MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Pedro Acosta (2.): «Manchmal das Herz ausschalten»

Von Gino Bosisio
MotoGP-Rookie Pedro Acosta sorgte auch am ersten Tag der offiziellen IRTA-Tests für das Ausrufezeichen. Teamkollege Augusto Fernandez wurde entzaubert und ärgerte sich über den falschen Plan.

Red Bull-GASGAS-Tech3-Fahrer Pedro Acosta beendete den ersten offiziellen MotoGP-Testtag des Kalenderjahrs 2024 auf Rang 2 und stellte damit einmal mehr seine Fähigkeiten unter Beweis. Zum Vergleich: Sein Tech3-Teamkollege Augusto Fernandez dümpelte auf Position 21, mit 1,6 Sekunden Rückstand auf den Rookie.

Moto2-Weltmeister Acosta war in der heutigen Zeiten-Tabelle schnellster Pierer-Group-Fahrer, zudem der erste Verfolger des wieder einmal entfesselten Vize-Weltmeister Jorge Martin und kam schon recht nahe an die 1:58er-Schallmauer heran. «Ich war happy über die Dinge, die ich heute probieren konnte. Das ist Teil des Jobs. Es war gut – und was noch besser ist: Jedes Mal, wenn wir auf die Piste gehen, sind wir sofort wieder auf dem Niveau des Vortages», stellte Pedro fest.

Was dazu kommt: «Außerdem haben wir auch die Pace verbessert. Wir waren am Ende des Shakedown-Tests etwa bei 2:00 – jetzt können wir hier in den 1:59er-Zeiten fahren. Wir versuchen uns weiter jeden Tag zu verbessern.»

Dann stellte Acosta auch klar: «Wir probieren die Dinge nur für mich! Es geht darum, wie man zum Beispiel hinter anderen Bikes fahren muss und wie man die Elektronik über das Wochenende verändern muss. Es geht um die Dinge, die man zum Beispiel vom FP1 hin zum Nachmittag ändern muss. Wir wollen einfach in jedem Bereich so gut wie möglich für Doha bereit sein.»

«Ich bin einigen Jungs gefolgt, aber es war nicht viel Zeit. Es war aber gut hinter Jack und den Aprilias zu sein. Es war deutlich zu spüren, wie sich der Wind verändert, wenn man hinter einem Bike fährt. Ich habe viel gehört, dass sich dann auch der Windschatten massiv ändert, plötzlich quasi saugt und so weiter.»

Auf gebrauchten Reifen hat der Spanier viel gelernt: «Es ist schwierig zu verstehen. Aber wenn man Druck macht, heißt das nicht, dass man immer schnell ist. Fährt man aggressiv, dann meldet aber sofort das Anti-Wheeling-System und vieles mehr. Manchmal muss man einfach verstehen, dass man nicht mit dem Herz, sondern dem Kopf fahren muss um gleich schnell zu sein. Man wird ja dann auch schneller müde, weil man mit dem Motorrad kämpfen muss.»

Wie geht es dem Rookie körperlich in der sengenden Hitze? «Körperlich fühle ich mich gut genug. Ich habe Muskelmasse auftrainiert, bin jetzt vier Kilo schwerer, ich habe jetzt 63,5 Kilo. Ich will aber bei 65 sein. Die einzige Sache war das Genick. Mit den Unterarmen hatte ich keine Probleme.»

Der entzauberte Augusto Fernandez wirkte hingegen frustriert: «Es war ein desaströser erster Tag. Wir haben Zeit verloren in der Früh mit unserem Plan, den wir so nicht machen hätten sollen. Am Ende war ich zwar mit dem neuen Chassis unterwegs, aber mit dem gleichen Setup wie beim GP, wo ich 1:58 fahren konnte. Wir haben einfach zu viel Zeit verloren, haben aber noch zwei Tage.»

«Mit dem neuen Bike bin ich immer noch verdammt langsam. Wir starten morgen mit dem Setup des Rennens, mit dem neuen Rahmen und schauen, ob wir flotter sein können. Ich habe mich von sehr, sehr langsam auf sehr langsam gesteigert. Das Chassis ist besser. Wir müssen noch ein paar Änderungen machen, es ist keine Zauberei.»

MotoGP-Test Sepang, Dienstag (6. Februar):

1. Martin, Ducati, 1:57,951 min
2. Acosta, KTM, + 0,269 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,277
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,374
5. Bastianini, Ducati, + 0,406
6. Viñales, Aprilia, + 0,519
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,591
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,654
9. Marc Márquez, Ducati, + 0,670
10. Zarco, Honda, + 0,719
11. Rins, Yamaha, + 0,765
12. Binder, KTM, + 0,773
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,787
14. Mir, Honda, + 0,790
15. Oliveira, Aprilia, + 0,799
16. Bagnaia, Ducati, + 0,862
17. Marini, Honda, + 1,018
18. Miller, KTM, + 1,097
19. Crutchlow, Yamaha, + 1,186
20. Nakagami, Honda, + 1,261
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,592
22. Raúl Fernández, Aprilia, + 2,169
23. Pirro, Ducati, + 2,451

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