Quartararo wollte wild sein – Crash mit Ankündigung
Vor der Rekordkulisse von 297.471 Zuschauern über drei Tage war Fabio Quartararo einer der Lokalhelden in Le Mans. Der Sieg wurde nicht erwartet, doch ein gutes Resultat wäre möglich gewesen. Elf Runden vor Rennende stürzte der Yamaha-Pilot in Kurve 9, ein möglicher sechster Platz lag im französischen Kiesbett.
Für Quartararo ist es ein verkorkstes Wochenende, schon im Sprintrennen landete er als Zehnter außerhalb der Punkte. Mit einer Speziallackierung und dem Wort «Savage» auf den Flügeln, was übersetzt wild, ungezähmt oder brutal bedeutet, wollte er den heimischen Fans ein starkes Rennen liefern. In der Anfangsphase verlor er einige Positionen, konnte aufgrund der Fehler anderer Piloten aber bis zur Rennmitte auf den sechsten Platz vorfahren – in Runde 17 von 27 stürzte er.
«Natürlich ist es frustrierend, das Rennen nicht beendet zu haben. Wir hatten die Pace der Aprilia-Fahrer und ich sah die ganze Zeit die Spitze. Von Runde 1 an fuhr ich am Limit und es wundert mich, dass ich nicht früher gestürzt bin», äußerte sich der letzte Yamaha-Weltmeister der MotoGP, der seinen Vertrag kürzlich bis Ende 2026 verlängert hat.
Unglücklich ist Fabio trotz des Sturzes nicht. «Wir fuhren auf Position 6, was in unserer Lage gut ist. In Jerez hatte ich einen guten Start und viele Leute sind vor mir gestürzt, hier konnte ich kämpfen. Der Reifen fühlte sich viel besser als im Sprint an.»
Konnte er mit seinem Team Verbesserungen erzielen? «Wir haben am Sonntagmorgen große Änderungen am Motorrad vorgenommen, was ein Schlüsselfaktor für unseren Fortschritt war. Es ist wie eine komplett neue Grundabstimmung. Wir haben nach dem Mugello-GP einen Test dort, da werden wir das probieren.»
Auch wenn Quartararo stürzte, die französischen Fans hielten ihm die Treue und feierten ihn wie einen Rockstar, sein Merchandise war ausverkauft. «Es ist verrückt. Wir hatten einige Jahre, da sind nicht so viele Fans an die Strecke gekommen. Als ich an die Box zurückkehrte, war es sehr emotional, als die Massen im Chor meinen Namen gerufen haben. Ich hoffe, wir können für sie im nächsten Jahr ums Podest kämpfen.»
Trotz des positiven Trends in Le Mans handelt es sich um den schwächsten Saisonstart für den Franzosen seit seinem MotoGP-Einstieg 2019, mit 25 Punkten befindet er sich auf WM-Position 12. Quartararos einziger Trost: Er ist der erfolgreichste Pilot der japanischen Hersteller. Mit der Nullnummer in Frankreich endete eine beachtliche Serie für ihn: Seit dem 23. Oktober 2022, als er Dritter in Malaysia wurde, holte Fabio mindestens einen WM-Punkt an jedem GP-Wochenende.
Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F (12. Mai):
1. Jorge Martín (E), Ducati, 27 Runden in 41:23,709 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +0,446 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,585
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +2,206
5. Maverick Viñales (E), Aprilia, +4,053
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +9,480
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,868
8. Brad Binder (ZA), KTM, +10,353
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +11,392
10. Alex Márquez (E), Ducati, +13,442
11. Raúl Fernández (E), Aprilia, +24,201
12. Johann Zarco (F), Honda, +26,809
13. Augusto Fernández (E), KTM, +27,426
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +30,026
15. Alex Rins (E), Yamaha, +30,936
16. Luca Marini (I), Honda, +40,000
– Jack Miller (AUS), KTM, 11 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 11 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 13 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 24 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 25 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP-Sprint Le Mans/F (11. Mai):
1. Jorge Martín (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,694 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +2,280 sec
3. Maverick Viñales (E), Aprilia, +4,174
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,798
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +7,698
6. Pedro Acosta (E), KTM, +9,185
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,190
8. Jack Miller (AUS), KTM, +11,516
9. Raúl Fernández (E), Aprilia, +12,257
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,699
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,492
12. Franco Morbidelli (I), Ducati, +15,578
13. Johann Zarco (F), Honda, +16,439
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,816
15. Brad Binder (ZA), KTM, +16,969
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +19,123
17. Augusto Fernández (E), KTM, +23,618
18. Luca Marini (I), Honda, +27,854
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 7 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 10 Runden zurück
WM-Stand nach 10 von 42 Rennen:
1. Martin, 129 Punkte. 2. Bagnaia 91. 3. Marc Marquez 89. 4. Bastianini 89. 5. Viñales 81. 6. Acosta 73. 7. Binder 67. 8. Aleix Espargaró 51. 9. Di Giannantonio 47. 10. Bezzecchi 36. 11. Alex Márquez 33. 12. Quartararo 25. 13. Miller 24. 14. Oliveira 23. 15. R. Fernández 18. 16. Morbidelli 15. 17. Mir 12. 18. A. Fernández 13. 19. Zarco 9. 20. Rins 7. 21. Pedrosa 7. 22. Nakagami 6. 23. Marini 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 170 Punkte. 2. KTM 107. 3. Aprilia 100. 4. Yamaha 28. 5. Honda 17.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 180 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 144. 3. Aprilia Racing 132. 4. Gresini Racing 122. 5. Red Bull KTM Factory Racing 91. 6. Red Bull GASGAS Tech3 86. 7. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 83. 8. Trackhouse Racing 41. 9. Monster Energy Yamaha 32. 10. LCR Honda 15. 11. Repsol Honda Team 12.