Shakedown-Test Freitag: Mehr Aerodynamik-Entwicklung
Nachdem Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori am Donnerstag schon mit einem an ein Batmobil erinnerndes Heck die Blicke auf sich gezogen und Stefan Bradl an seiner RC213V erstmals eine ganze Reihe zusätzlicher Heck-Flügelchen ausgeführt hatte, war ein genauerer Blick auf die neuen Aerodynamik-Lösungen in Sepang auch am Freitag Pflicht. Denn Ducati-Rennchef und Tüftler Gigi Dall’Igna hatte schon bei der Teamvorstellung in Madonna di Campiglio angekündigt: «Die Verkleidung wird sich sehr deutlich von der aus den vergangenen Saisons unterscheiden.»
Tatsächlich war Michele Pirro am zweiten Shakedown-Testtag mit einem veränderten Aero-Paket zu sehen, offensichtlich arbeitet der Hersteller aus Borgo Panigale für die GP24 wieder an einer «ground effect»-Seitenverkleidung, die sich bei Aprilia und KTM schon länger durchgesetzt hat und inzwischen auch von Honda getestet wird.
Bei Ducati entschieden sich die Werksfahrer im Vorjahr allerdings noch gegen die Variante mit der Stufe an der Seite, Pecco Bagnaia und Enea Bastianini wählten stattdessen das Aero-Paket mit den sogenannten «downwash ducts» hinter dem Vorderrad. Auch Jorge Martin schloss sich dem im Lauf der Saison an, während sein letztjähriger Teamkollege Johann Zarco bis zum Schluss auf die bauchigere Verkleidung mit der Einkerbung setzte.
Nun startet Ducati einen neuen Versuch, die Vorzüge beider Varianten zu kombinieren: An Pirros GP24 waren am Freitag sowohl die Diffusoren («downwash ducts») als auch eine ausgeprägte «ground effect»-Stufe an der Seitenverkleidung zu sehen, die zusätzlich einen Lufteinlass enthält. Das angebrachte Klebeband lässt allerdings darauf schließen, dass es sich noch um keine endgültige Version handelt. Es bleibt abzuwarten, ob Dall’Igna und Co. in Sepang oder beim Katar-Test (19. und 20. Februar) noch mehr zeigen.
KTM packte bereits einen neuen Kniff aus: An Dani Pedrosas RC16 wurde ein neuer Flügel am Kotflügel gesichtet!
Die Testarbeit musste am Freitag in Malaysia allerdings gegen 16.30 Uhr unterbrochen werden, weil ein Gewitter aufzog. An der Spitze der Zeitenliste hielt sich somit Red Bull-KTM-Testfahrer Pol Espargaró. Yamaha-Neuzugang Alex Rins schob sich am Nachmittag hinter seinem neuen Teamkollegen Fabio Quartararo und Rookie Pedro Acosta (Red Bull GASGAS Tech3) auf Rang 4.
Die Rundenzeiten sind allerdings wie bei jedem Test aufgrund der unterschiedlichen Herangehensweisen mit Vorsicht zu genießen.
Shakedown-Test, Sepang (2. Februar):
1. Pol Espargaró, KTM, 1:58,241 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,283 sec
3. Acosta, KTM, + 0,290
4. Rins, Yamaha, + 0,409
5. Pedrosa, KTM, + 0,431
6. Mir, Honda, + 0,846
7. Zarco, Honda, + 0,850
8. Marini, Honda, + 0,971
9. Nakagami, Honda, + 1,028
10. Bradl, Honda, + 1,529
11. Crutchlow, Yamaha, + 1,633
11. Pirro, Ducati, + 1,915
13. Savadori, Aprilia, + 2,579
Shakedown-Test, Sepang (1. Februar):
1. Pedrosa, KTM, 1:59,233 min
2. Acosta, KTM, + 0,152 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 0,182
4. Bradl, Honda, + 0,627
5. Pirro, Ducati, + 1,633
6. Crutchlow, Yamaha, + 1,780
7. Savadori, Aprilia, + 2,576