Red Bull GASGAS Tech3: Erste Bilder im 2024er-Design
Das französische Tech3-Team zählt zu den erfahrendsten im gesamten GP-Paddock: Hervé Poncharal gründete es 1989 gemeinsam mit Guy Coulon und Bernard Martignac. 1990 trat der Rennstall, der in Bormes-les-Mimosas in Südfrankreich zu Hause ist, erstmals in der 250er-WM an. Als Yamaha-Satellitenteam erfolgte 2001 der Einstieg in die «premier class». 2019 begann für Tech3 eine neue Ära mit der Pierer Mobility AG und im zweiten Jahr der Zusammenarbeit bescherte Miguel Oliveira Poncharals Truppe in Spielberg und Portimão die ersten zwei MotoGP-Sieg der Teamgeschichte.
Seit dem Vorjahr tritt Tech3 in den roten GASGAS-Farben auf, 2024 prangt erstmals wieder das Red Bull-Logo auf der Verkleidung, die in blau-rot lackiert ist. Entsprechend angepasst wurde auch die offizielle Teambezeichnung, die ab sofort «Red Bull GASGAS Tech3» lautet. Zuletzt hatte der Energy-Drink-Hersteller 2020 die Organics-Reihe an den RC16 von Oliveira und Lecuona beworben.
2021 und 2022 folgten mit den Fahrerpaarungen Danilo Petrucci und Iker Lecuona bzw. Remy Gardner und Raúl Fernández mühsamere Jahr. Im Vorjahr verletzte sich der zurückgekehrte Teamleader Pol Espargaró dann schon beim Saisonauftakt in Portimão schwer. Augusto Fernández gelang in seinem Rookie-Jahr in der Königsklasse aber ein beachtlicher vierter Platz beim Frankreich-GP als persönliche Bestleitung.
2024 liegen die Erwartungen höher, immerhin bilden die Moto2-Weltmeister der vergangenen zwei Jahre das GASGAS-Tech3-Duo, denn der 26-jährige Fernández bekam den aufstrebenden Pedro Acosta zur Seite gestellt. Das MotoGP-Debüt des 19-jährigen Supertalents wird in der gesamten Szene mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
«Eines der sehr aufregenden Dinge, die diesen Winter passiert sind, ist die Rückkehr von Red Bull zu Tech3. Wir freuen uns extrem, Red Bull wieder auf unseren MotoGP-Bikes zu haben», betonte Hervé Poncharal im Rahmen der Teamvorstellung von Red Bull GASGAS Tech3, die in virtueller Form abgehalten wurde. «Diese Saison wird spannender denn je, mit einem sehr konkurrenzfähigen Feld. Die Fahrer und technischen Pakete liegen so eng beisammen, dass ich fest davon ausgehe, dass uns eine großartige Show bevorsteht.»
«Augusto Fernández hat im vergangenen Jahr viel gelernt und ist bereit, die Performance abzurufen und um Top-Platzierungen zu kämpfen», ging der erfahrene Franzose auf seine Fahrer ein. «Mit Pedro Acosta wird eines der aufregendsten MotoGP-Talente aus den vergangenen Jahren für uns antreten. Sein erster Test in Valencia hat uns die Gewissheit gegeben, dass er alles hat, um eine brillante Rookie-Saison zu zeigen. Wir freuen uns sehr darauf, nach Sepang zu kommen und loszulegen», verwies Poncharal auf die in wenigen Tagen beginnenden Testfahrten in Malaysia.
Als Klassenneuling darf Acosta (neben den Testfahrern und – dank den neuen Zugeständnissen – auch den Stammfahrern von Yamaha und Honda) bereits den Shakedown von 1. bis 3. Februar bestreiten, für die übrigen MotoGP-Piloten endet die Winterpause offiziell mit dem IRTA-Test in Sepang von 6. bis 8. Februar.
Teammanager Nicolas Goyon hatte in der ganzen Acosta-Euphorie aber auch eine Bitte: «Pedro ist ein großartiges Talent, aber meine Nachricht an die Fans wäre: ‚Seid geduldig!‘. Es ist für einen Rookie nicht so einfach zu performen. Es ist heutzutage kompliziert mit den Ride-Height-Devices und der vielen Elektronik. Das Format der Rennwochenenden macht es auch kompliziert, das muss man alles erst einmal kennenlernen. Wir müssen ihm Zeit geben.»
«Bei Pedro ist sich wohl das gesamte Fahrerlager und die Szene einig, dass mit ihm ein Rohdiamant des Sports heranwächst», ergänzte Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit dem Marken KTM, GASGAS und Husqvarna. «Er ist ein ganz besonderer Fahrer, ein einzigartiger Fahrer, der schon in jungen Jahren so viele Rekorde gebrochen hat. Pedro wird uns für die Zukunft verbessern und stärken, deshalb sind wir froh, ihn zu haben.»
Zudem lobte Beirer die Herangehensweise von Augusto Fernández. «Er ist super-positiv eingestellt und ein Kämpfer und hat uns in Le Mans mit seinem vierten Platz ein Highlight beschert. Ich habe das Gefühl, dass sich das Team über die gesamte Saison hinweg sehr gut angepasst hat und ich freue mich darauf zu sehen, was Augusto in seinem zweiten Jahr leisten kann.»
«GASGAS ist eine sehr dynamische Marke und, wenn man sich den Teamgeist mit diesen beiden fantastischen Athleten ansieht, dann sollte man sie definitiv auf der Rechnung haben», schob Pit nach.