MotoGP: «2025 wird Marc Marquez Weltmeister»

Enea Bastianini: «In einer guten Position für 2024»

Von Simon Patterson
Enea Bastianini (26) geht in sein zweites Jahr als Ducati-Werksfahrer und an der Seite von MotoGP-Weltmeister Pecco Bagnaia. Die «Bestia» in Teil 2 unseres Interviews.

Nach seinen vier Siegen und dem dritten WM-Rang 2022 auf der Gresini-Ducati war Enea Bastianini mit großen Hoffnungen in das Werksteam der Roten aus Borgo Panigale gekommen. 2023 erwies sich für die «Bestia» über weite Strecken allerdings als ein Seuchenjahr.

Immerhin: Auf die mühsame Umstellung auf die GP23 und die verletzungsbedingten Zwangspausen (Enea verpasste 7 von 20 Grands Prix) folgten am Ende der Saison der erlösende erste Sieg als Ducati-Werksfahrer in Sepang und ein ermutigender Valencia-Test auf dem 2024er-Prototypen der Desomsedici.

Selbst sein Teamkollege und Weltmeister Pecco Bagnaia bestätigte, dass die GP24 in puncto Kurveneingang und Einlenkverhalten wieder mehr dem 2022er-Bike ähnle und damit auch Bastianinis Stärken entgegenkommen sollte.

Enea, siehst du dich für die kommende Saison in der perfekten Position?

Wahrscheinlich, ich bin jetzt in einer guten Position, ja. In Portimão [beim Saisonauftakt 2023] war es auch okay und ich war vorne dabei, aber für die kommende Saison werden wir anderen Lösungen und neue Dinge am Motorrad haben. Meine Kommentare ähneln denen von Pecco sehr und Ducati hat bei den Testfahrten gut gearbeitet.

Ist es eine Hilfe, einen Teamkollegen zu haben, dessen Kommentar und Stärken ähnlich sind?

Peccos Fahrstil ist schon anders. Er bremst lieber sehr spät. Ich bremse nicht so hart, sondern bevorzuge es, den Speed im Kurveneingang zu halten. Er bremst das Motorrad viel stärker ab. Einer der merkwürdigen Aspekte des 2023er-Bikes war aber genau Bremsphase und Kurveneingang. Bist du in der Phase nicht perfekt, verlierst du Zeit.

Abgesehen vom Motorrad, an welche Veränderungen musstest du dich in deinem ersten Jahr als MotoGP-Werksfahrer gewöhnen? Was ist in einem Factory Team anders?

Man muss mit vielen Leuten reden, abgesehen davon ist es grundsätzlich sehr ähnlich [im Vergleich zum Kundenteam]. Ich habe aber auch den Crew-Chief gewechselt, für mich war also die ganze Mannschaft neu. Generell ist es anders, weil man als Werksfahrer viele Interviews geben und viele Events absolvieren muss. Das ist aber normal. Zu Beginn musst du das Selbstvertrauen auch in diesen Dingen finden, aber wenn du es einmal verstanden hast, ist alles gut.

Woran arbeitest du in der Winterpause?

Ich arbeite mit meinem Trainer, um körperlich ein besseres Gefühl zu haben. Ich war zum Beispiel nach dem Rennen in Malaysia so müde, weil ich nicht bei 100 Prozent war. Das war aber klar: Wenn du drei Monate lang nicht trainierst und dann in die MotoGP zurückkehrst, ist es angesichts des aktuellen Niveaus sehr schwierig. Du musst in jeder Runde pushen und das in jeder Session. Die Zeit bis zum Sepang-Test muss man also sehr gut nutzen.

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