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Ab 2024: Grünere MotoGP dank nachhaltigem Treibstoff

Von Nora Lantschner
Wenn die neue Saison im Flutlicht von Doha beginnt, gelten erstmals die neuen Sprit-Bestimmungen

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Die erste Absichtserklärung, sukzessiv auf nicht-fossilen Kraftstoff umzusteigen, gaben die MotoGP-Verantwortlichen bereits 2021 ab. Mit der Saison 2024 wird der erste konkrete Schritt des Fahrplans gesetzt.

Im Mai 2021 kündigten der Motorradweltverband FIM, die Teamvereinigung IRTA, das Herstellerbündnis MSMA und die Vermarktungsgesellschaft Dorna Sports an, die Motorrad-WM künftig umweltfreundlicher gestalten zu wollen – mit dem Hauptfokus auf nachhaltigen Treibstoffen. Die MotoGP-WM solle grüner werden, ohne dabei den hohen Level des Sports und der Unterhaltung zu gefährden. Eine nachhaltige Zukunft für das MotoGP-Fahrerlager und das globale Umfeld, so lautet das gemeinsame Ziel.

Als Zweirad-Königsklasse will die MotoGP im Hinblick auf die Reduzierung der CO2-Emissionen und im Kampf gegen den Klimawandel ein Vorreiter für die Industrie sein, immerhin zirkulieren auf den Straßen der ganzen Welt mehr als zwei Milliarden Motorräder.

Der von der «Grand Prix Commission» fixierte Zeitplan sieht Folgendes vor:

  • Ab 2024 wird der Treibstoff in allen Klassen der «FIM Grand Prix World Championship» zu mindestens 40 Prozent nicht-fossilen Ursprungs sein.
  • Ab 2027 soll der Kraftstoff dann zu 100 Prozent aus nicht-fossilen Rohstoffen bestehen.

Denn die aktuellen Fünf-Jahres-Verträge mit den MotoGP-Herstellern laufen bis inklusive 2026. Einige Werke wie KTM und Aprilia könnten sich auch schon 2026 den Einsatz von 100 Prozent «Bio Fuel» oder synthetischem Treibstoff vorstellen.

In der Moto3 und Moto2 gibt es mit Petronas einen exklusiven Lieferanten, ab 2024 kommt in den kleinen Klassen der Petronas Primax Pro-Race M2-Sprit, der mindestens zu 40 Prozent aus nicht fossilem «Bio Fuel» besteht, zum Einsatz.

In der MotoGP-Klasse kann jeder Hersteller weiterhin mit seinem Sprit-Lieferanten an einem eigenen Treibstoff arbeiten, so soll die Entwicklung weltweit angeschoben werden. Die genauen Spezifikationen und Parameter für die Tests wurden von der GPC im Dezember 2023 festgelegt – in Absprache mit offiziellen Prüfstellen und nach Berücksichtigung der Inputs der verschiedenen Kraftstoffhersteller.

Im Fall von Ducati Corse ist beispielsweise Shell der langjährige Partner. «Etwas wird es mit Sicherheit ausmachen», meinte Gigi Dall’Igna mit Blick auf die 2024 greifenden Vorgaben in Sachen nachhaltigem Treibstoff. «Wir werden ein paar Probleme mehr und ein bisschen weniger Performance haben. Der Treibstoff ist etwas anfälliger für Dampfblasenbildung, man wird also ein bisschen vorsichtiger sein müssen. Wir haben ihn aber auch schon eine Weile in Verwendung, weshalb ich glaube, dass wir uns gut anpassen können.»

Honda-Partner Repsol führte im November 2022 einen ersten Test mit einem MotoGP-Piloten durch – damals noch mit Marc Márquez auf einer RC213V-S, die mit Bio-Sprit betankt wurde, der im Technology Lab des spanischen Mineralölunternehmens entwickelt worden ist. «Ich habe mich gut gefühlt und bei der Verwendung dieses Kraftstoffs keinen Unterschied festgestellt, was letztendlich das Ziel ist – ein hohes Leistungsniveau zu halten», lautete das Fazit des achtfachen Weltmeisters.

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