Pecco Bagnaia: «Marc Márquez? Der Hype ist normal»
Pecco Bagnaia im 2024er-Look
Nach der erfolgreichen Titelverteidigung geht Francesco «Pecco» Bagnaia zum zweiten Mal mit der prestigeträchtigen Startnummer 1 an den Start und ist damit auch 2024 der große Gejagte. Welchen Fehler darf der 27-jährige Italiener nicht machen? «Man darf die Gegner oder die Situationen nicht unterschätzen, diese Gefahr laufe ich aber nicht», versicherte er am Montag in Madonna di Campiglio. «Mein Ziel ist, immer das Maximum herauszuholen und die Ergebnisse zu erreichen, die ich mir zu Beginn der Saison vornehme. Hingabe und Ehrgeiz bleiben immer der beste Sprit.»
Einige Beobachter sprechen mit Blick auf die Saison 2024 vom «Jahr der Wahrheit», weil nun mit dem prominenten Gresini-Neuzugang Marc Márquez auch der erfolgreichste aktive MotoGP-Pilot (sechs Titel und 59 GP-Siege) auf dem Referenz-Bike der Klasse sitzt, wenn auch auf der GP23 aus der Vorsaison.
«Ich erlebe es wie eine normale Saison, aber ich weiß, dass man immer versuchen muss, einen Hype zu schaffen», entgegnete Bagnaia betont gelassen. «Es ist also in Ordnung, wenn darüber geredet wird. Wir werden es dann sehen, sobald die Saison beginnt. Ich glaube, dass die Kräfteverhältnisse die gewohnten bleiben werden – mit dem Unterschied, dass Márquez ein konkurrenzfähiges Motorrad haben wird. Und ich glaube, dass er auf Anhieb konkurrenzfähig sein wird. Das ist normal. Das 2023er-Bike ist ein Siegerbike und mit Sicherheit besser als das, das er in der vergangenen Saison verwendet hat. Wir werden sehen.»
Grundsätzlich betonte der zweifache MotoGP-Weltmeister: «Viele Fahrer sind für diese Saison sehr konkurrenzfähig.»
Als Vizeweltmeister führt zumindest auf dem Papier Jorge Martin die Jäger an. Rechnet Bagnaia damit, dass der Pramac-Ducati-Pilot wieder sein härtester Gegner sein wird? «Ich weiß es nicht. Sicherlich ist er stark und konkurrenzfähig, aber es ist noch zu früh, um das beantworten zu können.»
Ob Martin oder Márquez gefährlicher seien, wollte Pecco auch nicht beantworten. «Das ist sehr schwer zu sagen. Alle Ducati-Piloten sind konkurrenzfähig und schnell. Andere Teams werden einen Schritt nach vorne machen, wie Yamaha und Honda. KTM war schon im Vorjahr konkurrenzfähig, Aprilia wird sicherlich einen Schritt machen. Lasst uns abwarten, wir werden alle gemeinsam herausfinden, was passieren wird.»
Gleichzeitig wirft aber auch schon 2025 seine Schatten voraus, weil die Verträge der meisten Fahrer am Ende dieses Jahres auslaufen. Beim Thema Vertragsverhandlungen hielt sich der Ducati-Star zunächst bedeckt. «Ich weiß es nicht, wir werden es sehen», winkte er ab. Dann fügte er aber doch noch an: «Eine Zukunft in Rot wäre schön.»
«Ich verberge nicht, dass wir verhandeln und das Ziel beider Seiten ist, zusammen zu bleiben. Aber ich weiß es nicht, mein Manager ist hier, ihr könnt ihn fragen», schmunzelte Bagnaia mit Verweis auf Gianluca Falcioni.