco, Honda, + 1,030
18. Acosta, KTM, + 1,223
19. Rins, Yamaha, + 1,311
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,512
21. Nakagami, Honda, + 1,723
22. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,059
23. Savadori, Aprilia, + 3,431

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