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Franco Morbidelli: «Ein Stil gewinnt heutzutage»

Von Nora Lantschner
Bisher konnte Franco Morbidelli auf der frisch lackierten GP24 nur im Stand posieren

Bisher konnte Franco Morbidelli auf der frisch lackierten GP24 nur im Stand posieren

«Ich möchte wieder Rennen gewinnen», betont Pramac-Ducati-Neuling Franco Morbidelli nach mühsamen Jahren als Yamaha-Werksfahrer. An wen er sich dafür in der heutigen MotoGP-Klasse orientieren muss, ist für ihn klar.

Wegen seines Trainingsunfalls war Franco Morbidelli bei den Vorsaison-Tests in Sepang und Doha nur in der Zuschauerrolle. Den Katar-Test erlebte der Pramac-Neuzugang vor Ort mit, um die obligatorischen Filmtermine zu absolvieren, vor allem aber in der Box und an der Rennstrecke mit seiner neuen Mannschaft zu arbeiten und möglichst viele Informationen zu sammeln.

«Ich habe dabei gelernt, dass es viel besser ist, das Motorrad zu fahren, als den anderen dabei zuzuschauen», schickte «Franky» mit einem Schmunzeln voraus. «Wenn man verletzt ist, ist es aber immer noch eine der besten Möglichkeiten, die ich bekommen konnte, um Zeit mit dem Team zu verbringen und an der Rennstrecke zu sein.»

Dabei beschränkte sich der 29-jährige Italiener nicht nur auf die Arbeit innerhalb seiner Prima-Pramac-Crew, sondern analysierte natürlich auch die Daten seiner neuen Markenkollegen. «Besonders von denen, die sehr schnell waren – wobei ich sagen muss, dass alle Ducati-Piloten wirklich schnell sind.»

Machte der dreifache MotoGP-Sieger und Vizeweltmeister von 2020 dabei schon einen Fahrer aus, der seinem Stil besonders nahekommt? «Nun ja, der Fahrstil, um sehr schnell zu sein, ist heutzutage einer – und es ist der Stil von Pecco und Jorge», antwortete Morbidelli. «Der Stil, mit dem ich gewonnen habe, ist ein bisschen anders, kann aber immer noch wirkungsvoll sein. Und ich glaube, dass Diggia diesen Stil mit dem Kurvenspeed und diesem Flow in den Kurven am besten zum Ausdruck bringen kann. Aber wie gesagt: Der Stil, um zu gewinnen, ist der von Pecco und Jorge», bekräftigte Franky mit Verweis auf Francesco «Pecco» Bagnaia und Jorge Martin.

Wie den Top-2 der letztjährigen WM-Saison steht Franco Morbidelli bei Prima Pramac Racing eine aktuelle GP24 zur Verfügung, die laut Aussagen von Bagnaia gerade in der Bremsphase – der großen Stärke des zweifachen MotoGP-Weltmeisters – sehr gut funktioniere, generell aber in allen Bereichen besser als die GP23 aus der Vorsaison sei.

Wie will Morbidelli es anlegen, plant er seinen natürlichen, flüssigen Fahrstil auf der Desmosedici komplett umzustellen? «Ich möchte wieder Rennen gewinnen und Podestplätze einfahren», machte der Moto2-Weltmeister von 2017 sein großes Ziel deutlich. «Der erste natürliche Schritt, um so schnell wie möglich zu lernen, ist der, sich an den Fahrern zu orientieren, die den Stil haben, mit dem man Rennen gewinnt und Podestplätze holt. Wenn ich dann einem bereits erfolgreichen Stil auch Aspekte meines alten Fahrstils hinzufügen kann, dann werde ich es vielleicht auch tun. Für den Moment verfolge ich aber diesen Plan.»

Dabei ist Morbidelli sehr wohl bewusst, dass sein Aufholbedarf nach den verpassten Testfahrten groß ist. Zudem wartete er noch auf die ärztliche Freigabe für sein geplantes Comeback beim Katar-GP in dieser Woche.

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