MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Maverick Vinales (Aprilia): «Marc eher bei Ducati»

Von Gino Bosisio
Immer noch im emotionalen Höhenflug: Aprilia-Star und Austin-Sieger Maverick Vinales

Immer noch im emotionalen Höhenflug: Aprilia-Star und Austin-Sieger Maverick Vinales

Austin-MotoGP-Dominator Maverick Vinales äußerte sich im heutigen Pressegespräch in Jerez über die Sicherheit der Strecke, ein Gerücht zu Landsmann Marc Márquez und seine Emotionen nach der Rückkehr aus Austin.

Maverick Vinales geht mit der Werks-Aprilia RS-GP am Wochenende in Jerez de la Frontera in das erste Heimrennen der MotoGP-Saison 2024. Der phänomenale Doppelsieger von Austin stand am Donnerstag den Medien Rede und Antwort und wirkte dabei immer noch aufgekratzt. Vinales hatte zuletzt in den USA Geschichte geschrieben und sich in den sehr kleinen Club jener Piloten gefahren, die mit drei verschiedenen MotoGP-Herstellern Rennen gewonnen haben: «Das in Jerez zu wiederholen – davon träume ich! Das wäre unglaublich. Wir müssen realistisch sein und auch intelligent. Es wird nicht immer wie in Austin sein. Wir sollten immer vorne dabei sein, das Beste aus dem Bike rausholen. Speziell Jerez ist eine gute Challenge, weil alle die Piste super gut kennen.»

Der ehemalige Moto3-Weltmeister grübelt: «Ich sehe keine negativen Punkte am Layout für uns. Wir müssen auf dem Level wie in Portimao und Austin sein. Danach gibt es auch noch einen Test. Sollte es einen Sieg geben, wäre ich so happy.»
Vinales berichtet dann aus den eigenen vier Wänden: «Die Emotionen waren sehr groß, als ich aus Austin heimgekommen bin. Ich habe keine Minute im Flieger geschlafen, war total aufgekratzt und dann natürlich sehr müde. Rachel und ich wissen, welche Probleme ich zu Beginn hatte. Es war lange Zeit nicht einfach – ich bin oft irgendwie gegen eine Wand gedonnert. Die Ergebnisse kamen einfach nicht. Das ging dann bis 2023 in Doha – da habe ich es geschafft, über den Punkt hinwegzukommen. Es gab aber lange keine Ergebnisse. Ich habe nach Austin 140 Kilometer auf dem Rennrad gefahren. Wenn man erfolgreich ist, gelingen besondere Dinge.»

Zur eher engen Piste in Andalusien und der gesteigerten Pace in der MotoGP-WM sagt Maverick: «Es gab in zwei Bereichen Verbesserungen – die Reifen und die Aerodynamik, da wurde sehr viel gemacht. Zur Rennstrecke hier: «Sie haben einen spitzen Job gemacht, haben mehr Platz geschaffen – und das in einigen Kurven. Das hatten wir auch so gefordert und das sind großartige Nachrichten. Wir sind auch nicht schneller beim Top-Speed wegen der Aerodynamik.»

Zu den Qualitäten der Aprilia RS GP sagt Vinales: «Man kann es sehen – auch im Fernsehen – zum Beispiel in Portimao in der letzten Kurve: Hier war unser Bike sehr stabil. Andere Hersteller haben aber auch ihre Vorteile. Jorge Martin kann sehr extrem die engen Kurven anbremsen, das schaue ich mir auch wiederum genau an. Wenn ich da besser werde, kann ich in den schnellen Kurven wegziehen. Aber unser Bike ist eigentlich überall ganz gut. Es geht für mich aber darum, speziell in den 180-Grad-Kurven weniger zu verlieren. Ich konzentriere mich genau auf die Fahrer, bei denen ich weiß, dass sie Dinge besser machen.»

Zu seiner Entwicklung sagt «Top Gun»: «Vieles hat sich geändert, als ich 2021 zu Aprilia gekommen bin. Ich sage mir jetzt, dass alles aus einem bestimmen Grund passiert. Ich bin in Austin die erste Runde wie die letzte Runde gefahren. Ich versuche auch die Dinge auch einfach zu halten und werden diesen wundervollen Sport genießen.»

Zum Gerücht, Marc Marquez (31) könnte sogar bei Aprilia andocken, sagt Vinales: «Wenn ich dieses Gerücht höre, dann heißt es, dass wir einen guten Job machen! Ich sehe ihn aber eher mehr bei Ducati. Jedes gute Rennen bringt uns in eine bessere Position, wir müssen uns auch selbst weiterentwickeln. Das Letzte im Moment ist, dass ich etwas ändern will. Klar: Es gibt tolle Herausforderungen im Paddock. In Austin haben wir Geschichte geschrieben, die meisten Leute waren sehr happy. Das habe ich so bisher kaum gesehen, vielleicht nur dann, wenn Valentino gewonnen hat.»

Zu seiner eigenen Vertragsverlängerung sagt er: «Ich habe keine Eile. Ich will sehen, was die Anderen machen. Massimo Rivola will vielleicht, dass ich bald unterschreibe. Ich bin 29 – fühle mich jung – habe noch genug Zeit. Ich will einfach hier sein, fokussiert sein und gut performen – und das an jedem Wochenende.

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