Marc Márquez (Ducati): Trauer und neue Kultur
Noch ein ungewohnter Anblick: Marc Márquez in der Gresini-Box
Marc Márquez beendete den Sepang-Test auf Platz 6. Der 30-jährige Spanier gehörte nach einem mühsamen ersten Tag zu den fleißigsten MotoGP-Piloten und fixierte zum Abschluss auch mit neuen Reifen eine starke Zeit.
Auf die Unterschiede in der Kultur und Arbeitsweise zwischen Repsol Honda und Gresini Ducati angesprochen erklärte der 30-jährige Spanier: «Mehr als in der italienischen und japanischen Kultur besteht der Unterschied in der Tatsache, ein Werksteam oder ein Privatteam zu sein. Als Werksteam hat man viele Dinge zu probieren. Man muss einerseits die Art des Fahrens verstehen. Man muss fokussiert und in den Kommentaren sehr präzise sein. Es geht ja da um die Weiterentwicklung des Motorrades. Jetzt bin ich in einer anderen Situation. Ich fokussiere mich jetzt mehr darauf, wie ich selbst fahren muss.»
Dazu fügte der achtfache Weltmeister an: «Die Informationen fließen auch nicht in gleichem Maße wie bei Honda. Mit der anderen Crew habe ich ja zwölf Jahre zusammengearbeitet, auch das muss man bedenken. Honda ist immerhin Honda – es ist HRC und ich habe massiven Respekt für sie. Das eine ist eben ein Werksteam und Gresini ist ein Privatteam – ein familiäres Team. Wenn wir aber an der Spitze kämpfen wollen, dann ist der Weg in beiden Fällen derselbe. Es muss alles gut organisiert sein.»
Marc und Alex Márquez hatten zuletzt auch große Trauer zu verarbeiten. Die Brüder mussten direkt vor Beginn des IRTA-Tests den Tod ihres geliebten Großvaters verdauen, dem die beiden Motorrad-Weltstars sehr nahe standen. Opa Ramon, der einer größten Fans war, hatte stets die beeindruckende Karriere seiner Enkel im Auge und fieberte mit voller Emotion mit. Er wurde stolze 92 Jahre alt. Ramon zündete nach Siegen seiner Buben zu Hause in Cervera sogar regelmäßig Feuerwerkskörper.
Die Márquez-Brüder hatten ihren Großvater während der Winterpause noch mehrfach im Seniorenheim besucht. Dabei wurden immer lustige Spiele mit dem rüstigen Opa gespielt. Ramon war auch in der Amazon-Doku «Marc Márquez: All In» zu sehen. Darin versprach Marc seinem Opa nach dem Fiasko 2020 unter Tränen, wieder zu gewinnen.
MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten (6. bis 8. Februar):
1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Bezzecchi, Ducati, + 1,185
16. Rins, Yamaha, + 1,197
17. Zarco, Honda, + 1,260
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183