MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Pit Beirer: KTM ist bereit für den MotoGP-Titelkampf

Von Nora Lantschner
Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, Husqvarna und GASGAS

Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, Husqvarna und GASGAS

Pit Beirer blickt zuversichtlich auf die achte Saison des MotoGP-Projekts aus Österreich. Dass Rookie Pedro Acosta für Unruhe sorgen könnte, befürchtet er nicht. «Es gibt nichts Besseres, als einen guten Wettbewerb.»

Die Aufgabenstellung für Brad Binder und Co. ist klar: Red Bull KTM Factory hat sich 2024 fest vorgenommen, um den MotoGP-Titel zu kämpfen. «Das ist das Ziel», bestätigte Pit Beirer. «Wir waren Vierte und das realistische nächste Ziel ist, einen Fahrer auf das Podest zu bekommen. Wir haben aber nicht all diese Anstrengungen unternommen, um dann zu sagen: ‚Wir sind schon zufrieden mit einem Podium.‘ Wir wollen um den Titel kämpfen.»

Was stimmt den Motorsport-Direktor der Österreicher zuversichtlich, dass in der achten Saison des MotoGP-Projekts der richtige Moment dafür gekommen ist? «Wir haben natürlich eine langfristige Strategie für dieses Projekt gehabt und da steht in unserem Kalender schon ganz groß, dass wir 2024 um den Titel kämpfen wollen – das Wollen und die realistischen Ziele können natürlich ein bisschen auseinandergehen, aber was mich zuversichtlich stimmt: Ich beobachte den Prozess, der hier stattfindet, und ich sehe, in welchen Details wir immer noch besser werden und welchen Sprung wir jetzt noch gemacht haben.»

«Natürlich ist mir auch bewusst, mit welchen Gegnern wir es zu tun haben», räumte Beirer ein. «Aber an dem Tag, an dem wir nicht mehr daran glauben, dass wir Weltmeister werden können, werden wir das Projekt beenden. Es ist schon so, dass wir das ganz große und fest entschlossene Ziel haben, um den Titel zu kämpfen. Wir sind jetzt nahe dort angekommen, wo man den Kampf da vorne permanent mit aufnehmen kann. Wir sind bereit.»

Als WM-Vierter des Vorjahres führt Brad Binder die RC16-Piloten an, aber auch Rookie Pedro Acosta ist bereits in aller Munde. Der letztjährige Moto2-Weltmeister mischte bei den Testfahrten in Sepang munter die Top-10 auf und überzeugte auch in der Box mit seiner Herangehensweise.

«Ich habe das gesehen, was ihr alle gesehen habt. Er hat fantastische Dinge geleistet», sagte Beirer auf den 19-jährigen Spanier aus dem Red Bull GASGAS Tech3 Team angesprochen. «An jedem der sechs Testtage ist er immer besser geworden und hat am Ende eine Rundenzeit gezeigt, die zwei Zehntel unter der Pole-Zeit vom vergangenen Jahr lag. Der Level, auf dem er in dieser Klasse angefangen hat, ist wirklich hoch. Jeder hat darüber gesprochen, wie viele Rekorde er in den anderen Klassen gebrochen hat und wie jung er ist – es ist dann aber immer interessant zu sehen, was wirklich passiert, wenn man von der Moto2 in die MotoGP aufsteigt. Es kann besser laufen als erwartet, die Dinge können sich aber auch sehr viel schwieriger gestalten. Er ist aber großartig, er ist einfach gut.»

«Es steckt ein natürliches Talent in dem Kerl, das einfach großartig ist, auch schon im Windkanal», verriet Beirer weitere Details zu Acostas starkem MotoGP-Einstand. «Normalerweise muss man einem Fahrer erklären, was er tun soll und was er nicht machen darf, um noch ein Detail zu finden. Pedro schwingt sich einfach auf das Motorrad und macht alles perfekt. Seine Rundenzeit war beeindruckend, genauso die Art und Weise, auf die er mit den Ingenieuren gesprochen hat. Das hat für seine Zukunft im Sport vielleicht denselben Wert wie sein Speed – wie er rüberbringen kann, was er will und welche Abstimmung er braucht. Das war für uns vielleicht noch beeindruckender als sein reiner Speed. Denn wir wussten, dass der vorhanden sein würde. Also ja, er ist gut.»

Könnte es für die Pierer Mobility AG schwierig werden, die Situation zu managen, falls Acosta auch schneller als die Red Bull-KTM-Werksfahrer Binder und Miller sein sollte? «Wenn Brad auf dem Podium ist und Acosta schneller ist, glaube ich, dass wir mit dem Problem schon umgehen können», entgegnete Beirer mit einem Schmunzeln. «Wir sollten aber auch nicht zu viel Drück auf diesen Jungen ausüben, er ist noch jung und kommt gerade erst in diese Klasse. Ich bin absolut überzeugt, dass er uns besser machen wird, im Hinblick auf alle vier Fahrer. Und zwar nicht besser, weil er irgendjemanden unter Druck setzt. Er wird stark sein und all unsere Fahrer werden auf seine Daten und seine Fahrweise schauen können, genauso wie Pedro zum Beispiel auch die Daten von Brad analysieren wird. Für uns kann es nichts Besseres geben, als einen guten Wettbewerb unter den vier Fahrern, die sich gegenseitig pushen. Ich hoffe wirklich, dass das unser größtes Problem wird.»

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