Fabio Di Giannantonio (VR46): «Den GOAT als Boss»
Fabio Di Giannantonio ist – neben dem indonesischen Titelsponsor – der Neuzugang im Pertamina Enduro VR46 Racing Team, das sich am Mittwochnachmittag in Riccione offiziell vorstellte und die leuchtend gelbe Lackierung für die MotoGP-Saison 2024 enthüllte.
«Auf meiner Seite ist einiges neu – die Farben, das Team und die Crew, dazu ist das Motorrad ähnlich, aber für mich doch neu», zählte «Diggia» auf, der beim Valencia-Test Ende November von Gresini zu VR46 gewechselt und von der GP22 auf die GP23 umgestiegen war. «Das neue Bike ist in fast allen Bereichen ein bisschen besser. Das Team ist fantastisch, sie sind super-professionell und auch meine neue Mannschaft ist sehr gut. Die Energie in Valencia war super-cool. Der Start war gut, sie verfügen über viel Wissen und ich bin ziemlich sicher, dass wir schon in der ersten Phase der Saison gut beginnen können. Mit Sicherheit wird es wichtig, in Sepang und in Katar gute Tests zu absolvieren. Ich glaube aber, dass wir schon beim ersten Rennen in Katar bereit sein werden, um zu kämpfen.»
Im Flutlicht von Doha feierte der 25-jährige Italiener vor zwei Monaten seinen ersten MotoGP-Sieg, der maßgeblich dazu beitrug, dass Di Giannantonio auch 2024 in der Königsklasse antreten wird, nachdem er seinen Platz bei Gresini Racing an keinen Geringeren als Marc Márquez hatte abtreten müssen.
2024 sitzen beide auf demselben Motorrad. Ist das eine zusätzliche Motivation, um vielleicht auch gegen den achtfachen Weltmeister etwas zu beweisen? «Meine Motivation ist, dass ich neben meinem Namen keinen Stern sehe, wenn ich auf meine Statistik schaue. Das ist meine größte Motivation», verwies Diggia schmunzelnd auf das größte Ziel für jeden Rennfahrer – einen WM-Titel. «Das Ziel ist, der Beste zu sein, und ich glaube, das ist die beste Motivation – kein Marc oder irgendjemand anderes kann eine bessere Motivation sein.»
Die konkrete Zielsetzung für die kommende Saison formulierte der letztjährige WM-Zwölfte so: «Mein Ziel ist, mich als Fahrer zu entwickeln und die Performance aus dem Vorjahr zu verbessern. Das Saisonende war fantastisch und das Ziel wäre, daran anzuknüpfen und konstant in den Top-5 zu sein. Es wird aber alles davon abhängen, wie wir mit den Testfahrten beginnen. Der Fokus liegt jetzt einfach darauf, bestmöglich vorbereitet nach Sepang zu kommen, um ein paar Dinge für Katar in Ordnung zu bringen und dann bestmöglich auf den Katar-GP vorbereitet zu sein.»
Eine Besonderheit: Di Giannantonio ist zwar VR46-Fahrer, aber kein offizieller Schützling der VR46 Riders Academy. Hat sich seine Vorbereitung im Vergleich zum Vorjahr dennoch verändert? «Der Winter war ziemlich normal, auf meiner Seite hat es keine großen Veränderungen gegeben. Während der Saison wird es ein paar Unterschiede geben, weil ich öfter auf der Ranch und mit den VR46-Jungs trainieren kann. Das wird für mich also eine großartige Möglichkeit, um mich zu verbessern», verriet der Römer.
«Auch Valentino als Boss zu haben, wird eine super Hilfe sein. Denn ich werde den GOAT haben, den größten aller Zeiten, der mir über die Schulter schauen und ein paar Ratschläge erteilen kann. Das sind die Hauptunterschiede.» Überraschungen habe der Teamwechsel aber keine mit sich gebracht. «Ich wusste schon vorher, dass es ein super Team war», unterstrich Diggia.