Bagnaia zum Márquez-Clash: «Es war nicht riskant!»
Für Ducati-Speerspitze Pecco Bagnaia (27) lief das Portimao-Wochenende nur suboptimal. Am Samstag im Sprint vergab der Weltmeister den Sieg durch einen Fahrfehler in der Schlussphase – und holte so nur Platz vier. Am Sonntag wurde er nach einer Berührung mit Marc Márquez (Gresini Ducati) sogar ganz aus dem Rennen gekegelt.
Francesco Bagnaia saß nach dem Rennen wie versteinert in der Ducati-Box. «Ich war eigentlich vor dem Start optimistisch für das Rennen. Ich hatte mich auch besser gefühlt nach dem Warm-up, wollte eigentlich attackieren. Ich wollte zunächst die Reifen kontrollieren, bekam dann aber früh Probleme. Die Jungs vorne waren zu schnell für mich. Ich habe dann nur noch versucht, die Reifen zu managen, es war aber schwierig».
Die Leistung von MotoGP-Rookie Pedro Acosta lobt auch der Doppel-Champion: «Als Pedro kam, war er zu schnell für mich. Er hatte eine hohe Pace, er fuhr mit viel durchdrehenden Reifen und ist geschlingert, aber er war schnell – wirklich schnell».
Die Vorgeschichte des Unfalls: Marc Márquez war nach seiner Attacke gegen Bagnaia in der Spoon-Kurve weit gegangen, Bagnaia wollte sofort innen in die kleine Lücke stechen - es kam zur Berührung. Bagnaia: «Marc wollte mich überholen und ging weit. Ich wollte die Linie kreuzen, habe damit seine Linie gekreuzt und wir sind kollidiert. Das macht mich sauer, aber es war ein Rennunfall und wir müssen es abhaken und an das nächste Rennen denken».
Und dann setzt der Italiener nach: «Was will ein Fahrer tun, wenn er überholt wird und der Fahrer vor ihm dann von der Linie abkommt? Er will wieder überholen und mehr Punkte holen. Von meiner Seite aus war es nicht riskant. Es macht mich sauer, weil ich das Rennen mit null Punkten beenden musste. Das ist mir auch 2023 passiert, damals war es mein eigener Fehler. Wir haben immer noch 38 Rennen - das ist viel. Aber ich wollte einen Nuller im zweiten Rennen vermeiden, einfach konstanter sein».
Zu den Problemen mit seinem Renntempo sagt Bagnaia abschließend: «Ich konnte die Linien nicht kreuzen hinter den Jungs. Sie waren vor allem sehr schnell in den Kurven 4 und 5 - ich habe dafür woanders aufgeholt. Aber dort in Kurve 4 habe ich jede Runde zwei Zehntel verloren und dann auch in Kurve 5. Es war schwierig zu verstehen, warum ich dann auch verschiedene Linien gefahren bin. Ich bin dort aber dennoch immer wieder zu weit gegangen».
Von WM-Rang eins zurück auf die vier, hinter Teamkollege Enea Bastianini. Auch wenn die Saison gerade erst begonnen hat, es ist eine Tatsache, dass dich der amtierende Weltmeister zum nächsten Grand Prix in den USA mit einem Punkterückstand von 23 Zählern aufmachen wird.